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Nachhaltiger Konsum

Fahrradtour führt zu Karlsruher Kleiderläden mit umweltbewusster und fairer Mode

Hauptsache billig? Viele Menschen legen mittlerweile darauf Wert, nachhaltig einzukaufen. Eine Fahrradtour durch Karlsruhe führte zu einigen Geschäften mit fairer Ware.

Bei „Spinnrad – Naturtextilien“ von Inhaberin Fabienne Plan (links) ist der erste Halt der Radtour zu ökofairen Karlsruher Läden.
Bei „Spinnrad – Naturtextilien“ von Inhaberin Fabienne Plan (links) ist der erste Halt der Radtour zu ökofairen Karlsruher Läden. Foto: Jürgen Hotz

Der Verbraucher, der ökologisch kaufen und fairen Handel unterstützen möchte, muss sich im Dschungel der Siegel und Label auskennen: „bluesign“, „GOTS“, „Fairtrade“ und „Fair Wear“ heißen diese, um nur ein paar zu nennen.

Grund für die christliche Nehemia Initiative (NI), ein gemeinnütziger Verein, im Rahmen der „Fairen Woche“, die bis 29. September dauert, am Samstag eine Radtour zu veranstalten. Unter dem Titel „Faire Kleidung – klar, aber wo?“ waren ausgesuchte Karlsruher Kleiderläden das Ziel, um deren modische und ökologische Vielfalt kennenzulernen. 

Die Kleidung ist zwar ein Ticken teurer, aber statt fünf, kaufe ich dann nur zwei Teile.
Peter Diez
Micha-Initiative

„Wir möchten Transparenz hereinbringen und – mit christlicher Perspektive – Lebensstil und Konsum hinterfragen. Die Kleidung ist zwar ein Ticken teurer, aber statt fünf, kaufe ich dann nur zwei Teile“, sagte der Leiter der Tour, Peter Diez vom christlichen Verein Micha-Initiative, einem Projekt der NI, der zur Einführung eine kleine Workshop-Situation kreierte. 

Die Teilnehmer konnten ihr Wissen überprüfen. Sie mussten den Bereichen „Synthetische Faserherstellung“, „Baumwollanbau“, „Veredelung“ und „Konfektionierung“ das jeweilige Siegel zuordnen. Manche Siegel haben fairen Handel und Arbeitnehmerrechte im Fokus, manche die Umwelt und manche beides. 

Broschüre führt durch das Labyrinth der Siegel und Label

Zu unterscheiden seien Gütesiegel, Eigenmarken, Unternehmensinitiativen und Multi-Stakeholder-Initiativen, in der sich verschiedene Interessengruppen auf gemeinsame Verhaltensregeln verständigen. Ganze 89 verschiedene Siegel und Label werden in der 185-seitigen Broschüre „Ein Wegweiser durch das Label-Labyrinth“, die es auch als Supermini-Faltblatt für den Geldbeutel gibt, vorgestellt und bewertet. 

Teilnehmer Roland Fritz aus dem pfälzischen Wörth achtet bei Kleidung, die er sehr lange trage, vermehrt auf die Labels, auch, um „Gerechtigkeit und Versöhnung der Gesellschaft zu verwirklichen“. Für Svenja Keppler kann „Wissen viel verändern, beim Konsument und in der Gesellschaft“. Roland Klein schlug vor, um Einheitlichkeit zu schaffen: „Warum nicht wie einen TÜV aufziehen?“

In der Karlstraße 99 bei Fabienne Plans „Spinnrad Naturtextilien“, das es seit 40 Jahren gibt, war der erste Halt der Tour. „Wir bieten ausschließlich Kleidung aus Naturfasern an“, sagte die Inhaberin und zeigte ihre gut mit Herbst- und Winterware gefüllten Regale . Die Leute wollten oft „billig, aber Bio“, das ginge aber nicht zusammen. 

Viele Faktoren bestimmten das ökologische Umdenken und das beträfe auch die Stadtentwicklung, so Plan. Mieten, die vor Jahren im Zentrum in der Nähe der Kaiserstraße, in der große Ketten dominieren, bei 6.000 Euro und mehr lagen, seien für ihr inhabergeführtes Geschäft nicht abbildbar. 

Bei „FaireWare – Dein faires Kaufhaus“ in der Herrenstraße 31 von Gabriela Merx gibt es Geldbeutel aus Kork, farbenfrohe Bikinis aus recycelten PET-Flaschen und Sneakers aus Vietnam, die von ausgestiegenen Prostituierten genäht werden. Wer will und es sich finanziell leisten kann, der findet in Karlsruhe viel faire Ware.

Service

Der Karlsruher Konsumführer „Gut zu (er)tragen?“ ist erhältlich unter www.nehemia-initiative.de

Die „Label-Labyrinth“-Übersichtsbroschüre kann bestellt werden unter www.ci-romero.de

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