Eine „weiße Stunde“ gab es im Staatstheater Karlsruhe. Auf der Bühne des Großen Hauses wurde die neue weiße Bühnenaushängung vorgestellt. Mit dabei waren auch etliche Vertreterinnen und Vertreter des Fördervereins „Gesellschaft der Freunde des Badischen Staatstheaters“. Denn dieser hatte die Anschaffung der Vorhänge finanzkräftig gefördert.
Die Unterstützung bei Kosten, die im Theaterbetrieb anfallen, gehört zu den traditionellen Tätigkeitsfeldern des Freundeskreises. Selten allerdings geht es um eine Investition, die so großformatig ins Auge fällt.
Bühnenaushängung in Theatern ist meistens schwarz
Üblich in den meisten Theaterräumen ist eine schwarze Bühnenaushängung, die den Eindruck einer „black box“ erweckt. Ein komplett weißes Ambiente ist eine ganz andere Herausforderung. Schon allein, weil die Handhabung noch mehr Sorgfalt erfordert, weil jeder Fleck sofort ins Auge fällt.
Den Sinn einer solchen Einrichtung fasst der Förderverein in seiner Mitteilung zum Einweihungstermin wie folgt zusammen: „Bühnenstücke brauchen einen geschlossenen Imaginationsraum, in welchem der Zauber des Theaters seine volle Magie entfalten kann.“
Hunderte Quadratmeter an Stoff sind notwendig
Erst eine einheitliche Aushängung der Bühne aus Stoff gewährleiste den vollen Kunstgenuss. Der Aufwand freilich ist beträchtlich: Um eine Bühne von diesen Ausmaßen komplett auszuhängen, benötige man viele hundert Quadratmeter Stoff, so die Mitteilung.
Mehrere Vertreterinnen und Vertreter des Freundeskreises, der mit rund 1.300 Mitgliedern zu einem der größten Kulturfördervereine Deutschlands gehört, konnten die Bühne bereits in komplett weißem Ambiente erleben. Dem Theaterpublikum wird sich dieser Anblick erstmals bei der Premiere des Ballettabends „Saiten/Sprünge“ am 27. April bieten.
Publikum in Karlsruhe erlebt weiße Bühne bei Ballettpremiere
Zum Programm dieses vierteiligen Ballettabends gehört auch die Choreografie „Große Fuge“ von Hans van Manen, die vom Staatstheater als „eines der bedeutendsten Meisterwerke des zeitgenössischen Balletts“ angekündigt wird. Um dieses Werk aufzuführen, sei die nun eingerichtete „white box“ unerlässlich, so der Freundeskreis.
Freilich könne die Aushängung auch danach über lange Zeit hinweg und für viele weitere Anlässe genutzt werden. Es handele sich also um eine Investition in die Zukunft des Theaters, so der Förderverein, der die insgesamt fünfstelligen Kosten mit 8.000 Euro bezuschusst hat.
Förderverein unterstützt Staatstheater Karlsruhe schon lange
In jüngerer Vergangenheit hat die Gesellschaft der Freunde unter anderem eine Drehbühne für das Kleine Haus, das Szenenbild der Oper „Aida“ oder die Kostüme der Ballettproduktion „Maria Stuart“ bezuschusst.
Ein Highlight für Mitglieder des Fördervereins war ein im Sommer 2023 veranstaltetes Gala-Diner im Bühnenbild der Oper „La Bohème“, mit dem das 50-jährige Bestehen der Gesellschaft gefeiert wurde.