Skip to main content

Fußball-Oberliga

Früher als geplant: Trainer Dietmar Blicker hört beim ATSV Mutschelbach auf

Es sollte eine lange, emotionale Abschiedstour beim ATSV Mutschelbach werden, bevor Dietmar Blicker im Sommer in den Wildpark wechselt. Nun aber trennen sich die Wege jetzt schon.

Die Trainer des ATSV Mutschelbach, Marco Kratzer und Dietmar Blicker, diskutieren am Spielfeldrand.
Dietmar Blicker (rechts) beendet mit sofortiger Wirkung sein Engagement als Trainer des Fußball-Oberligisten ATSV Mutschelbach. Bis Sommer wird Marco Kratzer das Team nun allein coachen. Foto: Peter Hennrich

Als Dietmar Blicker über den Montagabend spricht, über jene Momente in der Kabine mit seinen Spielern, wird er ganz ruhig. Die Stimme wird nochmal etwas leiser.

„Es war sehr emotional, die Jungs liegen mir am Herzen. Es war nicht leicht, sie darüber zu informieren“, sagt Blicker.

Dietmar Blicker hört aus „persönlichen Gründen“ sofort beim ATSV Mutschelbach auf

Und zwar, dass der 53-Jährige sein Engagement als Trainer beim Fußball-Oberligisten ATSV Mutschelbach mit sofortiger Wirkung beendet. „Aus persönlichen Gründen“, wie Blicker sagt. Es habe überhaupt nichts mit dem Verein oder der Mannschaft zu tun, stellt er klar.

In den vergangenen Tagen keimten im Dunstkreis der Waldenserstraße immer mal wieder Gerüchte von einer Spielerrevolte, von zu spät gezahlten Gehältern auf. Dies dementiert Blicker vehement und verweist diese Gerüchte ins Reich der Fabeln.

Die Mannschaft ist super, es sind ganz tolle Jungs.
Dietmar Blicker
über die Spieler des ATSV Mutschelbach.

Ganz im Gegenteil. Es falle ihm „brutal schwer zu gehen, denn die Mannschaft ist super, es sind ganz tolle Jungs“, sagt Blicker, den es im Sommer in den Wildpark zieht – als Trainer der U23 des Karlsruher SC, die in der Verbandsliga starten wird.

Damit wird die 1:3-Niederlage am vergangenen Samstag beim CfR Pforzheim als letztes ATSV-Spiel von Coach Dietmar Blicker beim Oberligisten in die Annalen eingehen – nach fünfeinhalb erfolgreichen Jahren an der Waldenserstraße.

Dietmar Blicker steigt mit dem ATSV 2022 in die Oberliga auf

Der promovierte Sportwissenschaftler übernahm den ATSV in der Verbandsliga, krönte sein Wirken mit dem Oberliga-Aufstieg 2022. Momentan belegt das Team hier den neunten Tabellenplatz.

Der Verein verabschiedete sich am späten Montagabend mit emotionalen Worten von seinem Erfolgscoach. „Wir möchten einen besonderen Moment nutzen, um einem geschätzten Mitglied unserer Fußballfamilie unseren Dank und unsere besten Wünsche auszusprechen. Dietmar Blicker hat in den vergangenen sechs Jahren eine bedeutende Rolle innerhalb unseres Vereins eingenommen. Sein Engagement, seine Leidenschaft und sein Einsatz haben maßgeblich dazu beigetragen, den ATSV Mutschelbach auf und neben dem Spielfeld zu prägen“, heißt es in der Mitteilung, unterzeichnet vom Vorstand, Aufsichtsrat und den Mitgliedern des ATSV.

Wir danken dir für deine unermüdliche Hingabe, dein Engagement und deine Freundschaft während deiner Zeit beim ATSV Mutschelbach.
Pressemitteilung
vom Vorstand des ATSV Mutschelbach

Weiter heißt es: „Lieber Didi, wir danken dir für deine unermüdliche Hingabe, dein Engagement und deine Freundschaft während deiner Zeit beim ATSV Mutschelbach. Du hast Spuren hinterlassen, die nicht so schnell verblassen werden. Möge dein Weg beim KSC von Erfolg, Freude und erfüllenden Momenten geprägt sein.“

Dietmar Blicker übernimmt im Sommer die U23 des Karlsruher SC

Im Sommer wartet auf Dietmar Blicker eine neue sportliche Herausforderung – bei seinem Herzensverein Karlsruher SC. Im Wildpark übernimmt der Fußballlehrer die wieder eingeführte U23. „Blau-Weiß – das ist einfach mein Verein“, sagte Blicker zuletzt im BNN-Gespräch.

Bis zum Saisonende wird nun Marco Kratzer die Mannschaft allein coachen. Zuvor war der 32-Jährige Teil des Trainergespanns Blicker/Kratzer. „Das ist der Plan“, sagt Kratzer.

ATSV Mutschelbach empfängt am Samstag den VfR Mannheim

Doch auch er wird nach dem letzten Saisonspiel am 1. Juni beim SSV Reutlingen sein Engagement beim ATSV beenden. Ihn zieht es aller Voraussicht nach ebenfalls zum KSC. Neuer ATSV-Trainer wird ab Sommer Patrick Anstett, der derzeit noch das Landesliga-Team coacht.

Für den ATSV geht es in der Oberliga am Samstag (15 Uhr) weiter. Dann gastiert der Rangsiebte VfR Mannheim an der Waldenserstraße. „Das ist das gleiche Kaliber wie Pforzheim“, sagt Kratzer. „Wir werden dagegen halten und versuchen, dem VfR unser Spiel aufzudrücken.“

Kratzer geht davon aus, dass der emotionale Abschied Blickers auch am Samstag noch nachwirken werde. „Es wäre vermessen zu denken, dass die Jungs das einfach ausblenden können. Didi und ich haben ein brutal enges Verhältnis zur Mannschaft“, sagt Kratzer. Dennoch sei das Ziel, trotz aller Umstände, klar: „Den VfR schlagen“.

Am Ende der Pressemitteilung heißt es schließlich: „Wir verabschieden uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge – traurig darüber, dich gehen zu sehen, aber zugleich glücklich über die Erinnerungen und die Zeit, die wir gemeinsam verbracht haben. Du wirst immer ein Teil unserer ATSV Familie sein. Alles Gute, Didi!“

Auch am Montagabend dürfte es das eine oder andere weinende Auge gegeben haben – freilich bei Dietmar Blicker, aber auch bei den Spielern.

Jetzt den Regionalsport-Newsletter „Sportplatz“ abonnieren

Wir haben die Sport-Region im Blick: Für den „Sportplatz“ sind wir in den Hallen und auf den Plätzen in der Umgebung unterwegs, blicken hinter die Kulissen und rücken Clubs wie Sportlerinnen und Sportler ins Rampenlicht. Mit unserem Regionalsport-Newsletter kommt auch die Amateurfußball-Kolumne „Steffens HEIMspiel“ jede Woche am Freitag kostenlos direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Jetzt anmelden.

nach oben Zurück zum Seitenanfang