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Premiere am 22. Juni

Das ist für die Inszenierung des „Freischütz“ in Ettlingen geplant

Intendantin Bauer führt beim „Freischütz“ der Ettlinger Schlosslichtspiele selbst Regie. Christian Held ist für das Bühnenbild zuständig. Das ist geplant.

Noch fehlen die hölzernen Gerüststangen, die Bühnenbildner Christian Held (links) an der Schlossfassade plant, aber die beiden Stelen mit dem verbrannten Maikranz (rechts) sowie der Reichsadler (Mitte) stehen bereits für die Oper „Der Freischütz“.
Noch fehlen die hölzernen Gerüststangen, die Bühnenbildner Christian Held (links) an der Schlossfassade plant. Aber die beiden Stelen mit dem verbrannten Maikranz (rechts) sowie der Reichsadler (Mitte) stehen bereits für die Oper „Der Freischütz“. Foto: Ulrich Krawutschke

Bei den Schlossfestspielen Ettlingen steht am 22. Juni mit Carl Maria von Webers Oper „Der Freischütz“ die nächste Premiere an. 

Wie beim Schauspiel „Krabat“ und dem Tanztheater „Schwanensee“ ist Christian Held für das Bühnenbild verantwortlich. Der 45-Jährige ist 2019 mit Intendantin Solvejg Bauer zu den Festspielen gekommen, wo er Technischer Leiter ist. 

Mit Bauer hat er bei der Vorbereitung des Bühnenbildes für den „Freischütz“ viel Zeit verbracht, denn sie führt Regie und er muss ihre Überlegungen dazu mit dem Bühnenbild aufgreifen. 

„Der Freischütz“ ist in den 20er Jahren angesiedelt

Webers Oper spielt nach dem Dreißigjährigen Krieg, wird aber in der Ettlinger Inszenierung in die 1920er Jahre gesetzt, die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. 

Bei seinen Recherchen hat Held ein Foto gefunden, welches das damals eingerüstete Karlsruhe Schloss zeigt. Das war die Initialzündung für das „Freischütz“-Bühnenbild 2023. 

Das Schloss, das zur Erbförsterei wird, die Jägerbursche Max zusammen mit Tochter Agathe von Erbförster Kuno übernehmen will, wird mit hölzernen Gerüststangen symbolisch für den Wiederaufbau nach Zerstörung eingerüstet. Davor stehen zwei Stelen und der Reichsadler. An der rechten Stele hängt ein Maibaum, als Symbol dafür, dass sich die Menschen trotz Krieg das Feiern nicht vermiesen lassen und diesen vergessen wollen. Das aber in unterschiedlicher Form. 

Elemente kosten rund 7.000 Euro

Anfangs ist es ein grün-bunter schöner Maikranz und später, nach dem mitternächtlichen Probeschießen in der Wolfsschlucht, was an der linken Stele durch einen Ofen zum Gießen der sieben Freikugeln dargestellt wird, hängt nach der Pause rechts ein verkohlter Maikranz als Symbol erneuter Zerstörung. Gefeiert wird trotzdem. Um all diese Elemente, die laut Christian Held etwas über 7.000 Euro verschlungen haben, baut Bauer ihre Inszenierung rund um die Liebesgeschichte von Max und Agathe sowie den Pakt mit den schwarzen Mächten auf.

Mir war damals schon klar, dass ich Bühnenbildner werden will.
Christian Held, Technischer Leiter

Christian Held wurde Beckum geboren und hat schon als Schüler mit Bühnenbildern an der benachbarten Freilichtbühne Oelde und bei Aufführungen einer Tanz- und Ballettschule erste Erfahrungen gesammelt. „Mir war damals schon klar, dass ich Bühnenbildner werden will, es hat mich fasziniert“, erinnert er sich. Die Schule bricht er vor dem Abitur ab, macht eine Tischlerlehre, holt die Fachhochschulreife nach und absolviert ein Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden bei Professor Johannes Leiacker.

Unter anderem absolviert er ein Auslandssemester in Mailand und ist viel unterwegs, etwa an Theatern in Wien, Kopenhagen und Bern. Neben Leiacker, sagt er, habe ihn der Bühnenbildner Erich Wonder geprägt, der in Wien die Meisterklasse „Bühnenbild“ an der Hochschule für angewandte Kunst leitete. „Das war eine spannende Zeit“ erinnert sich Held. 

Neben seinem Engagement in Ettlingen, wo er auch die Budgetkontrolle inne hat, ist Held seit 2017 auch an anderen Bühnen freiberuflich tätig.

Service

Die Premiere von „Der Freischütz“ ist am 22. Juni ab 20.30 Uhr im Ettlinger Schlosshof.

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