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KjG und Pfadfinder

Ferienlager erlaubt: Bei den Jugendgruppen der Region herrscht noch Unsicherheit

Zwar hat die Landesregierung Ferienlager ab Juli wieder ermöglicht, die Organisation der Freizeiten bleibt für die Jugendorganisationen dennoch eine Herausforderung. Jugendgruppen aus der Region und ihre Erfahrungen.

Drei Kinder am Lagerfeuer
In den Startlöchern: Viele Jugendvereine tun sich mit der spontanen Planung ihrer Zeltlager jedoch schwer. Foto: Erik Scholtz

Die Landesregierung hat die Durchführung von Ferienlagern und ähnlichen Angeboten – auch mit Übernachtungen – ab Juli zwar wieder ermöglicht, doch die Organisation der Freizeiten bleibt für die Jugendorganisationen eine Herausforderung. Vor allem wegen der zu berücksichtigenden Auflagen und fehlender Planungszeit bis zu den Sommerferien fahren die meisten nicht weg, sondern bieten vor Ort ein Ferienprogramm an.

Nicht stattfinden wird die Jugendfreizeit des Kinder- und Jugendzentrums Specht, die normalerweise an den Bodensee oder die Nordsee geht. „Wir hätten schon im letzten Jahr buchen müssen“, erläutert Nicole Berg.

Wegen der damals wieder steigenden Inzidenzen und weil man nicht wieder stornieren wollte, wurde sich frühzeitig für die Absage entschieden. Stattdessen wird im Rahmen der Erlebniswochen eine zusätzliche Programmwoche in Ettlingen angeboten. „Hier sind wir einfach flexibler“, so Berg.

KjG Liebfrauen und Herz-Jesu sagen Zeltlager ab

Auch bei den Katholischen jungen Gemeinden (KjG) Herz-Jesu und Liebfrauen aus der Kernstadt ist die Entscheidung über das jeweilige Zeltlager gefallen. Lange wurde abgewartet, doch da die Zeltlager erneut nicht in der angedachten Form stattfinden können, folgte nun die Absage.

„Die Verfügungslage war zu lange unklar, in den wenigen Wochen können wir den Aufwand, umzuplanen, nicht leisten“, kritisiert Sophie Hofmann von der KjG Herz-Jesu und verweist auf die vielen ehrenamtlichen Studierenden, die sich als Leiter engagieren, zugleich aber nun in die Klausurenphase gehen. „Selbst mit einem Hygienekonzept wäre es kein Lager, wie wir es kennen und wollen“, ergänzt Philipp Brock von der KjG Liebfrauen.

Hier sind wir einfach flexibler.
Nicole Berg, Kinder- und Jugendzentrum Specht

Einig sind sich die beiden darüber, dass sie ihren Gruppenkindern trotzdem etwas bieten wollen, zu lange konnten keine Gruppenaktionen durchgeführt werden. So veranstaltet die KjG Herz-Jesu zu Beginn der Sommerferien ein Ersatzprogramm in Ettlingen. „Wir holen uns das Zeltlager-Feeling einfach hierher“, freut sich Hofmann. Die KjG Liebfrauen will Mitte der Ferien ein Programm bieten, die Planungen laufen nun an, berichtet Brock.

KjG St. Martin fährt nach Idar-Oberstein

Bereits in den Ferien weg fährt die KjG St. Martin. Für 36 Kinder geht es dann nach Idar-Oberstein in ein Bungalow-Dorf. „Natürlich wird es dieses Jahr besonders“, so die diesjährige Leiterin Chiara Knüttel und verweist auf Testpflicht und weitere Hygienemaßnahmen. „Aber wir sind froh, überhaupt wegfahren zu dürfen“. Einen Plan für ein Alternativprogramm wie im vergangenen Jahr gab es zwar auch schon, doch der kann nun zur Seite gelegt werden. „Das wäre auch einfach nicht das Gleiche“, freut sich Knüttel auf das Lager.

Ebenfalls ein Lager – allerdings in Zelten und 17 Tage lang – bietet der Pfadfinderstamm Cherusker aus dem Albtal seiner Jugend. „Wir haben Pläne für alle Fälle in der Schublade, also egal wie, wir kriegen es hin“, zeigt sich Erik Scholtz optimistisch. Geplant wird mehrgleisig und immer in Absprache mit den Behörden, doch der enorme Aufwand ist es den Verantwortlichen wert.

Zuletzt waren sie schon über das Wochenende zum Zelten in Rheinland-Pfalz. „Bei den Kindern war Corona direkt vergessen, das war schön zu sehen.“ Scholtz freut sich über die Rückkehr Richtung Normalität. Die Hygienevorgaben sieht er gelassen, hier gäbe es schon längst selbst auferlegte, höhere Standards. Und was den Abstand bei Spielen betrifft: „Fangen spielen wir mittlerweile halt mit einer Schwimmnudel“.

Der Nachbarstamm Antares aus Waldbronn bietet zwar nur ein Tagesprogramm an der eigenen Hütte in Reichenbach, doch Gruppenleiterin Vera Anderer sieht auch darin Vorteile: „So können Kinder teilnehmen, die sonst zum Beispiel wegen Heimweh nicht mitkommen würden“. Und das Wichtigste: „Eltern und Kinder freuen sich bereits darauf, endlich rauszukommen“.

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