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Karlsruher nach Kiew eingeladen

So viel haben die „Das Fest“-Besucher mit ihren Pfandbechern an die Ukraine gespendet

Zum zweiten Mal in Folge haben Besucher von „Das Fest“ für die Ukraine gespendet. Jetzt ist bekannt, wie viel Geld in Karlsruhe zusammenkam.

Das Fest in Karlsruhe
Beim Open Air „Das Fest“ in Karlsruhe haben Besucher zugunsten der Ukraine gespendet. Jetzt wurde der Scheck überreicht. Foto: Rake Hora

Die Macher des Atlas-Festivals in Kiew nennen Zahlen: Für zehn Euro kann in der Ukraine ein Mensch von der Front in Sicherheit gebracht werden. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs ist nicht an eine riesige Musiksause zu denken. Deshalb sammelt das Team mit anderen Vertretern der Musikbranche Spenden. „Music Saves UA“ ist das überschrieben. Zudem werden Hilfsprojekte organisiert.

Von 600 Tonnen Hilfsgütern profitierten mehr als 42.000 Menschen. Und weiter sei der Bedarf groß. Jetzt kommt einmal mehr Unterstützung aus Karlsruhe: Besucher von „Das Fest“ haben 5.307 Becher in Spendentonnen geworfen. Bei zwei Euro Pfand kamen somit 10.614 Euro zusammen.

Karlsruher Team übergibt Spende

Am Wochenende waren Martin Wacker als Chef der Karlsruhe Marketing und Event GmbH (KME) und sein Stellvertreter Markus Wiersch beim Superbloom Festival in München. Dort haben sie das Geld an ihre ukrainischen Kollegen übergeben.

Die bayerische Veranstaltung ist wie das Atlas-Festival und „Das Fest“ über den Festival-Verbund „Take A Stand“ verbunden. Und innerhalb dieser Gemeinschaft erfährt die Ukraine nun Hilfe.

Bei „Das Fest“ haben Besucher 10.614 Euro für die Ukraine gespendet.
Bei „Das Fest“ haben Besucher 10.614 Euro für die Ukraine gespendet. In München haben sich zur Scheckübergabe (von links) Holger Jan Schmidt, Martin Wacker, Mariana Mokrynska und Markus Wiersch getroffen. Foto: Steffen Eirich

„Wir freuen uns wahnsinnig über diese Unterstützung aus der ,Das Fest-Familie’“, sagt Wiersch, der beim „Fest“ Projektleiter ist. „Gerade dieses soziale Engagement zeigt, was die ,Das Fest-Familie’ ausmacht.“

Wir freuen uns wahnsinnig über diese Unterstützung aus der ,Das Fest-Familie‘.
Markus Wiersch
„Fest“-Projektleiter

In München trafen Wacker, Wiersch und der beim „Fest“ für das Programm auf der Hauptbühne verantwortliche Holger Jan Schmidt Vertreterinnen des Atlas-Festivals: Weil Männer im kriegsfähigen Alter die Ukraine nicht verlassen dürfen, fahren Frauen aus dem Team durch Europa. Bei Festivals berichten sie über die Lage in ihrer Heimat.

Stand der Ukrainerinnen bei „Das Fest“

In Karlsruhe gab es einen solchen Stand, an dem unter anderem Mariana Mokrynska Rede und Antwort stand. Sie war jetzt auch in München vor Ort. Sie erinnert sich an Begegnungen beim „Fest“: „Es waren auch viele Ukrainer da, die wegen des Kriegs in Karlsruhe leben und froh waren, dass sie wieder Ukrainisch sprechen konnten.“

So sei auch der Kontakt zu „Ukrainer in Karlsruhe“ entstanden. Der deutsch-ukrainische Verein würde, so erzählt Mokrynska, gerne ukrainische Künstlerinnen und Künstler nach Karlsruhe einladen – ein Anliegen, bei dem Music Saves UA helfen möchte.

Einladung in die Ukraine

Music Saves UA hat im vergangenen Jahr Festival-Macher aus Osteuropa in die Ukraine eingeladen. Es ging darum, einen Eindruck vom Alltag zu bekommen. Auch die aufgebauten Hilfszentren wurden besichtigt. Nun sollen Veranstalter aus Westeuropa kommen. „Ich habe eine Einladung und möchte sie annehmen“, erzählt Wiersch. Voraussichtlich Ende November will er in die Ukraine fahren.

Wiersch sagt: „Es ist wichtig, dass bei uns das Thema im Bewusstsein bleibt.“ Oft werde nur über den militärischen Aspekt gesprochen. Doch es gehe eben auch um das zivile Leben inklusive der Kultur. Und auch die Atlas-Macher würden gerne wieder ein Festival organisieren.

Spende aus Karlsruhe schon 2022

Kleinere Events gibt es, erzählte Mokrynska in Karlsruhe. Voraussetzung sei, dass für den Fall der Fälle in der Nähe ausreichend Schutzräume für die Besucher und Künstler zur Verfügung stehen. „Unsere Heimat und Kultur wieder aufzubauen, wird noch schwerer werden als der Krieg – und es wird eine Menge Geld kosten“, sagt Mokrynska.

Eine Pfandspende für die Ukraine gab es beim „Fest“ auch 2022. Damals kamen 21.000 Euro zusammen.

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