Skip to main content

Neustart

Künftiger Intendant am Staatstheater Karlsruhe bringt Opern-Team aus Oldenburg mit

Am Staatstheater Karlsruhe steht nach der Führungskrise und der Interimsphase ein umfassender Neustart an. Nun hat der designierte Intendant sein Leitungsteam vorgestellt.

Außenaufnahme des Badischen Staatstheaters.
Einen Willkommensgruß für das Publikum entbietet das Badische Staatstheater an seinem Entrée. Zur Saison 2024/25 darf auch das Publikum etliche neue Gesichter willkommen heißen. Foto: Uli Deck/dpa

Christian Firmbach, der designierte Intendant des Staatstheaters Karlsruhe, bringt zu seinem Amtsantritt zum September 2024 das Team für die Opernleitung von seiner bisherigen Wirkungsstätte mit. Firmbach leitet derzeit noch als Generalintendant das Staatstheater in Oldenburg.

Im Juli 2022 wurde er zum künftigen Intendanten in Karlsruhe gewählt. Am Badischen Staatstheater endet 2024 die dreijährige Interimsfrist, in der das Haus nach der Führungskrise um den Ex-Generalintendanten Peter Spuhler für einen Neustart vorbereitet werden sollte.

Am Donnerstag stellte er nun in Karlsruhe sein künftiges Team vor. Die designierten Leiter der Sparten Schauspiel und Ballett kommen vom Deutschen Theater Berlin und vom Theater Dortmund.

Vom aktuellen Karlsruher Leitungspersonal bleiben Generalmusikdirektor Georg Fritzsch sowie Spartenleiterin Nele Kathlen Tippelmann vom Jungen Staatstheater im Amt. Die 2011 gegründete partizipative Sparte Volkstheater wird es nicht mehr geben.

Auf das partizipative Volkstheater folgt in Karlsruhe ab 2024 die Sparte Digitaltheater

Stattdessen ruft Firmbach die neue Sparte Digitaltheater ins Leben. Deren Leiter Kevin Barz bringt er ebenfalls aus Oldenburg mit. Dort ist Barz seit 2022 künstlerischer Leiter des spartenübergreifenden Projektes „Technical Ballroom“ zum Thema Digitalität.

Die Oper ist traditionell die größte und publikumsstärkste Sparte am Badischen Staatstheater. Operndirektor wird zur Saison 2024/25 Christoph von Bernuth. Der einst in Hamburg und Innsbruck engagierte Opernmanager ist seit 2016 am Oldenburgischen Staatstheater als Betriebsdirektor, Chefdisponent und stellvertretender Intendant tätig. Er übernimmt in Karlsruhe auch die künstlerische Leitung der jährlichen Händel-Festspiele.

Neues Amt in Karlsruhe: Leitende Dramaturgin für Oper, Konzert und Händel-Festspiele

Ebenfalls zum Leitungsteam der Oper und der Händel-Festspiele wird Stephanie Twiehaus gehören, im hierfür neu geschaffenen Amt der leitenden Dramaturgin. Diese Position hat sie seit 2016 in Oldenburg für Oper, Konzert und Opernstudio inne. In Karlsruhe wird sie ebenfalls für die Konzertsparte als leitende Dramaturgin tätig sein.

Auch der künftige Orchesterdirektor Oliver Kersken folgt Firmbach aus Oldenburg nach Karlsruhe. Der international tätige Hornist gilt als Spezialist für historisch informierte Aufführungspraxis und hatte als Mitgründer des Dresdner Festspielorchesters auch dessen Orchestermanagement inne.

Seit 2019 ist Kersken Orchesterdirektor am Oldenburgischen Staatstheater. In Karlsruhe übernimmt er das Amt der vor kurzem nach Hannover gewechselten Orchesterdirektorin Dorothea Becker, in der laufenden Saison ist der Posten interimsmäßig besetzt. Zudem wird er neben Christoph von Bernuth und Stephanie Twiehaus zum Leitungsteam der Händel-Festspiele gehören.

Auch zur Badischen Staatskapelle stoßen Kräfte aus Oldenburg

In der Konzertsparte wiederum bilden Twiehaus und Kersken ein Team mit Generalmusikdirektor Georg Fritzsch. Das Verhältnis zwischen dem künftigen Intendanten Firmbach und der Badischen Staatskapelle sowie Fritzsch gilt allerdings als vorbelastet.

Grund ist die langwierige Auseinandersetzung um eine Vertragsverlängerung für Fritzsch über 2024 hinaus. Diese wollte Firmbach zunächst nicht aussprechen, was seitens der Staatskapelle, die mit rund 100 Mitgliedern das größte Kollektiv am Staatstheater stellt, auf Kritik stieß. Im vergangenen Juli, rund acht Monate nach Beginn der Debatte, erfolgte dann eine Vertragsverlängerung bis 2027.

Schauspieldirektor wird 2024 der Dramaturg Claus Caesar, der nach Stationen am Schauspiel Frankfurt und am Thalia-Theater Hamburg seit 2009 am Deutschen Theater Berlin tätig ist, seit 2018 als Chefdramaturg und Leitender Intendant.

Schauspieldirektor kommt aus Berlin, Oberspielleiterin aus Heidelberg

Zudem wird im Schauspiel die zwischenzeitlich abgeschaffte Position einer Oberspielleitung wieder besetzt. Dieses Amt übernimmt die Regisseurin Brit Bartkowiak, die in der gleichen Funktion seit 2021 am Theater Heidelberg tätig ist.

Die Ballettsparte übernimmt der gebürtige Berliner Raimondo Rebeck, der auf eine große Tänzerlaufbahn zurückblicken kann. Von 1987 bis 2004 war er Erster Solotänzer in den Companien der Berliner Staatsoper und der Deutschen Oper Berlin.

Künftiger Ballettchef am Staatstheater blickt auf große Tänzerlaufbahn zurück

Zu seinen Auszeichnungen gehört der „Deutsche Kritikerpreis“ 2002 für seine künstlerische Arbeit als „einer der wirklich großen Tänzer“.

Seit 2003 arbeitet er auch als Choreograf. Von 2004 bis 2008 war er stellvertretender Ballettdirektor und Erster Ballettmeister am Aalto Ballett Theater Essen. Ab 2011 war er Ballettmeister beim Ballett Dortmund, wo er von 2014 bis 2023 auch künstlerischer Leiter des NRW Juniorballett Dortmund war. In Karlsruhe folgt er auf Bridget Breiner, die als Chefchoreografin nach Düsseldorf wechselt.

Stellvertretende Ballettdirektorin und Haus-Choreografin wird Kristina Paulin, ehemals Tänzerin bei John Neumeier und seit 2010 auch als Tanzpädagogin und Choreografin tätig,

nach oben Zurück zum Seitenanfang