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Zweite Basketball-Bundesliga

Dramatische Schlussphase: Dent und Albus führen PSK Lions zum Sieg gegen Bochum

Nicht ein einziges Mal lagen die PS Karlsruhe Lions in der zweiten Halbzeit vorne. Dennoch rettete sich der Basketball-Zweitligist in die Verlängerung. Die hatte es in sich.

Am Ball: Lachlan Dent von den PSK Lions.
Lachlan Dent gibt in der entscheidenden Phase die Richtung vor. Allein in der Verlängerung legte der Australier in Diensten der PS Karlsruhe Lions elf Punkte auf. Foto: Andreas Arndt

Hätte man am frühen Sonntagabend ein Schallpegel-Messgerät bemüht, es wäre in der Lina-Radke-Halle ein wohl neuer Dezibel-Rekord gemessen worden.

Das wäre aber auch nicht weiter verwunderlich gewesen, schließlich kam der Sieg der PS Karlsruhe Lions in der Zweiten Basketball-Bundesliga derart dramatisch zustande, dass die Freude schlichtweg raus musste. Ganz laut. Mit Gebrüll. Mit 96:92 kämpften die Lions den VfL Bochum nach Verlängerung nieder.

PS Karlsruhe Lions fehlt zunächst die nötige Spannung

„Nichts hat funktioniert“, sagte Lions-Trainer Aleksandar Scepanovic in seinem Siegerstatement, „aber am Ende haben wir einen Weg gefunden.“ In der Tat fehlte seinem Team nach der Niederlage am Freitag in Gießen zunächst noch die nötige Spannung, Bochum startete deutlich wacher.

Aus Sicht der Lions besserte sich dies etwas, dennoch hatte Scepanovic an der Seitenlinie immer wieder Grund, sich zu echauffieren. Leichte Ballverluste und eine schwache Karlsruher Wurfausbeute spiegelten sich auch im Ergebnis wider: 18:22 stand es nach zehn Minuten.

Bei Karlsruhe fehlt Bakary Dibba mit einer Gehirnerschütterung

Und dabei verballerten die Bochumer, die am Freitag noch den Play-off-Kandidaten Bayreuth mit 32 Punkten Differenz aus der Halle gefegt hatten, reihenweise Dreier. Eigentlich eine Stärke des Teams aus dem Pott.

Zum Karlsruher Glück brachte der VfL auch im zweiten Viertel trotz etlicher Versuche nur eine unterdurchschnittliche Dreierquote von 29 Prozent aufs Tableau.

Publikum in der Lina-Radke-Halle peitscht „Karlsrudel“ nach vorne

Weil die Karlsruher aber selbst eine Leistungssteigerung schuldig blieben, konnten sich auch die Gastgeber nach 20 gespielten Minuten ergebnistechnisch nicht rehabilitieren. 34:38 stand es zur Pause. Auffällig: 22 Rebounds hatte sich Bochum bis dato gegriffen, einen mehr als die Lions.

Das wiederum lag teilweise daran, dass der stets rackernde Dennis Tunstall unter dem Korb auf seinen Kompagnon Bakary Dibba verzichten musste. Der Senkrechtstarter der laufenden Saison musste passen, weil er sich in Gießen eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen hatte.

Stenogramm der PSK Lions

Dent 24 Punkte/3 Dreier, Williams 23/3, Albus 21/5, Tunstall 14/2, Jostmann 6/0, Bailey 3/1, Zeeb 3/1, von Waaden 2/0.

Dort hatten die Lions am vergangenen Freitag noch eine starke erste Hälfte gespielt, waren nach der Pause allerdings regelrecht eingebrochen. Zwischenzeitlich lief weder in der Offensive noch unter dem eigenen Korb etwas zusammen. Fatalerweise ging es auch am Sonntag ähnlich weiter.

Bochum nutzte die teils fahrig wirkende Herangehensweise und war nach etwas mehr als drei Minuten im zweiten Durchgang auf zehn Zähler davongezogen (39:49).

Lions-Spielmacher Williams verliert Kontaktlinse

Ein verwandelter Dreier von Victor Bailey, der den Rückstand, der zwischenzeitlich auf 15 Punkte angewachsen war, 13 Minuten vor dem Ende auf 44:54 verkürzte, leitete die Aufholjagd ein. Die Halle jedenfalls peitschte das „Karlsrudel“ vehement nach vorn. Mit 50:56 ging es ins finale Viertel.

Und das begann spektakulär. Zunächst lief O’Showen Williams nach dem schwächeren Spiel in Gießen heiß, Kapitän Albus legte mit zwei Dreiern nach. Die Partie war wieder offen. Und ging in eine wilde, auf beiden Seiten intensiv geführte Schlussphase. Inklusive einer verlorenen Kontaktlinse, die Williams glücklicherweise wieder vom Boden zwickte.

Nach seinem fünften Foul musste er aber von der Bank aus zusehen, wie sein Bochumer Namensvetter Keith Williams 23 Sekunden vor dem Ende einen Dreier zur 78:74-Führung versenkte. Die Lions kämpften verbissen: Albus glich bei zwei Sekunden auf der Uhr mit zwei Freiwürfen zum 80:80 aus. Fünf Minuten Verlängerung, die Halle tobte.

Lachlan Dent und Albus ließen das Geviert dann endgültig explodieren. Der Australier legte sagenhafte elf Punkte auf, sein Kapitän fünf. Doch Bochum konterte stets. Am Ende allerdings einmal zu wenig.

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