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„Reise der Solidarität“

Karlsruher Delegation besucht ukrainische Partnerstadt Winnyzja

Das ukrainische Winnyzja ist offiziell Karlsruhes Partnerstadt. Vor Kurzem reiste eine Delegation in die Ukraine. Wie das Treffen ablief, beschreibt der Karlsruher Oberbürgermeister.

Im Stadtrat von Winnyzja wird symbolisch das Badnerlied und die ukrainische Hymne gesungen.
Im Stadtrat von Winnyzja wird symbolisch das Badnerlied und die ukrainische Hymne gesungen. Foto: Sergo Spirit/Stadt Winnyzja

Als eine „Reise der Solidarität“ bezeichnete Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) die Delegationsreise in die ukrainische Partnerstadt Winnyzja, wo vom dortigen Stadtrat die Städtepartnerschaft mit Karlsruhe einstimmig beschlossen und neben der ukrainischen Hymne auch das Badnerlied gespielt wurde.

Es war eine Reise, die bei den sieben Männern und einer Frau, die zur Reisegruppe gehörten, bleibende Eindrücke hinterließ, wie Mentrup im Rahmen einer Presserunde berichtete. „Rein formal ging es zunächst darum, dass es ja nicht sein kann, dass wir eine Städtepartnerschaft haben, die in Karlsruhe unterschrieben ist, aber nicht in unserer Partnerstadt“, so Mentrup. Er sei sehr stolz darauf, dass man das jetzt hingekriegt habe.

Dabei war es keine einfache Entscheidung, eine Stadt zu besuchen, die im vergangenen Jahr durch russische Raketen-Angriffe nicht nur Gebäudeschäden, sondern auch zivile Opfer zu beklagen hatte.

Reise nach Winnyzja ist laut Mentrup ein Ausdruck der Solidarität

„Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Delegation war dieser Besuch auch ein Ausdruck der Solidarität mit den Menschen in Winnyzja und wir haben erlebt, wie sehr dies von unseren Gastgebern geschätzt wurde“, meinte der Oberbürgermeister, der vor allem von der Lebensfreude beeindruckt war, die trotz des schrecklichen Krieges und der Angst, auch immer wieder davon betroffen zu sein, in Winnyzja herrscht.

Dass dieser Krieg allgegenwärtig ist, erfuhr auch die Karlsruher Delegation durch den nächtlichen Luftalarm, der die Menschen auffordert, Schutzräume aufzusuchen. „Man geht tagsüber durch Winnyzja, sieht eine fröhliche, engagierte und lebendige Stadtgesellschaft“, so der Oberbürgermeister.

Die Menschen genießen die Sonne und das Leben und alles sehe so aus, als sei nichts Besonderes. „Aber dann sieht man das Bild von den Folgen des Raketeneinschlags mit 27 Toten. Man sieht die mehr als 400 Namen, die am Mahnmal für die Gefallenen aufgelistet sind. Und man spürt die tiefe Unsicherheit, wie es weitergehen soll, erlebt aber auch diese unglaubliche Entschlossenheit, als ukrainische Nation und als ukrainische Kultur überleben zu wollen“ sagt Mentrup.

Umfangreiche Zusammenarbeit zwischen Karlsruhe und ukrainischer Partnerstadt

Stadtrat Benjamin Bauer (Grüne) zeigte sich von der „Offenheit, Herzlichkeit und der Motivation, mit der in Winnyzja diese Städtepartnerschaft gestartet wird“, beeindruckt, „obwohl sie ja mit diesem Krieg in einer ganz dramatischen Situation leben“. Und Martin Wiederkehr, Leiter des Hauptamts sprach davon, das „man sich sehr schnell auch auf zwischenmenschlicher Ebene nahe gekommen ist, was schon außergewöhnlich ist“.

Unterzeichnug Staedtepartnschaft Karlsruhe und Winnyzja,  Foto: OB Mentrup und Serhij Morhunov
Bei einem Festakt besiegelten Oberbürgermeister Frank Mentrup (links) und sein Kollege Serhii Morhunov aus Winnyzja im April die Städtepartnerschaft in Karlsruhe. Foto: Jörg Donecker

Vereinbart wurde eine Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen. Dies reicht vom Öffentlichen Personennahverkehr bis zum Nutzen des digitalen Know-hows im medizinischen Sektor, das in der Ukraine um einiges weiterentwickelt ist, als hierzulande, um nur einige Beispiele zu nennen, die demnächst gemeinsam in Angriff genommen werden sollen.

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