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Keine Straftaten registriert

Jugendliche mit 2,4 Promille: Polizei zieht Bilanz nach Karlsruher Fastnachtsumzügen

Rund 100.000 Menschen feierten bei den großen Fastnachtsumzügen in Karlsruhe und Durlach. Die Stimmung blieb größtenteils friedlich, sagt die Karlsruher Polizei.

Polizeikontrolle
Auch abseits der Fastnachtsumzüge in Karlsruhe wurde kontrolliert. Wie hier bei einer Kontrolle in Neureut am Dienstagabend. Foto: Tim Müller/EinsatzReport24

Rund 100.000 Menschen haben am Dienstag und am vergangenen Sonntag die Fastnachtsumzüge in der Karlsruher Innenstadt sowie in Karlsruhe-Durlach besucht. Nun zieht die Polizei eine positive Bilanz der beiden Veranstaltungen, wie aus einer Mitteilung des Polizeipräsidiums Karlsruhe hervorgeht.

„Aus polizeilicher Sicht verliefen die Veranstaltungen überwiegend friedlich und insgesamt zufriedenstellend“, heißt es in der Mitteilung.

Größere Ausschreitungen oder Straftaten wurden rund um die Fastnachtsumzüge nicht registriert. Anders in Ettlingen. Dort kam es im Verlauf des Umzugs am Rosenmontag zu mehreren Straftaten.

Ganz ohne Störungen verliefen die beiden Karlsruher Umzüge jedoch nicht. Körperverletzungen, Beleidigungen, randalierende Personen sowie Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz registrierte die Polizei. Außerdem wurden Personen in Gewahrsam genommen und mehrere Platzverweise ausgesprochen.

Jugendliche verletzen Polizisten in Karlsruher Innenstadt

Während des Karlsruher Umzugs erhielten zwei Jugendliche einen Platzverweis, da sie Passanten vor einem Schnellrestaurant in der Kaiserstraße angepöbelt hatten. Als sie aufgrund der Missachtung des Verweises an ihre Eltern überstellt werden sollten, griff der 16-Jährige die Polizeibeamten an und beleidigte diese. Der 17-Jährige versuchte daraufhin laut Polizei, seinen Begleiter zu befreien, und leistete ebenfalls Widerstand. Dabei wurde ein Polizist leicht verletzt.

An der Ecke Kaiser-/Ritterstraße leistete ein 20-Jähriger bei einer Personenkontrolle Widerstand. Er verletzte einen Beamten durch einen Kopfstoß leicht, als er zur Dienststelle gebracht werden sollte.

„Die Zahl der polizeilichen Einsätze sowie der festgestellten Straftaten und Ordnungswidrigkeiten bewegte sich damit auf einem ähnlichen Niveau wie in den Vorjahren“, so die Bilanz der Polizei für den Umzug in Karlsruhe.

Ein Problem, dass die Polizei weiterhin registriert, ist der Alkoholkonsum bei Jugendlichen. Bei beiden Umzügen waren Jugendschutzteams der Polizei sowie der Sozial- und Jugendbehörde vor Ort. Insgesamt gab es in Durlach mehr als 300 und in der Innenstadt rund 550 Ansprachen.

Alkoholkonsum von Jugendlichen bleibt ein Problem

In Karlsruhe wurden 13 Jugendliche in die Obhut ihrer Eltern und drei Minderjährige an den Sanitätsdienst übergeben. Beim Durlacher Umzug überstellten die Jugendschutzteams drei Jugendliche an ihre Erziehungsberechtigten.

Traurige Spitzenreiterin war in Karlsruhe eine Jugendliche, deren Alkoholwert rund 2,4 Promille betrug. In Durlach kontrollierte ein Jugendschutzteam einen Jugendlichen mit etwa 1,7 Promille.

Auch rund um den Umzug gab es Alkoholkontrollen der Polizei, etwa bei Autofahrern. So wurden etwa zwischen 16 Uhr und Mitternacht an der Linkenheimer Landstraße in Neureut insgesamt 104 Fahrzeuge kontrolliert, wie die Polizei auf Nachfrage dieser Redaktion mitteilte.

Dabei fiel ein Autofahrer aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums auf, ein anderer aufgrund eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Daneben gab es noch einige kleinere Verstöße, so die Polizei. Darunter fällt etwa das Fahren ohne angelegten Sicherheitsgurt.

Umzugsorganisatoren sind hochzufrieden

Beim Festausschuss Karlsruher Fastnacht (FKF), der die Großveranstaltung mit rund 60.000 Zuschauern in der Karlsruher Innenstadt organisiert, ist das Fazit am Tag danach durchweg positiv. Der FKF-Präsident Michael Maier hebt besonders hervor, dass die Zahl der Menschen an der Umzugsstrecke wieder das Niveau des Vorjahrs erreichte. Und dies trotz kurzfristig von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ausgerufenem Warnstreik beim ÖPNV.

Der Tunnel war ja befahren, das hat vieles nochmal wettgemacht.
Michael Maier
FKF-Präsident

Der für Fastnachtsdienstag und Aschermittwoch ausgerufene Warnstreik bei den Verkehrsbetrieben (VBK) Karlsruhe legt den Betrieb auf vielen Straßenbahnlinien lahm. Die Stadtbahnen hingegen rollen, sie standen auch den Fastnachtsfreunden zur An- und Abreise zur Verfügung. „Der Tunnel war ja befahren“, sagt Maier, „das hat vieles nochmal wettgemacht.“

Zudem hätten sich erkennbar viele Menschen, ob Zuschauer oder aktive Umzugsteilnehmer, zu Fahrgemeinschaften zusammengetan, so Maier: „Es waren viele voll besetzte Pkw unterwegs.“

Veranstalter sieht sich ohne Einfluss auf Alkoholmissbrauch

Der FKF nimmt aber auch zur Kenntnis, dass nicht nur der Zuspruch an der Strecke genauso groß war wie im Jahr zuvor an der neu konzipierten Umzugsstrecke durch die neu gestaltete Innenstadt, sondern auch die Problematik von Alkoholmissbrauch durch Jugendliche.

„Gewisse Nester“, sagt Maier, „gibt es immer. Dagegen kommen wir als Veranstalter auch nicht an.“

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