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Verstärkte Kontrollen

Knöllchen-Risiko für Falschparker steigt in Karlsruhe-Durlach und den Höhenstadtteilen

Mehr Personal, mehr Kontrollen: Wo genau wird in Karlsruhe künftig regelmäßiger als bisher nach der Einhaltung der Parkvorschriften geschaut?

Am 11.01.2024 steht in Durlach ein Auto in der Haltestelle Schlossplatz im stark frequentierten Abschnitt der Pfinztalstraße, der Teil der Fußgängerzone werden soll.
Das Auto, das an der Haltestelle Schlossplatz Durlach steht, lässt immerhin die Leiteinrichtung für sehbehinderte Menschen frei. Parkverstöße werden in dem Stadtteil jetzt stärker kontrolliert. Foto: Jörg Donecker

Für Autofahrer, die beim Abstellen ihres Autos gelegentlich einen Bogen um den aufgestellten Parkscheinautomaten machen, bei der Rückkehr auf Risiko spielen oder auch mal an Stellen parken, an denen das verboten ist, wird das Leben ungemütlicher in Durlach und einigen weiteren Stadtteilen im Karlsruher Osten.

Vorbei ist die Zeit, in der selbst in Sichtweite des Polizeireviers in der Durlacher Altstadt und rund um das historische Rathaus mit Kontrollen abends, sonntags und an Feiertagen praktisch nicht zu rechnen war.

Nach rund zweijähriger Vorgeschichte ist der gemeindliche Vollzugsdienst inzwischen so aufgestockt, dass Parksünder in und um Durlach auch nach 17 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen mit einem Knöllchen rechnen müssen.

Kontrolleure besuchen jetzt auch Aue und Höhenlagen

Regelmäßig kontrolliert wird die Einhaltung der Parkvorschriften nun auch in Durlach-Aue, Stupferich, Grünwettersbach und Palmbach. Das hat die Leiterin der Abteilung Bürgerdienste im Stadtamt Durlach, Silvia Stehli, in der öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrats am Mittwochabend angekündigt.

Bisher waren Kontrollen aufgrund mangelnden Personals in der Regel auf die Wochentage Montag bis Samstag beschränkt und konzentrierten sich weitgehend auf die Durlacher Altstadt.

Die aktuelle Bilanz der ertappten Parksünder, die Stehli dem Ortschaftsrat im Durlacher Rathaus präsentierte, deutet das Gewicht des Themas nur an. Von Januar bis November 2023 zählte das Ordnungsamt des Stadtamts Durlach 7.400 entsprechende Verstöße. Am häufigsten ging es ums Parken ohne Parkschein (1.995 Fälle), Parken im verkehrsberuhigten Bereich außerhalb von Markierungen (1.053) und Parken ohne Bewohnerausweis in einer Anwohnerparkzone (593).

Registrierte Fälle spiegeln vor allem Anzahl der Kontrollen in Karlsruhe

Die registrierten Verstöße sind aber nur indirekt ein Anzeiger für die tatsächliche Häufigkeit von Parksünden. Denn die amtlichen Fallzahlen hängen wesentlich stärker von der Intensität der Kontrollen ab.

Bei der Debatte, die Mitte 2022 dem Kurswechsel bei den Parkkontrollen in Durlach durch den gemeindlichen Vollzugsdienst voranging, hatten Zahlen dies eindrucksvoll belegt.

Damals wurde nämlich ein deutlicher Rückgang der verzeichneten Parkverstöße diskutiert. Im Jahr 2020 waren noch 10.874 Parkverstöße geahndet worden, 2021 waren es dann nur noch 6.586. Ein fehlender Parkschein war übrigens auch damals der häufigste Grund für ein Bußgeld. 

Da könnte Tag und Nacht jemand stehen und aufschreiben.
Alexandra Ries
Ortsvorsteherin Durlach

Unabhängig von der Kontrolldichte gibt es nach den Worten der Durlacher Ortsvorsteherin Alexandra Ries (parteilos) auch in stark exponierten und frequentierten Bereichen der Altstadt Stellen, an denen laufend verbotswidrig geparkt werde. „Da könnte Tag und Nacht jemand stehen und aufschreiben“, sagte Ries in der Ortschaftsratssitzung. „Wenn einer weg ist, stellt sich der nächste hin.“

Als ein Beispiel nannte die Ortsvorsteherin verbotswidriges Parken auf den Leiteinrichtungen für sehbehinderte Menschen an Haltestellen der Straßenbahn.

In den zurückliegenden Monaten hatte das Stadtamt sich vor der Aufgabe gesehen, ausreichend Frauen und Männer für den gemeindlichen Vollzugsdienst zu gewinnen und zu qualifizieren. Hinsichtlich der Kosten für die zusätzlichen Personalstellen hatte Ries wiederholt betont, Stellen für den Gemeindevollzugsdienst finanzierten sich in der Regel selbst.

Der Ortschaftsrat Durlach hatte sich jahrelang für neue Stellen im Gemeindevollzugsdienst stark gemacht und dies trotz einer Niederlage im Karlsruher Gemeinderat Ende 2021 letztlich durchgesetzt. Die Einhaltung von Park- und Durchfahrtverboten in der Altstadt gelingt bisher nur unzureichend. Die Kombination aus mittelalterlich geprägtem Kern und einer Straßenbahn im Zehn-Minuten-Takt geradewegs durch die Fußgängerzone zieht viele Besucher an.

Die Gleistrasse erschwert es aber, durch bauliche Maßnahmen Verkehrssünder einzubremsen. Daher ist erklärtes politisches Ziel, die Kontrolldichte auch abends und an Wochenenden zu erhöhen.

Poller und Bügel können Parksünder nur zum Teil ausbremsen

Poller oder Anlehnbügel für Fahrräder können Parkverbote auch ohne personellen Aufwand durchsetzen. Ein jüngeres Beispiel sind zwei Fahrradbügel an der Einmündung der Eichelgasse in die Pfinztalstraße nahe der Bahnhaltestelle Schlossplatz Durlach.

Schräg gegenüber rund um den Obelisken am Rand des Platzes vor der Karlsburg hingegen ist die Auffahrt mit Kraftfahrzeugen möglich. Erlaubt ist sie aber nur unter besonderen Umständen. Leiteinrichtungen für sehbehinderte Menschen müssen immer frei bleiben.

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