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Buden auf drei Plätzen

Weihnachtsmarkt in Karlsruhe ist eröffnet – einige können es kaum abwarten

Punkt 11 Uhr ist am Dienstag der Weihnachtsmarkt in Karlsruhe gestartet. Und an einem Glühweinstand wird auch mit dem Stundenschlag gleich angestoßen.

Weihnachtsmarkt Karlsruhe
In Karlsruhe ist am Dienstag der Weihnachtsmarkt eröffnet worden. Um 11 Uhr ging es los. Foto: Rake Hora

Um Punkt 11 Uhr heißt es „Prost“ und „zum Wohl“ am Glühweinstand der Familie Keth auf dem Friedrichsplatz. Der Karlsruher Weihnachtsmarkt ist eröffnet. Peter Fink und Rainer Calmez aus Stutensee stoßen an. „Wir kommen jedes Jahr zum Saisonstart und trinken einen Glühwein“, erklären die Männer. Ob es schmeckt? „Klar, das ist gewohnte Winzerqualität.“

Langsam füllt sich am Dienstag die auf drei Plätze verteilte Budenstadt. Außer auf dem Friedrichsplatz gibt es Stände auf dem Marktplatz und das Kinderland neben der Kirche St. Stephan.

Start ist überall um 11 Uhr. Einige Besucher wollen so lange nicht warten. „Ich musste schon vorher Leute vertrösten, die eine Runde fahren wollten“, erzählt Ludwig Landwermann, der sein Riesenrad ab Marktplatz aufgebaut hat. Bis 7. Januar bleibt es stehen. Nur vom 24. bis 26. Januar ist es nicht in Betrieb.

Wunschwetter für den Christkindlesmarkt

Bei Susanne Filder auf dem Friedrichsplatz kommen ebenfalls früher als geplant Kunden. Schon deutlich vor 11 Uhr gibt es Crêpesbestellungen. Aber es gilt der vom Marktamt vorgegebene Eröffnungstermin.

Und früher sind die Platten entsprechend nicht heiß. Optimistisch startet sie in den Christkindlesmarkt, sagt Filder. Mit Blick auf das Wetter hat sie einen Wunsch: „Trocken bei acht bis zwölf Grad.“ Nass sei dagegen nicht gut, egal ob es um Schnee oder Regen geht.

Die Eröffnung in Bildern:

Am Dienstag ist es erst einmal trocken und grau. Auf dem Friedrichsplatz glitzern die Lichter an den Ständen und Bäumen. Auf dem Marktplatz dreht sich zu Weihnachtsliedern das Kinderkarussell.

Der Schlitten des fliegenden Weihnachtsmanns wartet auf dem Dach des Hotels am Markt auf seinen ersten Einsatz. Obwohl: Er hat schon eine Fahrt unternommen. Testweise. Fünf Minuten, bevor der Christkindlesmarkt am Dienstag offiziell startet.

Nur wenige schauen zu der Zeit hoch in den Himmel. Denn die Passanten, die schon da sind, bestaunen das Angebot in den Buden. Es gibt Eierwärmer aus Filz in Gestalt von Frosch oder Weihnachtsmann.

Warme Strümpfe, Pantoffeln und viel Dekoration wird angeboten. Kistenweise stehen Weihnachtsplätzchen parat. Am Friedrichsplatz warten Kerzen und Seifen und vieles mehr auf Kunden. Silberschmuck kauft eine junge Frau aus Karlsruhe. „Ein Geschenk für meine Mutter zu Weihnachten“, verrät sie.

Mentrup zeigt sich beeindruckt

Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) zeigt sich am Dienstagmittag beeindruckt von der „tollen Weihnachtsstadt“. Das sei durchaus Lohn vieler Jahre der Mühe, nämlich des Stadtumbaus: „Was wäre, wenn hier noch die Stadtbahn neben der Pyramide fahren würde.“

Hinter der Pyramide, nämlich vor dem Rathaus, stehen in diesem Jahr die baulich veränderten Hütten, in denen sich die nächsten Wochen über tageweise 48 Kunsthandwerker präsentieren. „Die Nachfrage nach diesen Plätzen ist groß“, berichtet der auch für den Christkindlesmarkt zuständige Marktamtschef Armin Baumbusch.

Nach dem Doktor-Besuch auf den Karlsruher Weihnachtsmarkt

Mit dem Handy macht Dora Ahm Fotos von ihrem Mann, der an einem Stand auf dem Marktplatz gerade herzhaft in sein Bratwurstbrötchen beißt. Sie kommen aus Wörth in der Pfalz und haben gerade einen Doktor-Besuch in Karlsruhe hinter sich.

Den Christkindlesmarkt besuchen sie jedes Jahr, der „schönen Atmosphäre“ wegen. Auch wegen der Bratwurst? „Nein“, sagt Dora Ahm, „die schmeckt bei uns genauso gut!“

Nicoleta Coifescu ist aus Rumänien angereist – nicht wegen des Karlsruher Weihnachtszaubers, sondern wegen ihrer Tochter Irina. Die lebt und arbeitet seit ein paar Jahren hier und führt ihre Mutter an diesem Dienstag einmal quer durch die Stadt. Eigentlich wollten sie auch ins ZKM, aber das habe leider nicht nur montags, sondern auch dienstags geschlossen.

Sie hat schon tausende Fotos gemacht.
Irina Coifescu
Karlsruherin

Ihrer guten Laune kann das nichts anhaben. Auf dem Christkindlesmarkt auf dem Marktplatz ruhen sich die beiden etwas aus, essen eine Kleinigkeit und trinken einen Glühwein. Nicoleta Coifescu ist begeistert von den dekorierten Hüttchen überall. „Sie hat schon tausende Fotos gemacht“, sagt ihre Tochter lachend, „deshalb muss ich eine Powerbank zum Aufladen ihres Handys mit mir herumtragen.“

Vom Weihnachtsmarkt auf dem Friedrichsplatz haben Mutter und Tochter gehört, besucht haben sie ihn noch nicht. „Das könnten wir heute aber noch machen“, sagt Irina. „Einen zweiten Glühwein würden wir schon noch vertragen.“

Weihnachtsmarkt in Karlsruhe öffnet zum Wochenausklang länger

Der Christkindlesmarkt und das Kinderland laufen bis einschließlich 23. Dezember. Die Buden sind sonntags bis donnerstags bis 21 Uhr geöffnet, freitags und samstags läuft der Betrieb bis 22 Uhr. Jeden Tag bleibt die Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt bis 22.30 Uhr an.

Der fliegende Weihnachtsmann startet jeden Tag zweimal, nämlich um 17 und um 19.30 Uhr. Am Eröffnungstag fliegt der Weihnachtsmann gegen 18.15 Uhr und dann wieder um 19.30 Uhr.

Die Winterzeit am Schloss wiederum läuft bis 28. Januar. Auf Eis kann dort Schlittschuh gefahren werden. Das Stockschießen findet auf einer abgetrennten Fläche auf einem Kunststoffuntergrund statt. Diese hybride Lösung ist neu. 2022 wurde im Zuge der Energiekrise komplett auf Eis verzichtet.

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