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Abfuhr für die SPD

Klare Absage an Idee einer Fußgängerzone in der Malscher Hauptstraße

Strenger Gegenwind für die SPD im Gemeinderat Malsch. Ihr Antrag, eine Fußgängerzone im Ortskern ins Auge zu fassen, wurde nach Protesten verworfen.

Blick in Einkaufstraße Malsch
Diskussionen über die Hauptstraße in Malsch und die Möglichkeit der Einrichtung einer Fußgängerzone löste ein SPD-Antrag im Gemeinderat aus. Foto: Sabine Röwer (Archiv)

Für mächtig Wirbel im Ort hat der Antrag der SPD-Fraktion im Malscher Gemeinderat gesorgt. Verknüpft war damit nämlich der Fokus auf eine mögliche Fußgängerzone in der Hauptstraße. Nachdem es bereits in den sozialen Medien viel Gegenwind gegeben hatte, Handel und Gewerbe sich gegen die Idee stemmten, war nun im Gemeinderat zu entscheiden, ob der Antrag weiterverfolgt wird.

Tacheles vom Malscher Gewerbeverein-Vorsitzenden

Gemünzt war der SPD-Antrag auf die Steigerung der Attraktivität der Hauptstraße und Entwicklung des örtlichen Handels, da die Zahl der Läden seit Jahren abnehme. Gewerbeverein-Vorsitzender Bernhard Weber formulierte indes schon in der Bürgerfragezeit in einem längeren Monolog, dass es nach Ansicht der Interessengemeinschaft (IG) Malsch und seines Vereins „keinen vernünftigen Vorteil für den Handel durch eine Fußgängerzone“ gebe. „Es wäre sinnvoller, vorher mit den Betroffenen Kontakt aufzunehmen.“

Es war überhaupt kein Antrag auf eine Fußgängerzone.
Veronika Wehr-Schwander
SPD-Fraktionsvorsitzende

SPD-Fraktionsvorsitzende Veronika Wehr-Schwander verstand – wie schon in den Wochen seit Antragstellung – „den riesigen Wirbel“ nicht. Der Antrag sei entstanden, „um kreative Lösungen zu finden“. Und weiter: „Es war überhaupt kein Antrag auf eine Fußgängerzone. Wenn die Fußgängerzone keine Möglichkeit ist, dann fliegt sie eben raus.“

Ich habe hier einen anderen Antrag.
Jahn Beichel
Fraktionsvorsitzender Freie Wähler

Dass er dies nicht gelten lasse, entgegnete Jahn Beichel (Freie Wähler). „Ich habe hier einen anderen Antrag.“ Dass das Augenmerk auf einer Fußgängerzone liegt, das stehe drin. Der Passus heißt wörtlich, mit Blick auf das geforderte Konzept: „Dabei soll vor allem ein Augenmerk auf eine mögliche Umwandlung der Hauptstraße ab der Einmündung nach dem Mühlenplatz bis zur Höhe vom NKD zur Fußgängerzone gelegt werden.“

Die Anwohner würden eine Fußgängerzone ebenfalls ablehnen, so Beichel. Dietmar Backes (Grüne) erinnerte, dass das Thema attraktiverer Innenort doch schon mit dem geförderten IHK-Innenstadtberater erörtert wurde. „Einkaufen mit Auto weiter ermöglichen“, sei die Konsequenz. Für die Geschäfte sei eine Fußgängerzone nicht vorteilhaft. Eine temporäre Fußgängerzone könne er sich vorstellen, die könne etwa in den Sommerferien eine Bereicherung sein. Dafür hat sich laut Wehr-Schwander der Seniorenbeirat-Vorsitzende ausgesprochen.

Thema temporäre Fußgängerzone kommt mit ins Spiel

Beichel wies auf den IHK-Abschlussbericht zu Malsch hin, in dem stehe: „Positiv herauszuheben ist die Erreichbarkeit des Zentrums.“ Wehr-Schwander hatte zuvor unterstrichen, dass eine Art Brainstorming stattfinden könnte, wenn der Antrag weiterverfolgt wird. Am Ende vielleicht mit Möglichkeiten wie Flohmärkten, Büchermärkten oder Modenschauen, um die Hauptstraße zu beleben.

Auch für Arztbesuche älterer Menschen sei die Zufahrt mit dem Auto wichtig, so CDU-Frau Elke Schick-Gramespacher unter anderem. Ihr Fazit zum SPD-Antrag: Ablehnung. Dass es positiv sei, sich über die Attraktivität des Malschers Zentrums Gedanken zu machen, räumte Manfred Ochs (Für Völkersbach) zwar ein, den so formulierten Antrag müsse er ablehnen.

Es folgte die Abstimmung: Antrag abgelehnt. Neben den drei SPD-Vertretern sprach sich nur Eveline Rothas-Muck (Freie Wähler) für den Antrag aus, Karlheinz Bechler (Grüne) enthielt sich.

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