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V-8-Feeling am Muttertag

Pforzheimer Goldstadtcruizers bitten zum Schaulaufen von 300 US-Riesenschlitten in Karlsbad

Sie sind schon mal sechs Meter lang und verbrauchen 17 Liter auf 100 Kilometern: Solche Autos sind bei Treffen der Goldstadtcruizers zu sehen. Der Termin Muttertag entstand nicht zufällig.

Amischlitten - Innenansicht
Gewaltige Dimenssionen hat das Cadillac-Cabrio, Baujahr 1965. Im Hintergrund sind „Amischlitten“ der neueren und neuesten Generation zu sehen, die sich in Langensteinbach trafen. Foto: Klaus Müller

Groß, breit, laut und einfach „geil“. Sofern man darauf steht. Auf Amischlitten. Zugegeben, das was sich da auf dem Laufsteg, wohl besser Straßensteg im Langensteinbacher KSC-Gelände bewegt, was vor sich hin blubbert oder sich bei einem Gasstoß zu einem gewaltigen Motorfauchen entwickelt, ist wahrscheinlich aus der Zeit gefallen. Alle CO2-Bekämpfer mögen es verzeihen: Gott sei Dank darf die Zeit manchmal aber doch stillstehen.

Zum ersten Mal gab es so ein Stelldichein von US-Cars in Karlsbad. Veranstaltet wurde es von der (Pforzheimer) Interessengemeinschaft Goldstadtcruizers gemeinsam mit der Langensteinbacher Sportsbar und Restaurant Triangel. Dort treffen sich auch Freunde von US-Cars jeden letzten Mittwoch eines Monats zu einem für alle offenen Stammtisch.

Keine Frage, es war ein hörenswertes Schaulaufen der besonderen Art. Über den Tag verteilt dürften es laut Stefan Vielsack, der vor rund 20 Jahren das „US-Car-Treffen“ in Pforzheim ins Leben rief, rund 300 Fahrzeuge gewesen sein, die an dem Treffen teilnahmen.

Goldstadtcruizers aus Pforzheim wurde das heimische Areal zu klein

„Wir wollen künftig jedes Jahr am Muttertag das Treffen hier in Langensteinbach veranstalten“, verrät Vielsack. Das bisherige Areal in Pforzheim sei angesichts der ständigen wachsenden Teilnehmerzahlen zu klein geworden. Zudem fanden die Goldstadtcruizers mit dem Triangel einen „sehr guten Kooperationspartner“.

Warum gerade am Muttertag? Vielsack überlegt kurz: „Das erste Treffen legte ich bewusst auf den Muttertag. Das war für mich die Ausrede, nicht mit zur Schwiegermutter gehen zu müssen.“ Nebenbei: Zwischenzeitlich ist der Mann geschieden. Nach wie vor vereint – gut so – sitzen Franz und Sabine Rolli aus Waghäusel entspannt vor ihrem Mercury.

Zeit, über die Anfänge zu plaudern. „Bei mir begann alles mit Mad Max – mit dem Auto, das Mel Gibson fuhr“, erzählt Rolli. Daraus wurde längst eine Leidenschaft. Eine V8-Leidenschaft. „Der Sound von so einem V8, das Feeling, so einen Schlitten zu fahren, kann man kaum beschreiben“, pflichten Oldsmobile-Besitzer Kai und Britta Fütterer aus Gaggenau bei.

Für V-8-Freunde gibt es keine schöneren Klänge

Dass so ein Cadillac-Cabriolet, Baujahr 1965 mit einer Länge von fast sechs Metern, sich durch nichts aus der Ruhe zu bringen scheint, dürfte auf seine Besitzer abfärben. Michael Sartor ist so einer. Auf seinem Campingstuhl, rauchend, wird er immer wieder auf sein Wahnsinns-Fahrzeug angesprochen. Die Frage, was das Teil verbraucht, ist verpönt. „Danach fragt man bei so Autos nicht“, ruft eine Frau dazwischen. Sorry, war ja nur ne Frage. „Um die 17 Liter. Manchmal auch mehr“, lüftet Sartor das „Geheimnis“.

Dass viel Show und viele Zuschauer, die meisten waren begeistert, zu solch einem Treffen gehören, darf getrost angenommen werden. Gleiches gilt für so manchen beherzten Tritt auf Gaspedal. Was für ein Klang. Für V8-Freunde ein kaum zu toppender Gehörgenuss. Für alle anderen? Egal. Ausnahmsweise mal.

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