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À la carte

Das Landauer „Par Terre“ serviert Pfälzer Wein und Crossover-Küche

Emrah Isitmen leitet jetzt in der Pfalz das Restaurant und die Vinothek „Par Terre“. Der Ettlinger setzt in historischem Gemäuer neue Impulse. Auch wegen seiner Leidenschaft für Wein.

Mann lehnt an einer Theke
Wein-Botschafter: Im „Par Terre“ präsentiert Emrah Isitmen die Erzeugnisse von Dutzenden Pfälzer Winzern – und die passenden Speisen. Foto: Astrid Möslinger

Der Weg ins Pantheon des Weins führt über einen neu angelegten Park mit Fitnessstationen und Spielplatz. Wer durch die moderne Glastür in das Gebäude einer ehemaligen bayerischen Artilleriekaserne tritt, sieht sofort, dass im „Par Terre“ der Wein nicht einfach nur ausgeschenkt wird.

In eleganten Kühlregalen mit Glasspiegeln leuchten die guten Lagen der Südlichen Weinstraße. Und das sogenannte Pantheon, ein Nebenraum mit einer Tafel für acht Gäste, befindet sich in einer Art Apsis unter einem goldschimmernden Tonnengewölbe.

Seit dem Sommer wirbelt Emrah Isitmen in dieser Kombination aus Vinothek und Restaurant als Geschäftsführer. Wenn der etwa 1,90 Meter große Mann in schnellen Schritten durch die weiten und luftig gestalteten Räume schwebt, wird deutlich, wie motiviert er sich in die neue Aufgabe stürzt.

Vom Ettlinger „Erbprinz“ übers Karlsruher „Aurum“ ins Landauer „Par Terre“

In der hiesigen Szene ist er kein Unbekannter: Bis vor Kurzem leitete er das Karlsruher Edel- und Event-Restaurant „Aurum“. Warum jetzt der Wechsel? „Im Lockdown hatte ich Zeit zum Nachdenken und kam zu dem Entschluss, dass ich mich mehr um Wein kümmern möchte. Ich bin ja gelernter Sommelier und Weinakademiker“, nennt er den Grund dafür.

In der ersten Gebietsvinothek der Pfalz hat er reichlich Gelegenheit dazu, diese Leidenschaft auszuleben. Denn dort präsentieren über 40 Winzerinnen und Winzer, alle Gesellschafter des „Par Terre“, die ganze Palette des südpfälzischen Weins – vom soliden Gutstropfen bis zum großen Gewächs.

Für Isitmen ein Traumjob, denn schon während seiner Ausbildung im „Erbprinz“ in seiner Heimatstadt Ettlingen fing er Feuer für die Önologie. Jede freie Minute verbrachte er im hoteleigenen Weinkeller und studierte dort die Etiketten. „An der Rezeption habe ich danach die Informationen an einem internetfähigen Computer gegoogelt. Ich hatte damals noch keinen eigenen PC“, berichtet er amüsiert.

Zu diesem Zeitpunkt war der heute 41-Jährige mit türkischen Wurzeln längst ein versierter Hobbykoch. Schon mit 15 übernahm er die Regie am Familienherd, denn seine Mutter wurde krank und starb früh. Sie und sein Vater haben ihn trotzdem geprägt.

Beide waren unkonventionell und offen für Neues. Die Mutter bereitete neben türkischen Spezialitäten zum Beispiel liebend gerne deutsche Rouladen zu. Isitmen experimentierte hingegen bei seinen ersten Versuchen mit Gerichten, die er von seinem Job in einer Pizzeria kannte. Die Tütensauce Quattro Formaggi erwies sich allerdings als Fehlgriff: „Meine Mutter hatte jeden Tag frisch gekocht, da war ich anderes gewöhnt“. Schnell perfektionierte er deshalb seine eigenen Kochkünste.

Bei Emrah Isitmen wird Gastfreundschaft groß geschrieben

Heute schöpft er aus diesen multikulturellen Erfahrungen. Im Restaurant verfolgt er ein internationales Crossover-Konzept mit frischen, hochwertigen Zutaten. „Wir haben Doradenfilets mit Chimichurri und Couscous auf der Karte genauso wie geschmortes Kalbsbäckle.“ Dabei ist ihm auch wichtig, seinen Köchen kreativen Freiraum zu geben.

In der Vinothek möchte er in die Rolle des Wein-Botschafters schlüpfen und lädt zu Stammtischen mit Profis ein, die Vorträge über Wein halten und alles, was damit zu tun hat.

Dabei zelebriert er Gastfreundschaft, wie er sie von zu Hause kennt. „Bei meinen Eltern waren am Wochenende entweder Gäste oder wir waren bei anderen zu Gast. Da wurde viel gekocht, gegessen und probiert.“

„Par Terre“

Das Restaurant in Landau (Georg-Friedrich-Dentzel-Straße 11, Telefon (0 63 41) 9 69 08 90) ist mittwochs bis sonntags von 18 bis 21.30 Uhr geöffnet, sonntags zusätzlich auch von 11.30 bis 13.30 Uhr. Die Vinothek ist mittwochs und donnerstags von 14 bis 19 Uhr und freitags bis sonntags von 14 bis 22 Uhr geöffnet. www.par-terre.de

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