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Stadtbahn- und Tramverkehr

Bahnen fahren wieder durch die Karlsruher Kaiserstraße – Auswirkungen noch spürbar

Knapp 24 Stunden nachdem der Stadtbahn- und Tramverkehr in Karlsruhe eingestellt wurde, soll die wichtige Ost-West-Verbindung durch die Kaiserstraße wieder in Betrieb genommen werden. Die Auswirkungen werden aber vermutlich noch mehrere Tage zu spüren sein.

Der verschmutzte Unterbau einer Karlsruher Straßenbahn.
Viele Gleise und Bahnen in Karlsruher wurden am Dienstagabend durch klebriges Vergussmaterial verschmutzt. Foto: Tanja Mori Monteiro

Zwischen 16 und 17 Uhr am Mittwoch fahren die ersten Bahnen wieder durch die Karlsruher Kaiserstraße, so kündigen es die Verkehrsbetriebe zunächst an. Dann kommt es aber zu Verzögerungen. Über die Baumeisterstraße haben die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) die Ost-West-Verbindung bereits gegen Mittag mit der Linie S5 wiederhergestellt.

Am Dienstagabend hatten sie zunächst den kompletten Bahnverkehr eingestellt, da viele Gleise im Citygebiet durch klebriges Vergussmaterial verschmutzt waren.

Sorgenkind bleibt die Rüppurrer Straße, auch die Kaiserallee von Mühlburger Tor bis Entenfang ist noch dicht. Bis alle Linien wieder normal verkehren, werden wohl noch einige Tage vergehen. Derweil läuft die Ursachenforschung.

Rüppurrer Straße soll ab Donnerstag wieder zur Verfügung stehen

Am Nachmittag sollte zunächst die Tram 3/4 (Waldstadt nach Neureut-Heide) direkt durch die Innenstadt rollen, der Start verzögerte sich allerdings. Bis 18.30 Uhr war noch keine Bahn unterwegs, auch um 21.30 Uhr lag keine neue Information vor. Dazu sind Bahnen einer Einsatzlinie geplant, die zwischen Durlach beziehungsweise Wolfartsweier und der Rheinstrandsiedlung unterwegs sein soll. „So kommen wir wieder auf eine 5-Minuten-Taktung“, sagte Betriebsleiter Ralf Messerschmidt am Mittwochnachmittag vor Pressevertretern.

Man hoffe, die Reinigungsarbeiten in der Rüppurrer Straße am Abend beziehungsweise in der Nacht abgeschlossen zu haben, damit am Donnerstag die Linien S4, S7 und S8 dort wieder fahren können.

„Im Moment haben wir nicht ausreichend Strecken, bald nicht ausreichend Bahnen“, wirft er den Blick voraus. Sieben Zweisystembahnen und 25 Niederflurwagen für den städtischen Tramverkehr sind massiv verschmutzt. Jede vierte Straßenbahn ist damit derzeit nicht einsatzfähig. Wie lange die Reinigung dauert, lasse sich nicht sagen, heißt es von Seiten der VBK.

Nach Einstellung des Bahnverkehrs in Karlsruhe: Mentrup kündigt lückenlose Aufklärung an

Aktuell plane man, die Materialablagerungen mit Trockeneis einzufrieren und hoffe, dass sie dann brüchig werden. In den kommenden Tagen werde die ein oder andere Tramlinie nicht mit ihrer normalen Taktung fahren, möglicherweise müssen auch Verbände verkürzt werden, so Messerschmidt. Eine Prognose, wie lange es dauert, bis die VBK wieder zum Normalbetrieb übergehen können, wollte er nicht wagen. Die Stadtbahnen, die Ziele in der Region anfahren, sind von dem Problem nicht ganz so stark betroffen.

Die Ursache der Verschmutzungen habe man mittlerweile relativ gut eingrenzen können, sagte Geschäftsführer Ascan Egerer. Besonders im Fokus steht demnach der Bereich neu verlegter Gleise in unmittelbarer Nähe des Städtischen Klinikums. Dort aufgeweichtes, auf die Gleise geratenes und mitgeschlepptes Vergussmaterial könnte zu zahlreichen Folgeschäden geführt haben.

Auch in Wolfartsweier gibt es einen „Verdachtsfall“. Mit Schuldzuweisungen halten sich die VBK dennoch zurück. OB Frank Mentrup (SPD) kündigte eine „lückenlose Aufklärung“ unter Mithilfe externer Experten an. Ob es sich beispielsweise um fehlerhaftes Material handelte oder es falsch eingebaut wurde, müsse gründlich analysiert werden, so die VBK-Vertreter.

Korrektur

In der ursprünglichen Version dieses Textes stand, dass die Bahnen ab dem späten Nachmittag wieder durch die Kaiserstraße gefahren sind. Die Verkehrsbetriebe hatten dies ursprünglich angekündigt. Es war aber nicht der Fall. Wir haben den Fehler korrigiert.

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