Der Beierbach-Durchlass, die kurze Verbindung zwischen den Stadtteilen Ettlingenweier und Bruchhausen, wird mittelfristig wohl Geschichte sein. Nach Beratungen im Ortschaftsrat Ettlingenweier und jetzt auch im Ausschuss für Umwelt und Technik des Ettlinger Gemeinderats, sieht es ganz danach aus, als werde die Stadt die Schließung der Radfahrer- und Fußgängerunterführung mittragen.
Eine abschließende Entscheidung trifft der Gemeinderat am 24. März, zuvor befasst sich auch noch nächste Woche der Ortschaftsrat Bruchhausen mit dem Thema.
Die Deutsche Bahn erneuert die Überführung über den Beierbach 2024. Ein Planfeststellungsverfahren läuft dazu beim Regierungspräsidium Karlsruhe. Bürger machten sich in den vergangenen Wochen für den Durchlass stark, sammelten auch Unterschriften.
Aber: Sollte die Stadt den so genannten „Kirchenweg“ erhalten wollen, wäre das für sie mit Ausgaben von mindestens zwei Millionen Euro verbunden - egal wie der Durchlass künftig aussieht. Das sei zu viel, angesichts der städtischen Finanzlage, war der Tenor im Ausschuss.
Gegenstimme von Freien Wählern/Für Ettlingen
Zwar sei es wünschenswert, auch künftig die kurze Verbindung zu haben, aber nicht um jeden Preis. Es gebe rund 350 Meter entfernt eine breitere Radfahrer- und Fußgängerunterführung, die von der Seestraße über den Bahnhof Bruchhausen in die Badstraße führe.
Eine Gegenstimme und eine Enthaltung kam im Ausschuss von den Freien Wählern/Für Ettlingen.
Einstimmig fiel dagegen das Votum zur Umgestaltung der Seestraße aus. Sie soll im Abschnitt zwischen der Kreuzung mit dem Heckenweg und der Dorfwiesenstraße bis zum Ortsausgang Richtung Buchtzigsee zu einer Fahrradstraße werden. Das ist ein lang gehegter, bislang unerfüllter Wunsch des Ortschaftsrats Ettlingenweier.
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700 Radler sind auf der Seestraße täglich unterwegs
Laut Planungsamtsleiter Wassili Meyer-Buck wird die Seestraße gemäß Zählungen täglich von bis zu 700 Radfahrern genutzt. Darunter sind viele Schüler, die zwischen Ettlingenweier und Bruchhausen unterwegs sind.
Die Zahl der Radler dürfte dort aber steigen, wenn die Seestraße attraktiver und sicherer sei. Man rechnet mit bis zu 1.000 Radlern täglich, vor allem in den Sommermonaten, wenn deren Ziel der Buchtzigsee ist.
Die Fahrbahn der Seestraße ist in schlechtem Zustand, die Parksituation ist unübersichtlich. Wenn die Seestraße zur Fahrradstraße und der Straßenraum neu geordnet werde, führe dies zu einer Verkehrsberuhigung, der Auto-Verkehr werde reduziert.
Derzeit fahren dort 2.400 Fahrzeuge täglich durch. In der Seestraße gilt Tempo 30, Messungen haben nach Auskunft von Ordnungsamtsleiter Kristian Sitzler ergeben, dass 85 Prozent der Autofahrer „nicht schneller als mit 34 km/h unterwegs sind“.
Die Kosten für den Straßenumbau beziffert das Planungsamt auf gut eine Million Euro, wobei Fördermittel von Land und Bund zu erwarten sind in einer Größenordnung bis zu 70 Prozent.
