Skip to main content

Privathaushalte und Kleingewerbe

Stadtwerke Ettlingen: Strom und Gas werden ab Januar teurer

Jetzt kommt auch der kommunale Energieversorger in Ettlingen nicht mehr um eine Preiserhöhung herum. Wie hoch sie ausfällt und welche Kunden davon betroffen sind.

Eine Hand dreht am Regler einer Heizung.
Heizen wird teurer: Die Stadtwerke Ettlingen erhöhen die Preise für Gas und Strom zum Januar 2023. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Strom und Gas werden für Kunden der Stadtwerke Ettlingen ab dem 1. Januar teurer. Wie die Stadtwerke mitteilen, wird der Preis für Gas in der Grundversorgung von 7,22 Cent auf 8,40 Cent pro Kilowattstunde (bei einem Jahresverbrauch zwischen 4.000 und 50.000 Kilowattstunden) angehoben.

Bei einem Durchschnittsverbrauch von 20.000 Kilowattstunden pro Jahr in einem Drei-Personen-Haushalt entstehen laut den Stadtwerken dadurch Mehrkosten von 236 Euro pro Jahr. Der Grundpreis bleibe stabil bei jährlich knapp 136 Euro.

Der Verbrauchspreis in der Strom-Grundversorgung wird von aktuell 31,20 Cent auf 33,65 Cent pro Kilowattstunde (bei einer Jahresmenge von mehr als 1.500 Kilowattstunden) erhöht.

Auch hier bleibe der Grundpreis stabil bei 96 Euro. Somit ergeben sich bei einem jährlichen Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden (Einfamilienhaus, drei Bewohner) Mehrkosten von rund 86 Euro pro Jahr.

Mehr als 28.000 Strom- und Gasverträge sind in Ettlingen betroffen

Erforderlich wird die Erhöhung laut Stadtwerke-Vertriebsleiter Martin Meier durch Zusatzkosten vor allem in der Beschaffung von Energie, aber auch durch gestiegene Netzentgelte.

Die Preissteigerung betreffe 8.400 Versorgungsverträge für Gas sowie 19.700 Stromverträge. Darunter sind neben Grundversorgungstarifen auch Tarife, die in Sonderverträgen vereinbart wurden.

Die Preisänderungsschreiben für Gaskunden in Ettlingen, Durmersheim und Malsch sowie Stromkunden in Ettlingen werden nach Info der Stadtwerke kommende Woche per Post versendet.

Die Erhöhung der Gas- und Strompreise zum 1. Januar sei „der erste moderate Sprung nach oben“ seit Längerem, sagt Meier.

Immer noch billiger als andere Anbieter in der Region

Im Vergleich mit anderen Anbietern sei man auch mit den neuen Preisen ab Januar noch sehr günstig. Sie lägen unter den gedeckelten Beträgen für Gas (zwölf Cent) und Strom (40 Cent), die für kommendes Jahr angedacht sind.

Und auch im Vergleich mit anderen Energieversorgern schneiden die Stadtwerke Ettlingen gut ab, wie Meier mit einem Preisvergleich deutlich macht: Nach dem Vergleichsportal Verivox sei der aktuell günstigste Stromanbieter für Kunden in Ettlingen die Firma Tibber mit 40,99 Cent pro Kilowattstunde bei einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden.

Beim Gas sie der günstigste Anbieter Maingau Energie mit 18,71 Cent pro Kilowattstunde bei einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden – zehn Cent mehr als der neue Gaspreis der Stadtwerke.

Bei Grundversorgungstarifen verlangten die Stadtwerke Ettlingen bislang deutlich weniger als andere

Im Vergleich mit anderen kommunalen Versorgern zählen die Stadtwerke Ettlingen zu den günstigsten Anbietern. In der Region haben die Stadtwerke Baden-Baden mit 25,41 Cent pro Kilowattstunde Strom einen günstigeren Grundversorgungstarif als Ettlingen, Bruchsal liegt mit 37,10 Cent im Mittelfeld und Gaggenau ist mit 51,29 Cent vergleichsweise teuer.

Im Gas-Grundversorgungstarif verlangen etwa die Stadtwerke Karlsruhe 17,55 Cent und Bretten 12,50 Cent – deutlich mehr als Ettlingen mit 8,4 Cent.

Soforthilfe für Gaskunden in Ettlingen im Dezember

Mit Kündigungen wegen der Preiserhöhungen rechnet Meier daher nicht. Im Gegenteil: Viele Kunden, die zu einem anderen Versorger gewechselt waren, kämen inzwischen wieder zurück.

Auch Zahlungsausfälle bei Kunden sind laut Meier kein großes Problem. „Die offenen Posten werden größer“, sagt er, sie hielten sich noch im Rahmen.

Die diese Woche vom Bundesrat abgesegnete Soforthilfe für Gaskunden, die im Dezember fließen soll, wird die Stadtwerke-Kunden spätestens mit der Jahresabrechnung im Januar erreichen.

Man prüfe noch, ob ein Aussetzen der Abbuchung vom Kundenkonto im Dezember möglich sei, so Meier, wisse aber nicht, ob das mit der Software umzusetzen ist.

Die Höhe der Soforthilfe entspreche wegen des komplizierten Berechnungsmodells nicht exakt der Abschlagszahlung von Dezember, also dem Betrag, der normalerweise vom Konto abgebucht wird.

nach oben Zurück zum Seitenanfang