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Bundeswehr hilft wieder

Corona-Lage: OB Mentrup sieht Karlsruhe am Wendepunkt

Strenge Regeln, immer mehr Omikron-Fälle: Dennoch sieht Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) einen Hoffnungsschimmer.

Ein Mitarbeiter hält in einem Coronatest-Labor der Limbach Gruppe PCR-Teströhrchen in den Händen. Aufgrund von steigenden Omikron-Infektionszahlen droht in den Coronatest-Laboren im Südwesten das Personal knapp zu werden. +++ dpa-Bildfunk +++
Viel zu tun im Labor: An einem einzigen Tag gingen beim Karlsruher Gesundheitsamt 1.300 positive Corona-Befunde ein. Foto: Uwe Anspach/dpa

Obwohl die Karlsruher Inzidenz derzeit über dem Landesschnitt liegt, zeigt sich Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) verhalten optimistisch.

„Das Abwasser-Monitoring gibt einen Hoffnungsschimmer“, sagte der Rathauschef am Donnerstag in der Pressekonferenz zur Corona-Lage. Bei den Werten gebe es mindestens eine Seitwärts-, eventuell auch eine Abwärtsbewegung.

„Der Peak ist möglicherweise überschritten, oder das passiert in den nächsten zwei, drei Wochen“, so Mentrup. Er warte nun weitere Messungen in den nächsten Tagen ab.

Karlsruhe war früh dran mit Omikron

Karlsruhe habe es bereits seit Mitte Dezember mit Omikron zu tun. „Wir waren einer der ersten Stadtkreise, in denen das nennenswert so passierte.“ In der Folge gingen die Zahlen, die zuvor oft unter dem Landesschnitt lagen, deutlich nach oben. „Jetzt ziehen andere nach, während wir möglicherweise die erste Spitze geschafft haben“, meint Mentrup.

Laut Abwasserorakel sind 84 Prozent der Karlsruher Corona-Fälle auf Omikron zurückzuführen. „Das Gesundheitsamt unterscheidet da gar nicht mehr“, so der Oberbürgermeister. Bisher verliefen viele Fälle deutlich glimpflicher als mit früheren Corona-Varianten.

Mentrup ist optimistisch, dass in der Folge ab Februar Lockerungen der Corona-Regeln durch Land beziehungsweise Bund möglich sind. Nun gehe es aber darum, die weitere Entwicklung in den Krankenhäusern bis Monatsende abzuwarten.

„Im Klinikum sehen wir aktuell die Hälfte der Belastung im Vergleich zur Woche vor Weihnachten.“ Allerdings seien Patienten bisher erst einige Wochen nach ihrer Infektion dort angekommen. „Insofern war es richtig, dass das Land die Regeln im Januar vorsichtshalber auf der Warnstufe II eingefroren hat“, ist Mentrup sicher.

Sechs Kitas sind zu

Weiter breite sich Omikron rasend aus. „Das marschiert durch die Gesellschaft“, so Mentrup. Waren vergangene Woche noch 23 Kitas von Ausbrüchen betroffen, seien es jetzt 30. Bei den infizierten Kindern stieg die Zahl in der gleichen Zeit von 21 auf 93, bei den Mitarbeitern von 22 auf 33.

„407 Kinder sind aktuell in Quarantäne, sechs Einrichtungen sind zu“, bilanziert der OB. Bei den Schulen waren es Stand Montag 133 positiv getestete Schüler und sieben Lehrer.

Keine Checkpoints

Das Gesundheitsamt wird aktuell von zehn Bundeswehrsoldaten unterstützt, berichtet Mentrup. Dennoch könnte das Team Kontaktpersonen von Infizierten nicht anrufen.

Das sei personell nicht zu schaffen, deshalb sei jeder Infizierte selbst in der Verantwortung. „Wir hatten in dieser Woche an einem Tag allein 1.300 positive Meldungen in der Stadt und im Landkreis“, nennt der OB die Dimensionen.

Ordnungsamtschef Maximilian Lipp erklärt, dass die Stadt auch keine Checkpoints aufbauen wird, um die aktuell für Ungeimpfte beziehungsweise Nicht-Genesene geltende nächtliche Ausgangssperre zu kontrollieren.

„Das können wir nicht leisten.“ Allerdings würden sowohl der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) als auch Polizei, wenn sie eh kontrollieren, auch den Impfstatus überprüfen.

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