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Bilanz vor letztem Wochenende

So war die Freibadsaison in Ettlingen und der Region

Nach diesem Wochenende schließen die letzten Freibäder in der Region rund um Ettlingen. Wie die Bilanz der Freibadbetreiber aussieht.

Freibad
Bis Sonntag dürfen sich die Badegäste noch im Ettlinger Albgau-Freibad tummeln. Dann endet auch dort, ebenso wie in Malsch, die Freibadsaison. Alle anderen Freibäder in der Region sind schon geschlossen. Foto: Klaus Müller

Wie war sie nun – die Freibadsaison 2023 in der Region? Am Wochenende ist tatsächlich Schluss mit dem Freibadvergnügen. Die Freibäder in Waldbronn, Bad Herrenalb und Karlsbad sind zwischenzeitlich genauso geschlossen wie das Waldbad in Schöllbronn und der Buchtzigsee. Nach diesem Wochenende folgen das Albgau-Freibad und das Malscher Freibad.

Von einer „wettertechnisch sehr guten Saison, trotz teilweise schlechtem Wetter in den Sommerferien“ spricht Simon Müller, stellvertretender Rechnungsamtsleiter in Karlsbad.

„Im Vergleich zum vergangenen Jahr war das Besucheraufkommen zwar geringer, aber in Anbetracht der unterschiedlichen Wetterlage doch stabil“, bilanziert der Malscher Hauptamtsleiter Heribert Reiter.

Ettlinger Stadtwerke sind zufrieden mit der Sommersaison

„Eine vom Wetter her durchwachsene Saison mit langen nassen Kalt- beziehungsweise langen Hitzephasen“, macht Hartmut Karle von der Waldbronner Kurverwaltung aus.

Durch den Regen und die tieferen Temperaturen Ende Juli bis Mitte August seien die Besucherzahlen gegenüber 2022 leider etwas eingebrochen – um rund 13 Prozent, lautet das Fazit von Karina Herrmann, Leiterin der Stadtwerke Bad Herrenalb.

Als „gute Sommersaison“ bewerten Silke Driesch und Daniel Daul (Bäderchef) von den Ettlinger Stadtwerken die Freibadsaison 2023: „Die Besucherzahlen entsprechenden denen eines sehr guten Sommers.“

Angemerkt: Vergleiche mit den unmittelbaren Vorjahren sind allenfalls bedingt möglich. Die vergangenen Jahre waren von Corona geprägt. Bei den nachfolgenden Zahlen bietet sich somit der Vergleich zu 2019 an, dem Jahr vor Ausbruch der Pandemie.

Ettlingen: Engpässe beim Personal

Albgau-Freibad: 111.000 Besucher (2019: 103.000 Besucher); Buchtzigsee: 72.500 (73.000); Waldbad Schöllbronn: 42.000 (45.000). Der Juni war in allen drei Ettlinger Freibäder der besucherstärkste Monat. Im Albgau-Freibad wurden im besagten Monat 37.500 Besucher gezählt, am Buchtzigsee 26.700 und im Waldbad Schöllbronn 14.500.

Der besucherstärkste Tag war jeweils am 9. Juli mit 4.541 Besucherin im Albgau-Freibad, 4.222 am Buchtzigsee und 2.377 im Waldbad Schöllbronn. Alle drei Freibäder haben laut Auskunft der Stadtwerke die Saison gut überstanden.

Allerdings kam es beim Personal zu Engpässen: „Wir konnten leider nicht genügend Minijobber und Saisonkräfte verpflichten. Wegen der Personalengpässe blieb das Hallenbad an zwei Wochenenden geschlossen.“

Waldbronn: Mehr Badegäste als 2019

56.000 Badegäste (2019: 54.000). Besucherstärkster Monat war der Juni (22.000). Besucherstärkster Tag der 9. Juli mit 2.727 Badegästen. Insgesamt gesehen, hieß es aus der Kurverwaltung, habe das Bad die Saison gut überstanden.

Personalmangel machte sich auch in Waldbronn bemerkbar: Die Fachangestellten seien von „fremden Wasseraufsichten eines Personaldienstleisters“ unterstützt worden. Unterstützung habe es zudem von der DLRG-Ortsgruppe gegeben.

Karlsbad: Fremdfirmen und Rettungsschwimmer haben ausgeholfen

62.000 Badegäste (2019: 67.000). Auch in Karlsbad war der Juni der besucherstärkste Monat (20.200) und der 9. Juli mit 2.107 der besucherstärkste Tag.

Notwendig, so die Verwaltung, wären die üblichen kleineren Reparaturen und Malerarbeiten nach einer Saison. Stichwort Personalmangel: Eine normale Badesaison sei nur deswegen möglich gewesen, weil Fremdfirmen und Rettungsschwimmer im Bereich der Beckenaufsicht ausgeholfen hätten.

Malsch: Weniger Badegäste als noch 2019

43.000 Badegäste (2019: 54.000). Spitzenreiter bei den Besucherzahlen ist gleichfalls in Malsch der Juni (15.500), bei einzelnen Tagen der 9. Juli mit 2.600 Besuchern.

Größere Wartungsarbeiten und die Erneuerung von Steuereinheiten sind für die nächsten Monate geplant. Stichwort Personalmangel: „Leider waren wir aufgrund des akuten Personalmangels permanent gezwungen, Öffnungszeiten zu reduzieren und anzupassen. Ohne das große Engagement unserer DLRG-Ortsgruppe wäre in diesem Jahr kein Badebetrieb möglich gewesen“, so Reiter.

Bad Herrenalb: Bad hat den Sommer gut überstanden

29.000 Badegäste (2019: 34.000). Kaum überraschend war ebenso der Juni der besucherstärkste Monat (9.700) und der 9. Juli mit 1.319 Besuchern der stärkste Freibadtag.

Das Bad hat den Sommer gut überstanden. Stichwort Personalmangel: „Dies gab es bei uns nicht. Wir haben uns frühzeitig aufgestellt und mussten kein Personalengpässe überbrücken“, berichtet Herrmann.

Verhalten von Badegästen ist recht unterschiedlich

Was das angeht, sind die Wahrnehmungen und Erfahrungen in den einzelnen Freibädern bisweilen recht unterschiedlich. „Je heißer die Tage, desto hitziger sind die Gemüter. Dies ist aber kein Phänomen der Neuzeit“, stellt Herrmann für Bad Herrenalb ganz allgemein fest.

Teilweise würden sich Badegäste sehr egoistisch verhalten, urteilt Müller in Karlsbad. „Die gegenseitige Rücksichtnahme ist deutlich zurückgegangen.“ Einmal abgesehen von dem Angriff auf einen Bademeister habe es im Malscher Freibad keine weiteren größeren Zwischenfälle gegeben, resümiert Reiter.

Generell keine Zunahme von „Auffälligkeiten“ vermeldet Karle für Waldbronn. Einen anderen Eindruck, bezogen auf Ettlingen, vermittelt indes Driesch: „Respektlosigkeit und Aggressivität nehmen leider immer weiter zu. Ohne Security-Einsätze wären viele Badetage nicht zu bewältigen gewesen.“

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