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19 Prozent Mehrwertsteuer unrealistisch

Gastronomen und Hotelbetreiber in Karlsruhe wehren sich gegen Preissteigerung

Sieben Prozent beträgt die Mehrwertsteuer auf Speisen während der Corona-Pandemie. Nun soll sie wieder auf 19 Prozent ansteigen. Viele Betreiber in Karlsruhe sehen das jedoch kritisch.

Tische und Stühle stehen vor einem Restaurant in Bad Reichenhall.
Viele Betreiber in Karlsruhe sehen die Preissteigerung von sieben auf 19 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen kritisch. Foto: Sven Hoppe/dpa

Ein Essen im Restaurant bereitet vielen Menschen Freude. Daher sollen die Speisen im Restaurant auch weiterhin bezahlbar bleiben. Dafür macht sich zumindest der Dehoga (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) im Kreis Karlsruhe stark.

Während der Jahreshauptversammlung der Dehoga fordert Vorsitzender Nikola Kovacic: „Der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen muss dauerhaft bleiben.“ Ein Zurück zu einer Mehrwertsteuer von 19 Prozent wie vor der Corona-Pandemie sei eine Katastrophe, sagt er. 

Die Gäste machen das nicht mit.
Michael Kant, Dehoga-Geschäftsführer

Eine Preissteigerung von sieben auf 19 Prozent könne die Branche nicht meistern, ergänzt Dehoga-Geschäftsführer Michael Kant. „Die Gäste machen das nicht mit.“ Während der Jahreshauptversammlung ging es im Beitrag von Patrick Seiffert, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Fachgruppe Tourismus und Hotellerie, auch um die steigende Anzahl der Hotelbetten. So sollen in den kommenden zwölf Monaten 2.500 neue Hotelbetten hinzukommen, und das obwohl die Übernachtungszahlen rückläufig sind. Auch bislang geplante Messen und Großveranstaltungen fehlen. 

Anzahl der empfohlenen Hotels in Karlsruhe wird eher erreicht

Seiffert wandte sich an die neuen Hoteliers: „Auch wenn mehr Wettbewerb die ohnehin gespannte Lage noch schwieriger macht, haben wir ein gemeinsames Ziel: Mehr Gäste in Karlsruhe“. Die Stadtverwaltung sei jedoch in der Pflicht zu liefern. 

Auf Anfrage dieser Redaktion antwortete die Stadt: „Es ist das Ziel aller zuständigen städtischen Akteure, den Tourismus und die Besucher- und Übernachtungszahlen anzukurbeln und möglichst viele Veranstaltungen und Events hier zu halten oder nach Karlsruhe zu holen.“ Die zur Verfügung stehenden Mittel würden zielgerichtet eingesetzt, um den Wirtschaftsfaktor Tourismus zu stärken, heißt es weiter. 

Richtig sei, dass die Anzahl der empfohlenen Hotels aus dem Hotelgutachten von 2016 schneller erreicht wird, als bisher geplant. Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen im Hotelgewerbe habe die Stadt entschieden, das Gutachten zu aktualisieren. Der Dehoga sei informiert und werde in das Verfahren einbezogen. 

Weitere Themen in der Dehoga-Jahreshauptversammlung

Patrick Seiffert begrüßte dies in der Versammlung, „weil wir damit dann endlich eine aktuelle und vor allem realistische, faktenbasierte Argumentationsgrundlage haben“. Eine klare Absage erteilte er indes einer eventuell beabsichtigten Bettensteuer: „Das ist mit uns nicht zu machen.“ 

Gute Nachrichten verkündete Lukas Möller, Vorsitzender der Fachgruppe Gastronomie: Von April bis Oktober dürfen Gaststätten die Parkplätze vor ihren Betrieben als abgesicherte Bereiche für Aufenthalt und Bewirtung nützen. Das schaffe Planungssicherheit. Möller rief seine Kollegen dazu auf in attraktive Außenflächen zu investieren. „Das wird die Innenstadt beleben.“ 

Allerdings müsse diese Außengastronomie auf Parkplätzen nach wie vor beantragt und genehmigt werden. Stephanie Radtke, Vorsitzende der Fachgruppe Berufsbildung berichtete von den Anstrengungen bei der Nachwuchsgewinnung. Ein Praktikum sei erste Anlaufstelle für junge Leute.

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