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Rückkehr nach langer Pause

Was das Rudolf-Reinacher-Turnier des 1. CfR Pforzheim so besonders macht

Das Rudolf-Reinacher-Gedächtnisturnier musste die vergangenen Jahre abgesagt werden. Das erwartet die Zuschauer bei der 66. Auflage.

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Den Ball schirmt Tomislav Zitkovic von Inker Zapresic vor Christoph Ullmann vom FC Bayern ab. Frank Wiblishauser beobachtet die Szene. Foto: Harry Rubner

Innerhalb der deutschen Fußballszene besaßen über Jahrzehnte hinweg zwei in Pforzheim ausgetragene Turniere einen besonderen Stellenwert – selbst im Ausland.

Ältestes Hallenfußballturnier der Welt findet in Pforzheim statt

Zum einen das 1931 ins Leben gerufene Jugendturnier des damals noch existierenden VfR Pforzheim, bei welchem um den DFB-Cup gekämpft wurde. Und zum anderen das seit 1956 als „ältestes Hallenfußballturnier der Welt“ gepriesene, vom 1. FC Pforzheim initiierte Meeting für Seniorenkicker.

Während man beim 1. CfR Pforzheim inzwischen die Organisation des Nachwuchsturniers ad acta legen musste, ist am Samstag, 27. Januar, eine dreijährige Pause des „Rudolf-Reinacher-Gedächtnisturnieres“ beendet.

In der Fritz-Erler-Sporthalle kämpfen zwölf Teams in der mittlerweile 66. Auflage um den begehrten Wanderpokal des Badischen Fußball-Verbandes (BHV) sowie um den Cup des Torschützenkönigs, der seit etlichen Jahren vom Pforzheimer Kurier gestiftet wird.

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Seine Künste am Ball zeigte in der Fritz-Erler-Halle in Pforzheim zuletzt auch Weltmeister Guido Buchwald. Foto: Harry Rubner

Nachdem sich am 1. Februar 2020 beim 65. Turnier in Pforzheim das kroatische Team von Inker Zapresic per 6:5-Finalerfolg nach Neunmeterschießen über den FC Bayern München durchgesetzt hatte und damit zum achten Mal als Turniersieger gefeiert wurde, durchkreuzte die Corona-Krise jegliche Absichten der von Michael Rosanowski (57) angeführten AH-Abteilung im Brötzinger Tal, das bekannte Reinacher-Turnier ohne Unterbrechung weiter leben zu lassen.

Ein Ende des Rudolf-Reinacher-Turniers war keine Option

An ein Ende des bekannten Meetings hatte Rosanowski keinen Gedanken verschwendet. Und so stand vergleichsweise früh die Teilnehmerliste für die 66. Auflage fest.

Mit von der Partie sind neben dem achtmaligen Cupgewinner MNK (zuvor Inker) Zapresic der FC Bayern München, FC Augsburg, Karlsruher SC, Kickers Offenbach, VfR Aalen, ein Team mit namibischen Fußball-Legenden sowie aus dem regionalen Amateurlager der Veranstalter 1. CfR Pforzheim, FC Birkenfeld, Kickers Pforzheim, FC Kieselbronn und FC Flehingen.

Der Startschuss fällt um 11 Uhr. Gegen 18 Uhr wird das Finale ausgetragen.

MNK Zapresic geht in Pforzheim als Titelverteidiger ins Rennen

Sollte dem kroatischen Cup-Verteidiger aus Zapresic, dem Heimatverein von Ex-KSC-Legende Srecko Bogdan, in Pforzheim ein neuerlicher Coup gelingen, wäre das Team mit neun Pokalsiegen neuer Rekordhalter innerhalb der seit 1956 währenden Turnierhistorie. Achtmal gewannen die Stuttgarter Kickers den „Pott“ und sieben Mal die Offenbacher Kickers.

Rekord-Torschütze Rainer Scharinger ist in Pforzheim mit von der Partie

Danach trugen sich der 1. FC Saarbrücken, Karlsruher SC, VfR Pforzheim sowie 1. FC Pforzheim am häufigsten ins Rekordbuch ein. Mit von der Partie ist diesmal auch wieder der Rekord-Torschütze im Dress des KSC: Rainer Scharinger, der in den 1990er-Jahren auch mal für den „Club“ die Stiefel schnürte, brachte zu Beginn der 2000er das Kunststück fertig, in einem Turnier 20 Treffer zu produzieren.

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Herzlich Lachen muss Rainer Scharinger, als ihm 2006 der Pokal für den besten Torschützen vom damaligen Sportredakteur des Pforzheimer Kuriers, Gernot Otto, überreicht wird. Foto: Kurier-Archiv

Zuvor war unter anderen auch solch profilierten Fußballern wie Oskar Lotz (Offenbacher Kickers), Charly Handschuh (VfB Reichenbach), Michael Harforth (KSC), Georg Beichle, Edgar Schneider und „Hacki“ Kuhn (alle VfR Pforzheim), Ralf Allgöwer und Rainer Potschak (beide Stuttgarter Kickers) sowie Zvjezdan Misimovic (FC Bayern München) die Kurier-Trophäe überreicht worden.

Auch Fritz Walter stellte in Pforzheim schon sein Können unter Beweis

Ins Schwärmen geraten während des Turniers vor allem Nostalgiker sowie Hobby-Historiker des Kicks, wenn sie an die Anfänge des vom damaligen FCP-Präsidenten Rudolf Reinacher ins Leben gerufenen Hallenturniers denken. Gegen Ende der 1950er sowie zu Beginn der 1960er Jahre gaben sich – noch in der Jahnhalle – Kicker wie der 1954er-Weltmeister Fritz Walter (1. FC Kaiserslautern) die Ehre.

Auch der damalige deutsche Rekord-Nationalkicker Paul Janes, die Kölner Hennes Weisweiler, Paul Mebus, Jupp Röhrig und nicht zuletzt „Tschik“ Cajkovski traten an der Enz auf.

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