Zum Abschied, der einst bis zum 6. Januar geplanten Lichter-Show, gab es nun ein zusätzliches Live-Programm zum Wochenende, das zudem viele Besucher anlockte, die auch nach neun Wochen Lichterzauber erstmals das Spektakel für sich entdeckten.
„Wir wohnen im Palmbach und weil wir nur eine kurze Anfahrt haben, wollten wir wenigstens zum Finale dabei sein“, berichtet Familie Kautz, die am Samstag gemeinsam mit ihren Söhnen Valentin (7) und Niklas (5) einen Familienausflug unternahm, um die Atmosphäre und vor allen Dingen den Feuerspucker live zu erleben.
Schon zu Beginn der blauen Stunde füllte sich vor der Feuershow das Areal rund um die Klosterruine. Voller Vorfreude auf den angekündigten Feuerzauber tummelten sich viele Kinder in den Fensterbögen der Ruine, während Eltern und Großeltern ihre die Handys zücken, um passende Fotos fürs Familienalbum festzuhalten oder per App dafür die beste Beleuchtung über „Color the World“ auszusuchen.
Ich freue mich über den Erfolg und die unglaubliche Resonanz der vielen Besucher.Lars Wolf, hatte die Idee zur Installation
Mit fast 35.000 Farbwünschen seitens der Besucher hatten weder die Stadt, noch die Lichtdesigner gerechnet. „Ich freue mich über den Erfolg und die unglaubliche Resonanz der vielen Besucher“, erklärt Lars Wolf, der die Idee zur Illumination der Klosterruine hatte und nun auch als optisch wirkungsvolle Bühne final die Bäume im Klosterareal illuminierte. „Das ist eine tolle Sache“, so Alexandra Roschlau von der Stadtverwaltung.
Circus Bely mit Gastauftritt
Inmitten der Klosterruine präsentierte Feuerartist André Frank vom Circus Bely am Samstag seine wagemutige Show. „Wir haben sehr viel Wind und da muss ich besonders aufpassen“, so der Feuerspucker, der sich seit seiner Kindheit dem Medium beschäftigt und nur selbst zusammengestellte Fluids benutzt, um in die brennende Fackel zu spucken. Trotz unbeständiger Wetterlage präsentierte er meterhohe Feuerschweife, die zeitweise sogar bis über den Mauerrand der Klosterruine empor flackerten.
Ein atemberaubendes Ereignis für die neunjährige Maylin aus Karlsruhe, die mit großen Augen feststellt: „Die eine Flamme ist fast bis zum Baum auf die Mauer hoch gegangen.“ Auch Saartje Brockmans honoriert die Leistung des Künstlers, die „in Kombination mit dem besonders reizvoll beleuchteten Klosterareal eine bezaubernde Wirkung hat.“ Schlussendlich setzte am Sonntag Bariton Makitaro Arima mit Emura Arima am Piano der Beleuchtung ein musikalisches Glanzlicht, bevor der Lichterzauber gänzlich erlosch.
Allerdings, so ist zu vernehmen, sind die ersten Gespräche zur Fortsetzung der Illumination für den Winter 2022/23 geplant.