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Sonder-Löschfahrzeug Wald

Neues Tanklöschfahrzeug für die Malscher Feuerwehr ist da

Vegetations- und Waldbrände nehmen durch den Klimawandel zu. Die Feuerwehr Malsch rüstet auf, kaufte ein Waldbrand-Löschfahrzeug aus Frankreich und baut es um.

Mit dem geländegängigen Sonder-Tanklöschfahrzeug Wald ist die Feuerwehr Malsch auch für Vegetationsbrände gut ausgerüstet.
Mit dem geländegängigen Sonder-Tanklöschfahrzeug Wald ist die Feuerwehr Malsch auch für Vegetationsbrände gut ausgerüstet. Foto: Anne-Rose Gangl

Die Freiwillige Feuerwehr Malsch rüstet auf, damit sie die Herausforderungen von Vegetationsbränden meistern kann. Im Feuerwehrhaus in Malsch steht jetzt das Tanklöschfahrzeug (TLF) Wald, das sich bereits bei Einsätzen in Südfrankreich, aber auch in Malsch bewährt hat.

Schon lange müssen sich die Feuerwehren in Deutschland darauf einstellen, nicht mehr nur zur normalen Brandbekämpfung gerufen zu werden.

Technische Hilfeleistungen sowie durch Sturm und Starkregen verursachte Schadensereignisse stellen die Hilfskräfte immer wieder vor neue Aufgaben. Bedingt durch den Klimawandel kommt es zudem häufiger zu Vegetations- und Waldbränden.

Gemeindewald Malsch umfasst 2.500 Hektar Fläche

„Wir haben im Landkreis Karlsruhe den größten Waldanteil“, sagte der Malscher Abteilungskommandant Denis Hertes. Rund 2.500 Hektar Fläche umfasst der Gemeindewald Malsch, der sich von der Rheinebene über die Vorberge des Schwarzwalds bis zum Mahlberg erstreckt.

Doch auch die Nähe zur Autobahn mit Lkw-Bränden erfordert speziell konzipierte Löschfahrzeuge, die größere Mengen Löschwasser mit sich tragen und für den schnellen Einsatz unter schwierigen Bedingungen konzipiert sind.

Über einen Gaggenauer Unimog-Händler konnte die Malscher Wehr das in Frankreich ausgemusterte Unimog-Fahrzeug erwerben. Das Fahrzeug Baujahr 1993 mit rund 52.000 Kilometer wurde in über 100 Stunden Eigenleistung der Malscher Kameraden entkernt, überholt, aufgearbeitet, neu lackiert, frisch verkabelt und feuertechnisch auf das deutsche System umgerüstet. Es ersetzt den altersbedingt ausgemusterten Unimog LF 8, der verkauft werden konnte.

Der „Franzose“ steht fast wie ein Exot im Feuerwehrhaus in Malsch, denn er hat keine Rolltore. Die Pumpen liegen ebenso offen wie die Abgänge für die Schläuche.

Im vergangenen Sommer hatten wir ihn schon gleich bei einem Flächenbrand zwischen der B3 und der Autobahn im Einsatz.
Simon Gräßer
Stellvertretender Abteilungskommandant

Auf dem Dach hat er eine Korbschutzvorrichtung, über die Einsatzkräfte vom Dach aus mehr Wurfweite für das Löschwasser haben.

Ein besonderer Vorteil ist der 4.000 Liter Wassertank, wesentlich mehr als normale Unimog-Löschfahrzeuge mit sich führen können. Mit an Bord sind unter anderem spezielle Löschrucksäcke mit Wasserfüllung sowie verschiedenes Gerät.

Seit Sommer vergangenen Jahres ist der „KA MA 1291“, der den Funkrufnamen „Florian Malsch 1/22“ hat, im Einsatz.

„Im vergangenen Sommer hatten wir ihn schon gleich bei einem Flächenbrand zwischen der B3 und der Autobahn im Einsatz“, sagt Simon Gräßer, stellvertretender Abteilungskommandant der Abteilung Malsch.

Malscher Feuerwehr appelliert an Bürger

Er ist Initiator der neu gegründeten Vegetationsbrandeinheit, die aus 25 Kameraden der Gesamtwehr Malsch besteht. Sie trainieren den Ernstfall eines Waldbrandes, tauschen sich immer wieder mit anderen Wehren aus, eignen sich viele Erfahrungen aus dem Ausland an und versuchen, diese auf deutsche Verhältnisse anzupassen.

Noch gibt es hierzu keine Landesdienstvorschrift in Baden-Württemberg und auch keine spezielle Ausbildung an der Landesfeuerwehrschule.

Doch in Malsch möchte man mit gutem Beispiel vorangehen – und appelliert an die Mitmenschen, mit offenen Augen und gesundem Menschenverstand durch den Wald zu gehen.

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