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Keine Männer-Konkurrenz

Hochsprung-Meeting in Bühl mit reduziertem Programm

Hiobsbotschaft für das Hochsprung-Meeting in Bühl: Nach der kompletten Absage im vergangenen Jahr fällt in diesem Jahr der Männerwettbewerb aus. Die Gründe dafür sind vielschichtig.

Erika Kinsey, Sweden women high jump during the World Athletics Continental Gold Tour Paavo Nurmi Games 8. June 2021 at the Paavo Nurmi Stadium in Turku, Finland. Kalle Parkkinen/Newspix24 PUBLICATIONxNOTxINxFINxSWExNORxAUT Copyright: xKallexParkkinenx NP2401437641
Gut in Form: Erika Kinsey gewann zuletzt das Hochsprung-Meeting im hessischen Sinn. An diesem Freitag startet die 33-jährige Schwedin in Bühl. Foto: Kalle Parkkinen/imago images

Uli Geis hatte keine guten Nachrichten parat. „Die Situation für Bühl ist mehr als bescheiden“, sagte der erfahrene Athletenmanager des Bühler Hochsprung-Meetings bei der Pressekonferenz im Ludwig-Jahn-Stadion.

Dort werden am Freitag neben dem Nachwuchs (15 Uhr) nur noch die Frauen (18 Uhr) auf Höhenjagd gehen.

Dass es bei der 24. Auflage des Meetings erstmals keine Männer-Konkurrenz gibt, liegt an einer Reihe unglücklicher Umstände.

Das System ist kaum noch zu durchschauen.
Uli Geis, Athletenmanager

„Das System ist kaum noch zu durchschauen“, meint Geis zur komplizierten Vergabe der Plätze für Großveranstaltungen wie den Olympischen Spielen. Um Punkte für die Weltrangliste vergeben zu dürfen, muss ein Veranstalter mindestens 30.000 Euro an Prämien an die Sportler ausschütten. Davon ist Bühl weit entfernt, so dass die Olympia-Kandidaten andere Orte vorziehen.

Hinzu kommt, dass sich am kommenden Wochenende die Veranstaltungen ballen – von den Balkan-Spielen über nationale Meisterschaften in der Schweiz bis zu den Classics in Leverkusen.

Dort treten die für Bühl eingeplanten Luis Castro (Puerto Rico) und Edgar Ribera (Mexiko, Bühl-Sieger 2018) an, um ihre Olympia-Teilnahme abzusichern.

Bis Montagabend habe Geis noch mit den Managern telefoniert, musste aber ernüchtert feststellen: „Es ist nichts auf dem Markt.“

Neuer Termin im Spätsommer 2022?

Einzig verbliebener Spitzenspringer war Falk Wendrich (Soest), so dass die Absage alternativlos war. „Vielleicht sieht es nächstes Jahr besser aus“, hofft Geis, der jedoch keine rosigen Perspektiven für das Meeting in Bühl erkennt.

Um das komplette Aus abzuwenden, schlägt er einen anderen Termin vor. Eventuell erst im Spätsommer nach Großveranstaltungen oder zumindest nach der Nominierungsfrist, um der Konkurrenz aus dem Weg zu gehen. Denn klar ist, dass Bühl nicht mit zahlungskräftigen Mitbewerbern mithalten kann.

Als kleiner Lichtblick gilt aktuell das starke Feld bei den Frauen. Hier sind zwölf Springerinnen gemeldet, angeführt vom deutschen Ass Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart, Bestleistung 2,00 Meter), Levern Spencer (St. Lucia, 1,98) sowie den Schwedinnen Erika Kinsey (1,97) und Sophie Skoog (1,94). Kinsey siegte am vergangenen Samstag beim von Geis organisierten Meeting im hessischen Sinn mit 1,92 Meter und scheiterte dann im Alter von 33 Jahren nur knapp an 1,96. Dahinter folgten Jungfleisch und Spencer mit jeweils 1,87.

Göring wie einst Meyfarth

Während Jungfleisch in Bühl mit der erfüllten Norm von 1,92 Meter ihr Ticket zu den Spielen in Tokio lösen will, strebt die auf Abschiedstournee befindliche Spencer, die an diesem Mittwoch ihren 37. Geburtstag feiert, ihre Saisonbestleistung an. „1,90 wären gut, 1,96 besser“, sagt die in den USA lebende Frohnatur aus der Karibik.

Im Blickpunkt steht im Ludwig-Jahn-Stadion auch die 16-jährige Nachwuchshoffnung Joana Göring (TSG Heilbronn), die Ende Mai ihre Bestleistung um sieben Zentimeter auf 1,92 Meter steigerte und Jungfleisch von der Spitze der deutschen Bestenliste verdrängte.

Eine solche Leistung in diesem Alter war zuletzt Ulrike Meyfarth gelungen – bei ihrem Olympiasieg 1972 in München.

Maximal 750 Zuschauer

Für das Meeting sind 750 Zuschauer zugelassen, die sich registrieren lassen müssen. Ein negativer Corona-Test ist nicht erforderlich, auf der Anlage gelten Abstandsregeln und es herrscht keine Maskenpflicht.

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