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FächerChor in neuer Aufstellung

Gemeinsamkeit im Gesang: Wie vor einem Jahr in Karlsruhe der erste deutsch-ukrainische Chor entstand

Vor einem Jahr entstand in Karlsruhe der bundesweit erste deutsch-ukrainische Chor. Möglich wurde das durch eine besondere Konstellation im traditionsreichen Fächerchor.

Chorleiter Peter Arestov bei einer Probe des Fächerchores Karlsruhe
Peter Arestov leitet seit 2015 den Fächerchor Karlsruhe. Bei der Neuaufstellung 2022 spielte die Mehrsprachigkeit des gebürtigen Ukrainers eine hilfreiche Rolle. Foto: Michael Roth

Viele Hilfsangebote wurden im Frühjahr 2022 ins Leben gerufen, als wegen des russischen Angriffskrieges zahlreiche Menschen aus der Ukraine nach Deutschland kamen. Genau ein Jahr liegt nun die Formierung eines deutsch-ukrainischen Chores in Karlsruhe zurück.

Der traditionsreiche Fächerchor, dessen Wurzeln bis zum 1841 gegründeten Liederkranz Karlsruhe zurückreichen, stellte sich damals neu auf. Am 11. Mai 2022 kamen mehr als 40 Sängerinnen und Sänger zu einer ersten Probe zusammen.

Das erste gemeinsame Singen war sehr ergreifend.
Pascal Paul-Harang, Vereinsvorstand FächerChor

„Das erste gemeinsame Singen war sehr ergreifend“, sagt der Vereinsvorstand Pascal Paul-Harang im Gespräch mit unserer Redaktion. „Man merkte körperlich, was das gemeinsame Singen, das gemeinsame Atmen bedeutet.“ Mittlerweile sei die Gruppe, deren Mitwirkende etwa zur Hälfte aus der Ukraine stammen, zu einem Klangkörper zusammengewachsen.

Der Impuls zu diesem Projekt sei entstanden, als immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine nach Karlsruhe gekommen seien, erinnert sich Paul-Harang. „Die Frage war: Was kann man tun? Wie kann man helfen?“

Besondere Konstellation dank Chorleiter aus der Ukraine

Die Einladung zum gemeinsamen Singen beruhte zum einen auf dem Vertrauen auf die verbindende Kraft der Musik und zum anderen auf einer Besonderheit: Der Fächerchor wird bereits seit 2015 von Peter Arestov geleitet, einem gebürtigen Ukrainer, der an der Musikhochschule Mannheim studierte und seit über 20 Jahren in Karlsruhe lebt.

„Wir haben das Glück, dass unser Chorleiter in den Proben mehrsprachig kommunizieren kann“, sagt Paul-Harang. Auch das erste gemeinsame Singen habe sehr davon profitiert: „Peter Arestov hat Chorsätze zu zwei ukrainischen Volksliedern erarbeitet, die wir dann in kyrillischen und lateinischen Buchstaben und in Lautschrift vorliegen hatten.“ Diese Mehrsprachigkeit erlaube eine musikalische Begegnung auf Augenhöhe.

Projekt hat auch die Altersstruktur des Chores belebt

Bei dem ein Jahr zurückliegenden Neustart sei man der erste deutsch-ukrainische Chor in Deutschland gewesen, so Pau-Harang. Zugleich habe die Öffnung die Altersstruktur des Chores frisch belebt. „Sogar zwei deutsche Gymnasiastinnen proben derzeit mit uns“, freut sich der Vereinsvorsitzende. Die Verbundenheit mit den älteren Mitgliedern zeige sich im Beibehalten des Namens, den der Fächerchor seit 2009 trägt.

Der deutsch-ukrainische Chor Fächerchor Karlsruhe vor dem Schloss Karlsruhe.
Etliche junge Mitglieder hat der Fächerchor Karlsruhe mit seiner Neuaufstellung als deutsch-ukrainischer Chor gewonnen. Das Foto mit dem Landtagsabgeordneten Alexander Salomon (links) entstand vor dem Karlsruher Schloss. Foto: Fächerchor

Im ersten Jahr hat die neue Konstellation bereits etliche Auftritte absolviert, unter anderem im Sandkorn-Theater, im KIT, im Schloss Karlsruhe oder im Badischen Staatstheater. Nun widme sich das Ensemble einer neuen Herausforderung, kündigt der Verein an: Im Juli will der deutsch-ukrainische Chor sein erstes abendfüllendes Konzertprogramm präsentieren.

Neue Mitwirkende seien weiterhin willkommen, erkärt Paul-Harang. Geprobt werde regelmäßig am Mittwochabend von 19.30 bis 21.30 Uhr im Gemeindesaal der Johannis-Paulus-Kirche, Ecke Luisenstraße/Marienstraße.

Service

www.faecherchor-karlsruhe.de

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