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Turmberg und Schloss

Ende des Weihnachtsmarkts: Wo es in Karlsruhe noch Glühwein gibt

In Karlsruhe macht der Weihnachtsmarkt schon vor Heiligabend dicht. Wer jetzt noch Lust auf Glühwein und Bratwurst hat, wird dennoch fündig.

Bei der Rollschuhbahn am Schloss in Karlsruhe stehen an Heiligabend einige Besucher bei Glühwein zusammen.
Kleine Budenstadt: Bei der Rollschuhbahn am Schloss gibt es nicht nur Glühwein, auch andere Klassiker wie gebrannte Mandeln sind im Angebot. Foto: Jörg Donecker

Die Glühweinpyramide auf dem Marktplatz ist erloschen, der Grillrost auf dem Friedrichsplatz längst kalt: Auch wenn der Karlsruher Christkindlesmarkt schon zu hat, ist der Budenzauber noch nicht ganz vorbei.

Hungrige und durstige Ausflügler haben vielmehr die Wahl: Im Herzen der Stadt und auf Karlsruhes Hausberg, dem Turmberg in Durlach, köchelt weiter der Glühwein.

Doch der Andrang ist überschaubar an Heiligabend, das regnerische Wetter hält so manchen fern, ist Marion Fischer-Reo sicher. Dennoch geht an ihrem Stand an der Rollschuhbahn am Schloss so manches Heißgetränk über den Tresen. Und das auch bei Temperaturen im zweistelligen Bereich. „Jetzt ist eben Glühweinzeit“, sagt die Geschäftsfrau.

Schleppend sei das Geschäft in diesem Jahr angelaufen, statt einer Eisfläche lockt aus Energiespargründen eine Rollschuhbahn. Gegen 14 Uhr und damit eine Stunde vor Betriebsschluss an diesem Tag drehen nur wenige Menschen eine Runde. An der kleinen Budenstadt erstehen andere gebrannte Mandeln und Bratwurst - so mancher hat gut gefüllt Einkaufstüten dabei.

Bei Anders auf dem Turmberg eilt ein Mann zu einem Ausschank. „Ich will keinen Glühwein, sondern einen Gutschein fürs Lokal kaufen“, stellt er klar. Andere stoßen noch mal an, mit gut gekühltem Weißwein - oder eben dem warmem Klassiker zum Fest.

„Der Besuch hier ist bei uns Tradition an Weihnachten“, erklärt Simon Bahlinger aus Durlach. Mit seinem Bruder Tobias und den Eltern schmückt er am Morgen des Heiligabend den Baum, dann folgt ein Spaziergang. Nächste Station ist die kleine Budenstadt auf dem Turmberg. „Es ist einfach schön hier“, sagt Tobias Bahlinger, der in Bretten lebt.

Die Brüder Tobias (links) und Simon Bahlinger kommen mit ihren Eltern immer an Heiligabend auf den Turmberg.
Die Brüder Tobias (links) und Simon Bahlinger kommen mit ihren Eltern immer an Heiligabend auf den Turmberg. Foto: Jörg Donecker

„Winterzauber“ auf dem Turmberg in Durlach bis Ende Januar

Keine Glühweinpyramide, kein blinkendes Rentier: „Wir sind kein klassischer Weihnachtsmarkt“, versichert Gastronom Sören Anders, der seine Gäste ebenfalls bis weit nach Heiligabend mit Glühwein und Co. versorgt. „Winterzauber“ nennt er die kleine Budenstadt bei seinem Restaurant auf dem Durlacher Turmberg. „Es wäre zu schade, die Terrasse in dieser Zeit nicht zu nutzen.“

Vor einigen Jahren sei alles sehr klein gestartet: ein Tisch, eine Lichterkette und ein Kocher, auf dem Rotwein aus der Flasche mit Orangenscheiben köchelten, erinnert sich Anders. Inzwischen setzt er auf geschmückte Häuser, Tannenbäume, Lichterketten...

Bis Ende Januar soll der Winterzauber dauern und außer am Silvestertag jeden Tag für alle öffnen. „Das ist natürlich auch ein schönes Ausflugsziel, wir haben Gäste aus der Pfalz oder dem Stuttgarter Raum“, erzählt der Wirt.

Und er sei flexibel: „Wenn es kalt ist, können wir auch im Februar Glühwein anbieten.“ Das Hofbistro sei ohnehin das ganze Jahr über geöffnet, ab November dann eben winterlich herausgeputzt.

Für Groß und Klein ist etwas dabei.
Die Buden auf dem Weihnachtsmarkt in Karlsruhe schließen traditionell vor Heiligabend. Foto: Bastian Drolshagen

Kinderland vor St. Stephan in Karlsruhe ist auch schon zu

Zurück in die Karlsruher Innenstadt: Geschlossen ist inzwischen das Kinderland bei St. Stephan, das vor Corona immer noch bis in den Januar hinein geöffnet war. Betreiber Willy Krusig verweist auf das aktuelle Energiesparen. Deshalb schloss der Christkindlesmarkt auch abends eine Stunde früher. „Ich hoffe, das wird nächstes Jahr anders“, so der Schausteller.

Eine Verlängerung des Christkindlesmarktes über den 23. Dezember hinaus, womöglich gar bis ins neue Jahr, ist in Karlsruhe bisher kein Thema. „Die Mehrheit der Beschicker hat daran kein Interesse“, sagt Susanne Filder als Vorsitzende der Karlsruher Schausteller. Es sei schwierig, Personal zu finden. Die Kunsthandwerker würden zu dieser Zeit auch keine Weihnachtsdekoration mehr verkaufen.

„Und wir haben das ganze Jahr keine Feiertage, weil wir unterwegs sind. Insofern freuen wir uns, wenn wir Weihnachten zuhause sind.“ Würde sich das Stimmungsbild ändern, müsste am Ende der Gemeinderat entscheiden.

Nach den Weihnachts-Feiertagen beginnt der Abbau, der einige Tage dauert. „Wir fahren am 27. Dezember weg“, sagt Susanne Filder. „Bis Jahresende ist das meiste weg“, versichert Marktamtschef Armin Baumbusch.

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