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Auflösung von Rätselfolge 13

„Erkennen Sie Karlsruhe?“: Tabakgeruch und Neon-Leuchtreklame

An zentraler Stelle in der Karlsruher Innenstadt stand das Hieke-Haus. Doch woher hatte es seinen Namen?

Das ehemalige Hieke-Haus in der Karlstraße.
So sieht das ehemalige Hieke-Haus heute aus. Links im Hintergrund ist das damalige „Moninger“ zu sehen. Foto: Rake Hora

Rechts vor dem Gebäude zweigt die Erbprinzen-, links davon die Kaiserstraße ab. Die Aufnahme aus dem Jahr 1951 zeigt das Hieke-Haus. Warum es so hieß, weiß unter anderem Rüdiger Kirn: „Es wurde von Herrn Hieke erbaut, der einen Tabakladen im Erdgeschoss führte..“ Kirn hat, wie er schreibt, das dritte Obergeschoss umgebaut und darin fast 30 Jahre lang eine Augenarztpraxis geführt.

Mit dem „Moninger-Haus“ zur Lösung

In dem Tabakwarengeschäft hat es den Erinnerungen von Traudl Eid zufolge „ganz wunderbar“ nach verschiedenen Tabaksorten gerochen. Ein Freund von ihr ließ sich dort immer eine ganz eigene Tabakmischung für seine Pfeife herstellen. „Wenn ich beim Einkauf dabei war, wurde ich gar nicht fertig mit dem ,Schnuffeln’.“

Hansjörg Martin ist 1939 geboren. An die Ruine des ehemals viergeschossiges Wohn- und Geschäftshauses kann er sich nicht mehr erinnern. Seines Wissens nach wurde das Gebäude 1954 wieder aufgebaut. Erkannt hat er das Haus an den Fensterbögen und an den jugendstilartigen Elementen des Gebäudes links daneben.

Dort legte man beim Einkaufsbummel eine Pause ein.
Brigitte Jahnel 
Teilnehmerin

So ging es etlichen Rätselfans. Wolfgang Ritz beispielsweise hat „Moninger“ zur Lösung geführt. Als Student hat er darin oft gegessen. Erika Morvay erinnert sich ebenfalls daran, auch an den „schönen Gastgarten“ des Wirtshauses. Brigitte Jahnel ist 1952 geboren und hat die gezeigte Ecke in ihrer damaligen Form folglich nicht mehr kennengelernt.

Blick auf das zerstörte Eckgebäude des Gasthauses „Rothausbräu“ in der Erbprinzenstraße.
Ein markantes Eckgebäude steht diesmal im Mittelpunkt der beliebten BNN-Rätselreihe „Erkennen Sie Karlsruhe?“. Foto: Stadtarchiv Karlsruhe

Auch sie sprang aber beim Thema „Moninger“ sofort an. „Dort traf man sich in den 60er- und 70er-Jahren mit Freunden und Kollegen oder legte beim Einkaufsbummel eine Pause ein. Es war eine Institution.“ Bestätigen kann das Jürgen Bensching. Er hat in Erinnerung, dass im ersten Obergeschoss in den 1960er und 1970er Jahren Tanzveranstaltungen stattfanden, die seine Eltern besuchten.

Links neben dem Moningerhaus steht das Elternhaus von Sabine Hessel, in dem sie vier Jahre nach der Aufnahme geboren wurde. „Wir hatten ein Friseurgeschäft, das heute wieder an Friseure vermietet ist“, sagt die Stutenseerin. Simone Drechsel arbeitete früher bei der Telekom („Damals wurde es noch Fernmeldeamt genannt.“). Da der Platz in der Hauptpost (heute Postgalerie) nicht ausreichte, mietete ihr Arbeitgeber Büros im Hieke-Haus an.

Hieke-Haus mit vielen Neon-Leuchtreklamen

In einem davon – und zwar im sechsten Stock – arbeitete die Schwester von Joachim Schrader. Er erinnert daran, dass die Fassade des Gebäudes aufgrund vieler Neon-Leuchtreklamen sehr markant erschien. So war im sechsten Obergeschoss der Werbeschriftzug „Schrempp Prinz Bier“ angebracht. Genau über dem „Z“ dieser Reklame saß seine Schwester an ihrem Schreibtisch. „Man hatte sie vom Europaplatz sofort im Blick. So konnten wir ihr ohne lange suchen zu müssen immer mal wieder zuwinken.“

An ein Wäschegeschäft im Hieke-Haus erinnert Erika Butz auf ihrer eingeschickten Postkarte. „Dort musste ich die Strümpfe meiner Mutter zum Aufmaschen hinbringen“, schreibt sie. Damals sei sie erst zwölf Jahre alt gewesen.

Gunter Müller hatte seinen Arbeitsplatz gegenüber. Er erwarb die Stadtapotheke (Karlstraße 19), sanierte sie in Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt und verkaufte sie später an seinen Apothekerkollegen Peter Theilacker. Im Gegensatz zur Fassade des Hieke-Hauses ist die Stadtapotheke nicht den Bomben zum Opfer gefallen, erzählt Müller. „Wir konnten sogar die alten Biedermeier-Schränke mit den zugehörigen Gefäßen der Stadt übergeben, die sie im Prinz-Max-Palais ausgestellt hat. Es war die älteste erhaltene Ladeneinrichtung in Karlsruhe nach dem Krieg.“

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