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Mit Schwung aus Anfield

Racing Straßburg steht vor einer schwierigen Saison in der Ligue 1

In der Saison 2021/22 verpasste der französische Fußball-Erstligist Racing Straßburg den Europapokal nur knapp. Vor dem Start in die neue Saison sind die Ziele trotzdem bescheiden. Dies hat mehrere Gründe.

Liverpool v Strasbourg - Pre Season Friendly - Anfield Strasbourg s Habib Diallo celebrates with his teammates after scoring his side s second goal of the game with Maxime Le Marchand during the pre-season friendly match at Anfield, Liverpool. Picture date: Sunday July 31, 2022. EDITORIAL USE ONLY No use with unauthorised audio, video, data, fixture lists, club/league logos or live services. Online in-match use limited to 120 images, no video emulation. No use in betting, games or single club/league/player publications. PUBLICATIONxNOTxINxUKxIRL Copyright: xTimxMarklandx 68129714
Glücksmoment: Die Spieler von Racing Straßburg feiern den zweiten Treffer beim 3:0-Erfolg im abschließenden Testspiel beim FC Liverpool. Foto: Tim Markland/imago images

Besser hätte die Generalprobe für Racing Straßburg kaum laufen können. Mit einem 3:0-Sieg beim FC Liverpool tankte der französische Fußball-Erstligist jede Menge Selbstvertrauen für den Auftakt in der Ligue 1 am Samstag (17 Uhr) gegen die AS Monaco.

Auch Liverpool-Trainer Jürgen Klopp, der einige Teenager aufgeboten hatte, lobte die Gäste aus dem Elsass: „Straßburg hat unsere Fehler wirklich gut genutzt.“

Die ersten drei Schüsse landeten im Tor, nach 21 Minuten hieß es vor 50.000 Zuschauern in Anfield bereits 0:3.

Racing-Coach Julien Stéphan, der verletzungsbedingt auf sieben potenzielle Stammkräfte verzichten musste, ordnete den letzten Test vor dem Ernstfall nüchtern ein: „Wir haben unser Vorhaben umgesetzt, waren hinten sehr solide und im Angriff super konsequent. Das war ein sehr guter Abschluss unserer Vorbereitungsspiele, wenngleich wir damit noch keine drei Punkte geholt haben.“

Wir waren im Angriff super konsequent.
Racing-Trainer Julien Stephan zum Test in Liverpool

Ganz so einfach wie gegen Liverpools Youngster wird es in Frankreichs Top-Liga wohl nicht, zumal es mit Blick auf den Racing-Kader noch Fragezeichen gibt.

Torjäger Ajorque vor dem Abschied von Racing Straßburg

Torjäger Ludovic Ajorque und Alexander Djiku, der „Fußballer des Jahres“ seines Heimatlandes Ghana, haben die Zustimmung von Racing-Präsident Marc Keller, dass sie bei einem entsprechenden Angebot vorzeitig den Verein wechseln dürfen. Djikus Wechsel zum Bundesligisten Hoffenheim platzte in letzter Minute und Ajorques Transfer zu Hertha BSC scheitert bisher am Geld.

Mit einem Abgang der beiden rechnet man im Umfeld von Racing dennoch, genauso wie bereits einige Namen möglicher Nachfolger im Gespräch sind. Sollte Ajorque doch noch zur Hertha wechseln, zeichnet sich ab, dass die Elsässer Tino Kadewere von Olympique Lyon verpflichten möchten. Djiku steht inzwischen in Verhandlungen mit dem Liga-Konkurrenten Stade Rennes. Im Falle seines Abgangs könnte diese Lücke der junge Ismael Doukouré füllen, der bereits seit Januar in Straßburg ist.

Alle anderen Positionen für die kommende Saison sind derzeit doppelt besetzt. Für die beiden schmerzhaften Abgänge auf den Außenbahnen, Frédéric Guilbert und Anthony Caci, hat Racing in Thomas Delaine und Colin Dagba frühzeitig Ersatz gefunden. Und auch für den erkrankten Karol Fila, der für mindestens sechs weitere Wochen fehlen wird, hat man im Mainzer Ronael Pierre-Gabriel sofort einen weiteren Außenbahnspieler verpflichtet.

Daneben schreitet die Kaderverjüngung voran und Racing hat in Nordine Kandil, Habib Diarra und Pierre Nuss weitere starke Nachwuchsspieler der eigenen Fußballschule unter Vertrag genommen. Insbesondere der technisch starke Kandil konnte in den Vorbereitungsspielen wiederholt auf sich aufmerksam machen.

Gut möglich, dass man bei Racing den jungen Mittelfeldspieler noch als Leihgabe an einen Zweitliga-Club abgibt, um ihm mehr Einsatzzeiten zu sichern. Mit Jean-Ricner Bellegarde und Adrien Thomasson ist die von Kandil bevorzugte Position derzeit noch von älteren Spielern besetzt.

Ligue 1 wird auf 18 Teams reduziert

In der abgelaufenen Saison war ein großer Umbau der Mannschaft erfolgt und mit Stéphan hatte ein neuer Trainer mit neuem Spielsystem in Straßburg angeheuert – mit spürbaren Folgen. Nach elf Spieltagen hatten die Elsässer schon fünf Niederlagen kassiert. Dies will man in der neuen Saison unbedingt vermeiden.

„Im November kommt eine Spielpause wegen der WM, von der wir noch nicht wissen, was sie für den Rhythmus der Spieler bedeuten wird“, so Stéphan. Zudem wird am Ende der Saison 2022/23 die Ligue 1 von 20 auf 18 Mannschaften reduziert, vier Mannschaften steigen direkt ab und der Fünftletzte muss in die Relegation. „Wir müssen alles daran setzen, um nicht frühzeitig wertvolle Punkte zu verlieren“ betont der Trainer.

Vor diesem Hintergrund gibt Präsident Keller den Klassenverbleib als wichtigstes Saisonziel aus. In der vergangenen Runde schrammten die Elsässer mit Platz sechs knapp am Europapokal vorbei. Ob Racing nun erneut in die Nähe der ersten fünf Tabellenränge kommen könnte, will derzeit in Straßburg niemand diskutieren.

Neues Stadion in Straßburg bis Ende 2025

Eine Unbekannte in allen Planungen ist die Auswirkung des während der WM-Pause beginnenden Stadionumbaus. Mit Blick auf das dann reduzierte Platzangebot hat Racing die Zahl der Dauerkarten auf 19.000 beschränkt.

Beginnen wird man mit dem größten Teilabschnitt im Bereich der Südtribüne, fertig soll die neue Arena im Dezember 2025 sein.

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