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Bürger können helfen

Giftiger Riesenbärenklau in Ettlingen: Pfadfinder helfen beim Beseitigen

Mitglieder des Pfadfinderstamms Cherusker helfen beim Beseitigen des Riesenbärenklaus. Die giftige Pflanze vermehrt sich im Albtal massiv. Bürger werden gebeten diese zu melden.

Mitglieder des Pfadfinderstamms Cherusker helfen beim Beseitigen des giftigen Riesenbärenklaus im Albtal.
Mitglieder des Pfadfinderstamms Cherusker helfen beim Beseitigen des giftigen Riesenbärenklaus im Albtal. Foto: Jörg Klasser

Eine wichtige Botschaft hat sich Frederik Neisen gleich für den Anfang zurechtgelegt: „Wir sind wirklich dankbar für Meldungen aus der Bevölkerung, wo noch Riesenbärenklaustauden zu finden sind“, erzählt er. „In den Pfingstferien sind wir noch aktiv.“

Denn der Pfadfinderstamm Cherusker in Karlsbad hat es sich zum Ziel gesetzt, den invasiven und toxischen Riesenbärenklau aus dem Albtal zu entfernen.

Das bedeutet für ihn, mit seinen Helfern zweimal jährlich vom oberen Gaistal bis nach Fischweier eine Streckenlänge von 15 Kilometer zu begehen und die Pflanzen auszugraben. Nebenstrecken wie das Dobelbachtal, den Bernbach und andere Vorkommen in den umliegenden Dörfern nicht mitgerechnet.

Giftige Pflanzenart sorgt für größere Brandblasen auf der Haut

Weshalb ihm dieses Projekt ein Herzensanliegen ist, kann er erklären: Bei einem Freibadbesuch bildete sich bei einem Mädchen aus einer Pfadfindergruppe aus dem Nichts plötzlich eine größere Brandblase am Unterschenkel.

Erst der dritte Arzt fand die Erklärung: Vor ein paar Tagen musste das Mädchen in Berührung mit dem Riesenbärenklau gekommen sein – in Verbindung mit Sonnenlicht entstehen Reaktionen auf der Haut, die wie eine Verbrennung wirken.

Wir sorgen dafür, dass keine Pflanze im Albtal zur Blüte gelangt – und graben die Populationen nach und nach komplett aus.
Frederik Neisen, Pfadfinderleiter

Nun sei man schon im dritten Jahr entlang der Alb in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe – das Albtal und dessen Seitentäler sind Naturschutzgebiet – und den Gemeinden oder Grundstückseigentümern unterwegs.

„Das Schöne ist – der Erfolg unserer Methode ist nun eindeutig belegt“, freut er sich. „Wir sorgen dafür, dass keine Pflanze im Albtal zur Blüte gelangt – und graben die Populationen nach und nach komplett aus.“

In Moosbronn war dieses Jahr die Pflanze nicht mehr zu finden, an vielen Stellen entlang der Alb wie in Fischweier ebenfalls nicht mehr. „Aber wir sehen auch: Eine übersehene, zur Blüte gekommene Pflanze kann im darauffolgenden Jahr eine Fläche von bis zu 15 Quadratmetern um sich herum mit einem dichten Wald bewachsen.“ Gelangen die Samen in die Alb, kann im Folgejahr an jeder beliebigen Stelle im Gewässerverlauf eine neue Initialpopulation entstehen.

Dieses Jahr wolle man in den oberen Bachläufen bis nach Bad Herrenalb möglichst vollständig alle Populationen ausgraben und flussabwärts notfalls lediglich durch Abstechen eine Verbreitung verhindern. „Die Pflanze wächst natürlich nächstes Jahr wieder, aber wir müssen auch Prioritäten setzen.“

Pfingstferien sind die perfekte Zeit für das Projekt

Bereits im Frühjahr, aber hauptsächlich am Anfang der Pfingstferien war Frederik Neisen mit 15 Jugendlichen seines Pfadfinderstammes im Albtal unterwegs und hat erneut über tausend Pflanzen ausgegraben. Die Zeit ist derzeit ideal, denn die Pflanze blüht noch nicht.

„Sobald der Samen sich im Ansatz bildet, müssen wir die Blütendolden aufwändig abschneiden, einsammeln und entsorgen – die Samen können selbst bei einer abgestorbenen Pflanze nachreifen“.

Service

Sichtungen des Riesenbärenklau können an den Pfadfinderstamm Cherusker gemeldet werden unter der Telefonnummer 07202/94 99 20

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