
Nach einem Brand in Ettlingen-Bruchhausen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ist ein 29 Jahre alter Mann festgenommen worden. Er soll noch an diesem Freitag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Karlsruhe dem zuständigen Haftrichter vorgeführt werden, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Karlsruhe und der Staatsanwaltschaft. Von einem mutmaßlichen versuchten Tötungsdelikt ist die Rede.
Laut Pressemitteilung meldeten Anwohner gegen 21.30 Uhr den Brand eines Gebäudes in der Badstraße in Ettlingen-Bruchhausen. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand das Wohnhaus bereits in Vollbrand.
Dem 54-jährigen Hausbewohner sei es gelungen, das Anwesen selbstständig zu verlassen und sich leicht verletzt in Sicherheit zu bringen. Das Feuer konnte durch die eingesetzten Feuerwehren gelöscht und ein Übergreifen auf benachbarte Gebäude verhindert werden.
Verdächtiger wurde nach Brand in Ettlingen in Frankfurt am Main festgenommen
Erste Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben Anhaltspunkte für eine vorsätzliche Brandlegung und ein mutmaßlich versuchtes Tötungsdelikt. Hierbei erhärtete sich ein Tatverdacht gegen einen 29-jährigen Bekannten des Hausbewohners.
Durch eine unmittelbar eingeleitete Fahndung der Polizei wurde der Tatverdächtige noch in der Nacht in Frankfurt am Main vorläufig festgenommen.
Die weiteren kriminalpolizeilichen Ermittlungen – auch zu den Hintergründen der vorgeworfenen Tat – dauern an. Zur Spurensicherung am Brandort wurde die Kriminaltechnik hinzugezogen.
Der Sachschaden an dem Gebäude beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf rund 350.000 Euro.
Hausbewohner kommt vorübergehend in eine städtische Unterkunft
Der Hausbewohner ist noch in der Nacht vorübergehend in einer städtischen Unterkunft für Obdachlose untergebracht worden, berichtet auf Nachfrage unserer Redaktion am Freitag Ettlingens Bürgermeister Moritz Heidecker (parteilos).
Heidecker war am späten Donnerstagabend auch vor Ort in Bruchhausen, um sich ein Bild von der Lage zu machen.
Die komplette Feuerwehr Ettlingen sei im Einsatz gewesen, berichtet der stellvertretende Kommandant Alexander Johmann-Vonier. Aus Malsch wurde ein Trupp mit Atemschutzgeräten herbeigezogen. Johmann-Vonier spricht von 90 bis 100 Kräften, die im Einsatz waren.
Suche nach weiterer Person mit Wärmebildkameras
Die Abteilungen Schluttenbach und Schöllbronn hätten die Wachbesetzung gemacht für den Fall, dass die Feuerwehr noch andernorts gebraucht wird. Auch Rettungsdienste und die Polizei waren vor Ort.
Anfangs sei unklar gewesen, ob sich noch eine weitere Person in dem brennenden Haus befindet, so Johmann-Vonier. Die Feuerwehr suchte mit Wärmebildkameras, konnte dann letztlich aber ausschließen, dass noch ein Mensch im Gebäude war.
Das Durchkommen der Feuerwehr sei erschwert worden durch herumliegenden Unrat und Gegenstände in dem Haus, berichtet der stellvertretende Kommandant. Etwa gegen 23 Uhr habe man das Feuer im Griff gehabt, die Nachlöscharbeiten dauerten aber noch bis 3 Uhr.
Die Anwohner von Bruchhausen wurden über die Warn-App NINA informiert und wegen des starken Rauchs aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen sowie Klimaanlagen abzuschalten.
Tatverdächtiger sitzt jetzt in Untersuchungshaft
Der 29-jährige Tatverdächtige ist inzwischen dem Haftrichter vorgeführt worden. Wie die Polizei am Montag auf Anfrage mitteilt, sitzt der Mann nun in Untersuchungshaft. Der Vorwurf eines versuchten Tötungsdelikts steht im Raum. Die Kriminalpolizei Karlsruhe ermittle in der Sache weiter, unter Einbezug des Landeskriminalamts. Mehr Details könne man im Moment nicht nennen. Zur Brandursache gibt es noch keine Angaben der Polizei.