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Bürgerbegehren

Einsatz für breitere Rad- und Fußwege in Karlsruhe weckt Emotionen

Viele Radfahrer erzählen den Aktiven des Fuß- und Radentscheids, wo sie die Verhältnisse als mäßig empfinden, besonders in der City und in der Südweststadt. Aber es gibt auch deutlichen Gegenwind.

14.4.2023 Unterschriftensammlung  am Stephanplatz für den Fuß-Rad Entscheid: Bei Michael Reichert (links) und Max Bechler (hinten) setzt Gabriele Kornhas ihren Namen unter das Bürgerbegehren.
Signatur für den Fuß-Rad Entscheid: Bei Michael Reichert (links) und Max Bechler (hinten) setzt Gabriele Kornhas ihren Namen unter das Bürgerbegehren. Foto: Jörg Donecker

Am Brunnen auf dem Stephanplatz haben Michael Reichert und Max Bechler am Freitagmittag leidenschaftliche Gesprächspartner. Sie sammeln Unterschriften für den Fuß- und Radentscheid Karlsruhe. Bewusst verkürzt erklärt Reichert im Minutentakt, worum es beim angestrebten Bürgerentscheid geht: „Wir sind für breitere Geh- und Radwege.“

Die Bekanntheit in der Stadt ist noch nicht so groß.
Michael Reichert, Mitinitiator Fuß- und Radentscheid

Einzelne Marktbesucher steuern den Infostand von selber an, viele schieben ein Fahrrad. Andere Passanten lassen sich ansprechen. „Die Bekanntheit in der Stadt ist noch nicht so groß“, sagt Reichert. Das Spektrum der Meinungen dagegen sehr. „Brauchen wir unbedingt“ ist eine typische Position, totale Ablehnung auch.

Häufig hören die Aktiven, in Karlsruhe als Fahrradhauptstadt sei „schon genug“ getan. „Es ist aber eben nur die Note drei“, sagt Reichert dann. „Die Stadt hat sich selbst das Ziel gesetzt, die Note 2,0 zu erreichen.“

Das Parken in der Innenstadt kann die Stadt doch reduzieren.
Raimund Hehn, radelnder Rentner

Viele Radfahrer erzählen, wo sie die Verhältnisse als mäßig empfinden, besonders in der City und in der Südweststadt. „Eine autofreie Stadt, das wär’s“, sagt Raimund Hehn. Mit dem Fahrrad kommt er aus der Geranienstraße, den Pkw hat er abgeschafft. „Das Parken in der Innenstadt“, sagt der radelnde Rentner, „kann die Stadt doch reduzieren.“

80-Jährige steigt lieber vom Rad

In der Reinhold-Frank-Straße wohnt Brigitte Dorner. „Nein, ich unterzeichne das nicht“, sagt sie und schimpft über Rücksichtslosigkeit. Sie steige ab, wenn viel los sei, sagt die 80-Jährige, besonders „auf dem schlimmen Stück bis St. Stephan“. Dabei deutet sie Richtung Ludwigsplatz und Erbprinzenstraße.

Ganz anders sieht es Nicole Deiana aus der Nordstadt. „Bessere Geh- und Radwege? Sofort!“, sagt sie und setzt ruckzuck Name und Adresse auf die Liste der Unterzeichner. Die Schreibunterlage balanciert sie auf dem Fahrradsattel.

Das Potenzial der Initiative ist längst nicht ausgeschöpft. „Wenn wir an der Ampel am Karlstor stadtauswärts stehen, unterschreiben 20 Leute pro Stunde“, berichtet Reichert.

An 39 Stellen in der Stadt liegen Unterstützerlisten aus

Damit das Bürgerbegehren erfolgreich ist, müssen 16.000 Unterstützer mit Wohnadresse in der Stadt unterschreiben. Aktueller Stand sind 5.700 Unterschriften.

An 39 Stellen in der Stadt liegen derzeit Unterstützerlisten aus. Dem Bündnis gehören inzwischen zwölf Vereinigungen an.

Mit ihrem Info- und Sammelstand, einem aufklappbaren Fahrradanhänger, rollen die Aktiven des Fuß- und Radentscheids regelmäßig an, besonders samstags auf Wochenmärkten.

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