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Festival „Seasons of Media Arts“

Medienkunst bleibt in Karlsruhe bis ins Frühjahr im Freien

Die Museen sind geschlossen - aber im öffentlichen Raum bleibt Kunst zugänglich. Daher wurde die Laufzeit des Karlsruher Festivals „Seasons of Media Arts“ verlängert.

Das Werk „Funkelnder Kubus“ von Walter Giers am ZKM Karlsruhe im Rahmen des Festivals „Seasons of Media Arts“
Gebäude als Lichtinstallation: Das Werk „Funkelnder Kubus“ ist als Rekonstruktion einer Arbeit von Walter Giers aus dem Jahr 2000 nun am ZKM Karlsruhe zu sehen. Foto: ZKM/Elias Siebert

Eine riesige Hand mit einem Smartphone, die wie das letzte Lebenszeichen eines Ertrinkenden aus dem Teich im Schlosspark ragt. Atmosphärische Lichtmalereien auf umfunktionierten Werbetafeln im Hauptbahnhof, Wirbelnde Wortstrudel, projeziert auf den Gehweg. Das sind drei Beispiele für Medienkunst im öffentlichen Raum, wie sie seit September in Karlsruhe bei dem Festival „Seasons of Media Arts“ präsentiert wird.

Das eigentlich auf den Herbst/Winter in diesem Jahr angesetzte Projekt ist nun bis ins Frühjahr 2021 verlängert worden. Bei manchen Werken wurde die Präsentation verlegt, andere werden länger als ursprünglich geplant gezeigt, so eine Mitteilung der Veranstalter.

Der Kubus ist jetzt der schönste Weihnachtsbaum, den ich kenne.
Peter Weibel, ZKM-Vorstand

Neu hinzugekommen ist jüngst die Installation „Funkelnder Kubus“ von Walter Giers am Zentrum für Kunst und Medien (ZKM). „Der Kubus ist zwar ein Würfel - aber jetzt ist er auch der schönste Weihnachtsbaum, den ich kenne“, erklärt ZKM-Vorstand Peter Weibel, dessen Haus das Festival gemeinsam mit dem Kulturamt der Stadt Karlsruhe initiiert hat.

„Funkelnder Kubus“, die Rekonstruktion einer Arbeit aus den frühen 2000er Jahren, sei zudem gewissermaßen die Vorhut zu einer großen Ausstellung mit Werken des 2016 gestorbenen Medienkünstlers Giers, die für Herbst 2021 geplant ist.

Noch bis zum 29. November zu erleben ist die Arbeit „Korrelation“ der Gruppe Xenorama. Das Konzept dieser Installation in der Karl-Friedrich-Straße beim Karlsruher Schloss ist es, unter den Passanten eine digitale Unterwasser-Welt entstehen zu lassen und so auf die wechselseitige Verbundenheit unterschiedlicher Lebensbereiche hinzuweisen.

Die Installation „Korrelation“ der Gruppe Xenorama beim Karlsruher Festival „Seasons of Media Art“
Virtuelle Welt unter dem Karlsruher Straßenpflaster: Die Installation „Korrelation“ der Gruppe Xenorama will auf das enge Beziehungsgeflecht zwischen Mensch, Natur und Technik aufmerksam machen. Foto: ZKM/Elias Siebert

Neues Werk am Turmberg ergänzt die „City of Media Arts“

Ein neues Werk wird am Sonntag, 22. November, in Karlsruhe-Durlach an den Start gehen: „Our City“ von dem Karlsruher Medienkunst-Duo Marco Zampella & Alexander Liebrich soll die Turmfassade auf dem dortigen Turmberg audiovisuell bespielen. Über eine multimediale Smartphone-App könne sich jeder nach Anbruch der Dunkelheit an der audiovisuellen Bespielung beteiligten und so gemeinsam mit anderen künstlerisch tätig sein. Dank der App sei dies von überall her möglich, erklären die Veranstalter.

Ebenfalls eine Einladung zum gemeinschaftlichen Wirken ist die Arbeit „Saving Water“ des Karlsruher Studios Pong.Li, in dem es darum geht, gemeinsam eine Wasserpumpe zu reparieren. Auch hier wird eine Gebäudefassade zur Medienkunstfläche, in diesem Fall am Stephanplatz Karlsruhe.

Im Gegensatz zu „Our City“ aber ist „Saving Water“ ein „Crowd Game“ - also ein Spiel für alle auf dem Platz versammelten Menschen, und daher aufgrund der aktuellen Kontaktbeschränkungen auf den 29. Januar verschoben.

Nachwuchspreis bei Schlosslichtspielen

Eine Arbeit von Pong.Li war bereits 2015 auf einer anderen bekannten Karlsruher Fassade zu sehen: als Beitrag zu den ersten Schlosslichtspielen. Dieses Festival hat für kommendes Jahr einen Nachwuchspreis ausgelobt. Für den BBBank Newcomerpreis, dessen erster Platz mit 10.000 Euro dotiert ist, seien 65 Anmeldungen aus aller Welt angekommen, teilt die veranstaltende Karlsruher Marketing und Event GmbH (KME) mit.

Neben Einsendungen aus den europäischen Nachbarländern seien auch Bewerbungen aus Japan, Mexiko oder Brasilien dabei. „Der gute Zuspruch unterstreicht, wie gut die Schlosslichtspiele in der Medienkunstszene verankert sind“, so KME-Geschäftsführer Martin Wacker laut Pressemitteilung. Peter Weibel als Kurator der Schlosslichtspiele sagt, diese seien „gewissermaßen die Flugschanze für die digitalen Überflieger“. Der Preis soll im Rahmen der nächsten Festivals im August 2021 vergeben werden.

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