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Steffens HEIMspiel: Spielabbrüche im Fußball befeuern den Schiedsrichtermangel

Fußballschiedsrichter sind Mangelware. Seit Jahren schon. Alle Bemühungen des Verbands, diesem Trend entgegenzuwirken sind umsonst, wenn die Vereine Spielabbrüche fabrizieren, findet unser Kolumnist.

Steffens HEIMspiel
Steffens HEIMspiel Foto: picture-alliance

Seit Jahren versucht der Badische Fußballverband (bfv) dem Problem Schiedsrichtermangel entgegenzuwirken. Mit kostenlosen Neulingslehrgängen in jedem Fußballkreis besteht für jeden die Möglichkeit, mit der Ausbildung zu starten. Somit ist der Schiedsrichter nicht einmal auf eine mögliche Kostenübernahme durch den Heimatverein angewiesen.

Zudem nutzt der Verband die Social-Media-Kanäle geschickt, um das Thema immer wieder präsent zu halten. Mit dem „Jahr des Schiedsrichters“ wurde jüngst wieder einmal verdeutlicht, was jeder wissen sollte: Schiedsrichter-Nachwuchs ist immer gefragt. Und das wird so bleiben. 

Zuschauer bedrängt jungen Schiedsrichter: Spiel in Hochstetten abgebrochen

Die Frage ist, ob diese Bemühungen überhaupt einen Sinn machen, wenn wir wie am vergangenen Wochenende Spielabbrüche fabrizieren. Im A-Klassenspiel zwischen dem FV Hochstetten und dem SV Blankenloch sah sich der Schiedsrichter gezwungen, die Partie in der Halbzeit abzubrechen.

Beim Spielstand von 0:1 und zwei Platzverweisen gegen die Hausherren bedrängte ein Anhänger der Heimmannschaft den 17-jährigen Schiedsrichter noch auf dem Platz. Die umstehenden Spieler konnten dies glücklicherweise verhindern. Logischerweise wurde das Spiel trotzdem abgebrochen.

Nachwuchs-Referees müssen unter Wettkampfbedingungen lernen

Berechtigterweise darf nun gefragt werden, ob der junge Schiedsrichter auch in Zukunft noch Lust hat, seinem eigentlichen Hobby nachzugehen, wenn er mit solchen Ausuferungen rechnen muss.

Das Argument, „ein alter Hase“ hätte wohl nicht abgebrochen, darf dabei zu keinem Zeitpunkt zählen. Wo sollen es die Nachwuchsschiris denn lernen, wenn nicht unter Wettkampfbedingungen?

Nur indirekt mit dem Schiedsrichter zu tun hatten die Ereignisse zur gleichen Zeit in Wöschbach. Vonseiten der Gastgeber wurde von einem Polizeieinsatz berichtet, nachdem es unmittelbar nach Abpfiff der Begegnung zu Handgreiflichkeiten seitens der TSV-Vorstandschaft und Spielern des Gegners gekommen sein soll.

Bleibt die Frage nach dem Warum? Geht es im Amateursport noch um den Spaß oder doch schon seit Langem um den Frustabbau aus dem Alltag?

Auch in der heißen Saisonphase sollte der Spaß im Vordergrund stehen

Weil die Gewalt im Amateurbereich nicht abebbt, sah sich der Bremer Fußball-Verband jüngst gezwungen, alle für das vergangene Wochenende geplanten Spiele abzusetzen. Mit diesem letzten Strohhalm möchte man im Norden der Republik auf das Thema aufmerksam machen.

Hoffen wir, dass es bei uns nicht so weit kommen muss. Und in der anstehenden heißen Saisonphase der Spaß im Vordergrund stehen wird.

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