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Zurück im Training

Fitnessstudios in Karlsruhe sind wieder geöffnet: Andrang auf Gewichte ist groß

Seit November waren die Fitnessstudios wegen der Corona-Pandemie dicht – auch in Karlsruhe. Jetzt öffnen sie wieder ihre Türen und erleben teils sehr emotionale Reaktionen der Mitglieder.

Daniel Schwarz rechts begleitet einen Kunden beim Training an einem Gerät
Eine Frage der Gesundheit: Für viele Betroffene mit Rückenproblemen ist das Training an speziellen Geräten besonders wichtig, weiß Studioleiter Daniel Schwarz (rechts). Foto: Jörg Donecker

Sandra Straub lehnt am Tresen mit den Getränkespendern eines Fitnessstudios in der Karlsruher Innenstadt und sieht glücklich, aber auch ein bisschen geschafft aus. Die 29-Jährige, die im Gesundheitswesen arbeitet, hat an diesem Vormittag schon etliche Kilometer auf dem Laufband zurückgelegt und ein paar Gewichte gestemmt. Zum ersten Mal seit sieben Monaten durfte sie wieder im Fitnessstudio trainieren.

Für viele Menschen hat der Besuch von Fitnessstudios grundlegende Bedeutung für ihr Wohlbefinden. „Das Kraft-Ausdauer-Training ist dreimal in der Woche mein Ausgleich, bevor ich den Spätdienst antrete“, berichtet Sandra Straub. Ein Ausgleich, auf den sie lange warten musste: Seit 1. November waren Fitnessstudios wegen der Pandemie geschlossen.

Wie so viele Menschen kann sich die Endzwanzigerin grundsätzlicher eher nicht aufraffen, im Wald laufen zu gehen. „Ich habe das im Lockdown ein paar Mal versucht, auch Home-Workouts, aber das hat alles nicht funktioniert.“

Fitnessstudios haben wieder geöffnet – für Getestete, Geimpfte und Genesene

Voraussetzung für den Besuch von Fitnessstudios ist derzeit ein negativer Test, ein Impf- oder Genesenennachweis. Auf den Laufwegen im Studio herrscht Maskenpflicht. Die Studios hatten sehr lange Zeit, sich auf diesen Moment vorzubereiten, der Betrieb läuft deshalb reibungslos.

Raoul Vogt, Studioleiter des Fit-In-Studios in der Kaiserstraße, hat seine Mitglieder kurzfristig über die sozialen Netzwerke über die Öffnung vor einer Woche informiert. „Unsere Kunden waren natürlich höchst erfreut“, berichtet er. Die Euphorie sei riesig gewesen, wieder ins Studio zu kommen. „Viele hatten sich zu Hause etwas eingerichtet, was sie dann aber nicht gemacht haben“, so Vogt.

Dass der Andrang so groß sein würde, hatten wir aber nicht gedacht.
Nicolas Dorn, Studioleiter bei Pfitzenmeier

„Wir hatten erwartet, dass viele darauf drängen, wieder zu uns zu kommen“, sagt Nicolas Dorn, Studioleiter des Fitness- und Wellness-Parks Pfitzenmeier in Grünwinkel. „Dass der Andrang so groß sein würde, hatten wir aber nicht gedacht.“ Auch Kurse seien seit wenigen Tagen wieder möglich. Die kompletten Kapazitäten würden aber noch nicht wieder genutzt.

Fitnessstudios in Karlsruhe haben während Corona massiv Mitglieder verloren

Häufig einen medizinischen Hintergrund für den Besuch im Fitnessstudio haben viele Mitglieder bei Kieser Training in der Herrenstraße – etwa Rückenbeschwerden. „Training an speziellen Kraftmaschinen für diese Personengruppe kann man nicht zu Hause ersetzen“, schildert Studioleiter Daniel Schwarz die Problematik der Schließung.

Die Folgen zeigt eine Umfrage unter den Mitgliedern auf: 84 Prozent von ihnen fühlten sich nach der langen Schließung gesundheitlich schlechter. „Wir hatten Kunden, die sind mit Tränen in den Augen hier reingelaufen, dass sie wieder trainieren konnten“, schildert er.

Daniel Schwarz ist froh, dass er sein 14-köpfiges Team über Kurzarbeit komplett halten konnte. Die staatliche Hilfe sei enorm wichtig gewesen. Aber wie die anderen Studios hat Schwarz massiv Mitglieder verloren. „Das passiert auch in normalen Zeiten, aber dann kommen eben neue dazu.“ Durch die Schließung habe man das jedoch nicht mehr auffangen können.

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