Mit der erstmaligen Wahl zum „MVP“, zum so genannten wertvollsten Spieler seiner Mannschaft beim glanzlosen 3:1-Heimsieg am Sonntag gegen den TSV Grafing, hatte Johannes Mahl nicht unbedingt gerechnet. „Das kam schon etwas überraschend“, gibt der Libero des Zweitligisten Baden Volleys zu.
Der 23-Jährige verdiente sich die Auszeichnung aber insbesondere durch gute Abwehraktionen, nachdem er im ersten Satz noch relativ große Probleme bei der Annahme hatte.
Allerdings stand das einzige Eigengewächs des SSC-Teams mit diesem Manko nicht allein. Weshalb der Lehramtsstudent für Musik und Biologie vor dem Spitzenspiel am Samstag, 30. Oktober, (18 Uhr) in der Halle des Otto-Hahn-Gymnasiums gegen Tabellenführer TSV Mimmenhausen betont: „Wir müssen die Annahme stabilisieren. Ohne gute Annahme ist der Spielaufbau schwierig.“
Und als zweiten Punkt, den es zu verbessern gelte, zählt Mahl auf: „Im Angriff müssen wir durchschlagskräftiger und mutiger sein.“
In der vergangenen Saison schlugen die Baden Volleys die Gäste aus Mimmenhausen
So wie im Rückspiel der vergangenen Saison, als die Karlsruher die Gäste aus Mimmenhausen mit einer 0:3-Packung zurück an den Bodensee schickten. Sollten die Volleys erneut die drei Punkte einfahren, würden sie an Mimmenhausen vorbeiziehen und für den Fall, dass Hammelburg zeitgleich in Dresden patzt, auch die Tabellenspitze übernehmen.
Volleys-Trainer Antonio Bonelli nennt zwei weitere Faktoren, auf die es ankomme: „Wir müssen sehr gut aufschlagen und damit Druck auf Zuspieler Federico Cipollone ausüben. Ohne Druck, kann mein Landsmann sonst walten“, weiß der Italiener.
Vor vollem Haus zu spielen, macht einen deutlichen Unterschied. Der Spaßfaktor ist viel höher.Johannes Mahl, Libero bei den Baden Volleys
Zudem komme auch der Block-Abwehr eine entscheidende Bedeutung zu. Schließlich gilt es, den TSV-Angriff um den inzwischen 42 Jahre alten Spielertrainer Christian Pampel in Schach zu halten.
Für den Außenangreifer ist das Duell bei den Volleys ein Besuch in der alten Heimat: Ehe Pampel eine Weltkarriere startete, erlernte er das Baggern und Pritschen beim TV Hochstetten.
Wie Pampel war auch Johannes Mahl schon 15 Jahre alt, als er mit Volleyball begann. Über die unterklassigen Mannschaften des SSC schaffte er den Sprung in den Bundesligakader, jetzt spielt er seine dritte Saison in der Zweiten Liga. „Seit ich bei den Herren 1 bin, habe ich mich insbesondere in der Abwehr deutlich verbessert.“
Mannschaft hofft auf viele Zuschauer
Entwicklungspotenzial sieht Mahl selbst noch in der Annahme: „Da habe ich noch deutlich Luft nach oben.“ Bonelli weiß um die Stärken und Schwächen von Mahl, der sich die Libero-Position mit Benjamin Dollhofer teilt. Gegen Mimmenhausen signalisiert er auch Mahl Einsatzzeit: „Johannes wird uns in der Abwehr helfen können.“
Unterstützung wie in alten Zeiten wünschen sich die Karlsruher auch von den Rängen. Erstmals setzen die Badener auf die 2G-Regel, so dass wieder 500 Zuschauer, die freilich geimpft oder von Covid-19 genesen sein müssen, zugelassen sind.
„Vor vollem Haus zu spielen, macht einen deutlichen Unterschied. Der Spaßfaktor ist viel höher“, hofft Mahl auf eine ausverkaufte Halle.