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Vetragscoup

Warum Führungsspieler O’Showen Williams ein weiteres Jahr bei den PSK Lions bleibt

In unschöner Regelmäßigkeit mussten die Zweitliga-Basketballer der PS Karlsruhe Lions nach der Saison meist ihre besten Spieler ziehen lassen. Durch die Vertragsverlängerung von O’Showen Williams soll sich das ändern.

Am Ball: O’Showen Williams, Spielmacher der PSK Lions
O’Showen Williams hat sich innerhalb kürzester Zeit zum Führungsspieler entwickelt. Mit den PS Karlsruhe Lions peilt er schnellstmöglich die Erste Bundesliga an. Foto: Andreas Arndt

Reisen, sagt O’Showen Williams, ist nicht so sein Ding. Zumindest jetzt nicht, also mitten in der Saison seiner PS Karlsruhe Lions. Seine Teamkollegen sind an freien Tagen schon mal schnell nach Paris gedüst. Oder nach Barcelona gejettet.

Der Spielmacher der Karlsruher Zweitliga-Basketballer wollte nach der Niederlage in Bayreuth und der anstehenden Länderspielpause an diesem Wochenende höchstens „für einen Tag irgendwo hinfahren. Nach Frankfurt oder so“, sagt der US-Amerikaner.

PSK-Spielmacher O’Showen Williams „liebt Karlsruhe“

Ansonsten hat er die trainingsfreie Zeit in der Fächerstadt genossen. Was ihm offensichtlich nicht sehr schwerfällt. „Nicht zu groß, nicht zu klein – ich liebe Karlsruhe“, sagt der 26-Jährige.

Sogar so sehr, dass der Point Guard mit der auffälligen Zopf-Frisur auch ab dem kommenden Spätsommer im Badischen dribbeln und werfen wird. Die Lions haben den Vertrag mit ihrem Führungsspieler frühzeitig um eine weitere Saison verlängert.

O’Showen Williams ist der Top-Scorer der PS Karlsruhe Lions

„Wir sind froh, dass es geklappt hat und wir ihn überzeugen konnten“, sagt Danijel Ljubic. Dem Sportlichen Leiter ist mit der Weiterverpflichtung in der Tat ein echter Coup gelungen. In mehrfacher Hinsicht.

In erster Linie sportlich. Mit 15,5 Punkten im Schnitt ist Williams, der vor der Saison aus Würzburg nach Karlsruhe gekommen war, noch vor Bakary Dibba und Garai Zeeb der Top-Scorer des „Karlsrudels“. Hinzu kommen 4,1 Assists und 2,7 geklaute Bälle pro Spiel.

Williams kehrt nach Schlüsselbeinbruch schnell aufs Feld zurück

Unabhängig von den nackten Zahlen hat sich der 1,80 Meter große Guard innerhalb weniger Monate zum Führungsspieler entwickelt, zum „Go-to-Guy“, wie es im Fachjargon heißt. Sprich: Wenn es wichtig wird, landet die orangefarbene Kugel meist bei Williams. Und im besten Fall im Korb.

Letzteres war noch zu Saisonbeginn nicht wirklich absehbar. Der Hoffnungsträger hatte sich in einem Testspiel in der Vorbereitung das Schlüsselbein gebrochen. Doch in rekordverdächtigen acht Wochen kämpfte sich Williams zurück aufs Feld und wieder in den Fokus. Freilich nicht nur in Karlsruhe.

Noch keine Entscheidung über Zukunft von Trainer Scepanovic

Doch wie ihn die Lions während seiner Verletzung behandelt hätten, habe eine „große Rolle gespielt“ in Sachen Vertragsverlängerung. Auch sonst sei ihm die Entscheidung „überhaupt nicht schwergefallen. Seit ich hier hergekommen bin, bin ich glücklich“.

Damit das auch in Zukunft so bleibt, will Williams so schnell wie möglich wieder zurück auf erstklassiges Parkett. Das wiederum deckt sich mit den Zielen des Vereins.

Am Ball: Bakary Dibba von den PSK Lions.
Lässt es Bakary Dibba weiter in Karlsruhe krachen? Der dänische Nationalspieler steht bei einigen Vereinen auf dem Zettel. Foto: Andreas Arndt

„Ich glaube an die Pläne“, sagt Williams und denkt dabei auch an die Europahalle als künftige Spielstätte: „Das zeigt, dass sie es wirklich ernst meinen.“

Die Lions hoffen unterdessen, dass Williams’ Unterschrift Signalwirkung besitzt und in den kommenden Wochen weitere Löwen dem Karlsruher Rudel erhalten bleiben. „Wir sind dran“, sagt Ljubic, „und führen mit den Jungs einige Gespräche“.

Natürlich auch mit Center Dibba. Der dänische Nationalspieler, den die Lions erst kurz vor dem Pflichtspielstart vom BBL-Aufsteiger Tübingen ausgeliehen haben, spielt eine starke Saison und hat das Interesse einiger Clubs geweckt. Auch aus dem Ausland.

Wie groß ist die Chance, dass er es weiterhin in Karlsruhe krachen lässt? „Es wird nicht leicht“, sagt Sportchef Ljubic angesichts des fast schon raketenhaften Aufstiegs des drahtigen 2,04-Meter-Manns. Er habe Interesse gezeigt, sagt Ljubic, „und wir arbeiten daran“.

Das erklärte Ziel: deutlich weniger Fluktuation als in den vergangenen Jahren. Lediglich Kapitän Julian Albus und Dominick von Waaden standen auch in der vergangenen Saison im Kader. Ihre Verträge – wie auch alle anderen – laufen nach der Runde aus.

Das gilt im Übrigen auch für den Kontrakt von Aleksandar Scepanovic. Mit dem Trainer habe man freilich zuallererst gesprochen, versichert Ljubic, eine finale Entscheidung ist unterdessen noch nicht gefallen.

Die von O’Showen Williams allerdings steht. Auch was der Führungsspieler nach der Saison machen will, hat er bereits entschieden: „Paris steht auf jeden Fall auf meiner Liste.“ Und dann wieder zurück nach Karlsruhe.

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