Skip to main content

27 Prozent weniger

Dem Wetter sei Dank: Karlsruher übertreffen Gas-Sparziel deutlich

In Karlsruhe wurde im Winter mehr Gas gespart, als erhofft. Rechnet man den Temperatur-Effekt raus, sieht es allerdings ein wenig anders aus.

Eine Frau hält Euro-Scheine neben einer Gasflamme auf einem Küchenherd in Frankfurt (Oder).
Nicht verfeuert: Die Karlsruher haben im vergangenen Winter mehr Gas gespart als erhofft (Symbolbild) Foto: Patrick Pleul/dpa

Die Karlsruher haben das politisch gesteckte Gas-Sparziel weit übertroffen – weil das Wetter mitgespielt hat. Das teilen die Stadtwerke Karlsruhe auf Nachfrage dieser Redaktion mit. Rechnet man den Einfluss der milden Temperaturen heraus, ändert sich das Bild allerdings. Der bereinigte Verbrauch lag 17 Prozent unter dem des vorherigen Winters, erklärtes Ziel waren 20.

Insgesamt haben die Stadtwerke zwischen Oktober und März 381 Gigawattstunden Gas weniger eingespeist. Damit ließen sich mehr als 19.000 Einfamilienhäuser ein Jahr lang beheizen, rechnet der kommunale Energieversorger vor.

Auf seiner Webseite informiert er über die Spar-Fortschritte. Anfang Januar hatte die Grafik die Zielmarke von 20 Prozent bereits übersprungen, zum Stichtag 31. März lag der Gas-Verbrauch 27 Prozent unter dem Vorwinterwert.

Welchen Anteil das Wetter an den Einsparungen hatte

Für gut ein Drittel des Verbrauchsrückgangs war das Wetter verantwortlich, erklären die Stadtwerke. Berechnen lässt sich das auf Basis einer Richtlinie des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI). Sie berücksichtigt die tatsächlichen Temperaturen und setzt sie in Relation zu Durchschnittswerten, wodurch sich mildere und strengere Winter vergleichen lassen.

Übrig bleibende Verbrauchsunterschiede dienen beispielsweise als Beleg, wie sich die energetische Sanierung eines Gebäudes auswirkt. Die Formeln funktionieren aber auch „im Großen“. Sie legen im Karlsruher Fall offen, wie groß der Einfluss des Wetters war und wie viel die Karlsruher zum Gas-Sparen beigetragen haben.

Noch ist offen, ob der EnergiePakt fortgesetzt wird

Wie und ob es mit dem von den Stadtwerken und der Stadt Karlsruhe federführend ins Leben gerufenen „EnergiePaktKA“ weitergeht, ist derzeit noch offen. „Wir sind aktuell im Gespräch mit der Stadt und Partnern für eine mögliche Fortsetzung“, teilt eine Sprecherin der Karlsruher Stadtwerke mit. „Energie sparen bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, und der nächste Winter kommt.“ Das werde der erste ohne russisches Gas.

Die Auswertung der parallel laufenden „Energiespar-Challenge“ der Stadtwerke ist noch nicht abgeschlossen. Rund 75 Prozent der Teilnehmer haben nach Unternehmensangaben ihren finalen Strom- oder Gas-Zählerstand bis zum 2. April eingereicht. Die Gewinner werde man bis spätestens 31. Mai informieren.

Etwa 5.000 Haushalte waren dem Aufruf der Stadtwerke gefolgt und hatten sich für den Wettbewerb angemeldet. Sie waren aufgerufen, zwischen 10. November und 31. März möglichst viel Energie einzusparen.

Wer das persönliche 20-Prozent-Ziel erreicht hat, landet im Lostopf und hat die Chance auf eine von 300 Geldprämien im Wert von 250 Euro. Unter allen anderen verlost der kommunale Energieversorger 200 „Trostpreise“ im Wert von 50 Euro.

nach oben Zurück zum Seitenanfang