Der neue Bürgermeister der Gemeinde Malsch steht fest: Markus Bechler (Freie Wähler) setzte sich am Sonntag in einem knappen Rennen gegen seinen Herausforderer Wolfgang Scharer (CDU) durch.
Markus Bechler ist der neue Bürgermeister von Malsch (Landkreis Karlsruhe). Bei einer Wahlbeteiligung von 55,28 Prozent holte der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Gemeinderat bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag 52,4 Prozent der Wählerstimmen. Dicht auf den Fersen war ihm CDU-Kandidat Wolfgang Scharer mit 47,2 Prozent.
An Juxkandidat Samuel Speitelsbach aus Ravenstein-Hüngheim (Neckar-Odenwald-Kreis) gingen 0,23 Prozent der Stimmen.
Im ersten Wahlgang der Bürgermeisterwahl in Malsch am 13. Juni hatten sich Wolfgang Scharer, Markus Bechler, Samuel Speitelsbach und der Noch-Bürgermeister Elmar Himmel (SPD) gegenübergestanden.
Bürgermeisterwahl Malsch: Amtsinhaber Elmar Himmel trat im zweiten Wahlgang nicht mehr an
Himmel landete mit 23,5 Prozent der Stimmen abgeschlagen auf Platz drei und gab bekannt, im zweiten Wahlgang nicht mehr anzutreten. An Bechler gingen am 13. Juni 40,5 Prozent der Stimmen, der Malscher Rechtsanwalt Scharer erreichte mit 35,5 Prozent Platz zwei. Juxkandidat Samuel Speitelsbach blieb erwartungsgemäß mit 0,2 Prozent der Stimmen bedeutungslos. Die Wahlbeteiligung lag bei 58,6 Prozent.
Weil keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichte, war ein zweiter Wahlgang erforderlich. In diesem reichte die einfache Stimmmehrheit.
Die Amtszeit von Elmar Himmel läuft noch bis Ende Juli. 2005 war der Jurist aus der Ortenau bei der Bewerbung um die Nachfolge des zwischenzeitlich verstorbenen Dieter Süss (SPD) auf Anhieb erfolgreich.
Er ließ sowohl den Völkersbacher Freien Wähler Horst Sahrbacher als auch den CDU-Bewerber Martin Oberle mit 52 Prozent hinter sich.
Vertreter aus Kommunal- und Landespolitik verfolgten die knappe Wahl vor Ort beim Rathaus, bewerteten das Ergebnis und äußerten sich zum Charakter des neuen Malscher Bürgermeisters Markus Bechler.
Johannes Arnold (Freie Wähler),Oberbürgermeister von Ettlingen:
Herzlichen Glückwunsch. Ein Bürgermeisterkollege von den Freien Wählern mehr im Kreistag. Es war doch ein veritabler Vorsprung. Respektabel auch das Ergebnis von Wolfgang Scharer.
Franz Masino (SPD), Bürgermeister Waldbronn:
Ich kenne Markus Bechler und freue mich für ihn. Das war so ein spannendes Rennen. Beide Kandidaten haben letztlich ein gutes Ergebnis erzielt.
Sabrina Eisele (CDU), Bürgermeisterin von Marxzell:
Man konnte es vor der Wahl wirklich nicht einschätzen, wie es ausgehen wird. Auf kommunalpolitischer Ebene werden wir sicherlich gut zusammenarbeiten.
Heike Christmann (Freie Wähler), Ortsvorsteherin von Karlsbad-Ittersbach:
Mein Glückwunsch. Ich denke, Markus Bechler wird als Bürgermeister wirklich etwas machen. Er ist engagiert und motiviert.
Karlheinz Bechler, Fraktionschef BfU/Grüne im Gemeinderat:
Wir hoffen auf gute Zusammenarbeit und dass die angesprochenen Naturschutzthemen weitergeführt werden. Wir sind am Wohl Malschs interessiert. Wir werden kritisch aber konstruktiv sein.
Es war knapp, das war absehbar. Ich bin gespannt auf den Rollenwechsel des neuen Bürgermeisters. Dabei wünsche ich Herrn Bechler viel Glück.
Petra Becker (parteilos), Oberbürgermeisterin von Stutensee
Ein knappes Ergebnis ist auch eine Aufgabe. Ich kenne Markus Bechler vom Kreistag. Ein ruhiger und bedachter Mensch, der überlegt handelt und argumentiert.
Alena Trauschel, FDP-Landtagsabgeordnete
Nun wird ein Wechsel auf jeden Fall kommen. Ich freue mich darauf, die Kommune Malsch und das Land können gemeinsam Projekte angehen.
Andreas Augustin (parteilos), Bürgermeister von Durmersheim
Das knappe Ergebnis war aus der Ferne gesehen zu erwarten. Es lässt aber doch auf einen guten Rückhalt schließen.
Wahl vom Sommer 2013 war für ungültig erklärt worden
Vor acht Jahren hatte Himmel zunächst in einem „Herzschlagfinale“ gegen seinen damaligen Herausforderer von der CDU, Gerhard Schmidt, gewonnen. Wegen Unregelmäßigkeiten in einem Wahllokal in Sulzbach musste die Wahl wiederholt werden.
Beim neuerlichen Urnengang im Dezember 2013 hatte Himmel dann deutlich die Nase vorn. Mit gut 57 Prozent Stimmen ließ er Gerhard Schmidt (43,7 Prozent) deutlich hinter sich. Die Wahlbeteiligung lag mit 62,5 Prozent höher als bei der Wahl im Sommer.