
Als die Zugaben „Hey Jude“ und „Let it be“ der legendären Beatles erklangen, da hielt es im Ettlinger Schlosshof niemanden mehr auf seinem (bequemen) Sitz. Wirklich alle standen auf, sangen mit und bewegten sich im Takt der Musik.
Die Welle der Begeisterung, ausgelöst von den Akteuren der Popakademie in Mannheim, war endgültig auf die Zuhörer übergeschwappt.
„Blackbird“, die Elektropopshow zum Auftakt der Schlossfestspiele 2023, erhielt viele Minuten dauernden begeisterten Applaus. Umso größer die Erleichterung bei Festspielintendantin Solvejg Bauer, die das knapp zweistündige Licht-und-Ton-Spektakel am Rande des Schlosshofs angespannt verfolgt hatte.
Genau so hatte ich es mir erhofft.Solvejg Bauer, Festspielintendantin
„Es freut mich riesig, dass die Menschen so mitgegangen sind. Genau so hatte ich es mir erhofft“, kommentierte sie, während sie Hände von Besuchern schüttelte, die ihr nach der Show gratulierten. „Das war besser als die Killerqueen voriges Jahr“, meinte ein Festspielgast aus Karlsruhe spontan.
„Fast wie Schlosslichtspiele“, kommentierte ein anderer, der die Videoinstallationen an der Schlossfassade „extrem stark“ fand. Für Stimmung während der Aufführung hatten schon viele junge Fans des Mannheimer Ensembles mit lautstarkem Zwischenbeifall und Rufen gesorgt.
Staatssekretär Braun lobt das Programm
Dabei war der Start des lauen Sommerabends sehr artig. Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler) trat gemeinsam mit Staatssekretär Arne Braun (Grüne) vom Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg und der Intendantin auf die Bühne und erklärte dort den Theatersommer für offiziell eröffnet.
Es habe ihn, so der Rathauschef, „sehr gefreut“, dass der Mann aus Stuttgart beim Eintrag ins Goldene Buch erklärt habe, Ettlingen sei „Baden-Württemberg in klein“. 2023 feiere man sowohl 45 Jahre Schlossfestspiele Ettlingen als auch 20 Jahre Popakademie Mannheim. Die Kooperation habe sich bewährt, dafür danke er dem Akademiedirektor Udo Dahmen genauso wie Solvejg Bauer.
Arne Braun sprach mit Blick auf den Spielplan von einer „gelungenen Mischung“ und einem „vielfältigen wie anspruchsvollen Programm“. Er wünsche eine mindestens genauso erfolgreiche Saison wie 2022, als die besten Zuschauerzahlen seit 1999 in Ettlingen geschrieben wurden. Voriges Jahr kamen rund 45.000 Menschen, um das Sommertheater zu erleben.
Start mit „Come together
Solvejg Bauer lud, ehe die ersten elektronischen Akkorde von „Come together“ der Liverpooler Pilzköpfe erklangen, das Publikum dazu ein, „zu tanzen, mitzusingen oder ganz einfach still zu genießen“.
Service
Weitere Aufführungen von Blackbird 3. und 4. Juni, außerdem 5., 10. und 13. August, jeweils 21 Uhr. www.schlossfestspiele-ettlingen.de