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Wegen Corona kaum Kontrollen

Keine Parkplätze mehr in der südlichen Waldstraße in Karlsruhe: Anwohner klagen - aber die Stadt ist zufrieden

Anwohner und Gewerbetreibende berichten von Falschparkern und zu schnellen Radfahrern in der südlichen Waldstraße in Karlsruhe. Das Ordnungsamt hingegen sieht kein Problem.

Zu viele Falschparker, zu schnelle Radfahrer: Darüber klagen Anwohner und Gewerbetreibende in der südlichen Waldstraße.
Zu viele Falschparker, zu schnelle Radfahrer: Darüber klagen Anwohner und Gewerbetreibende in der südlichen Waldstraße. Foto: Julia Weller

Kaum ein Fahrrad- oder Autofahrer hält sich in der südlichen Waldstraße in Karlsruhe an die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit: Das war der Tenor bei Gesprächen der BNN-Redaktion mit Anwohnern, Händlern und Passanten. Wer sich nur ein paar Minuten in der gemütlichen Gasse aufhält, dem bestätigt sich dieser Eindruck. Fußgänger, die in dem offiziell verkehrsberuhigten Bereich eigentlich überall laufen dürfen, werden bisweilen von Radfahrern aus dem Weg geklingelt.

Die Stadt Karlsruhe sieht dennoch grundsätzlich eine positive Entwicklung in der südlichen Waldstraße. Dort waren im Sommer 2020 die Parkflächen entfernt und später zum Teil mit Sitzbänken belegt worden.

„Es ist feststellbar, dass alle Verkehrsteilnehmer mehr Bewegungsraum haben“, schreibt die Pressestelle des Rathauses auf BNN-Anfrage. „Es kommt seltener zu Konflikten, wie sie im früheren Zustand beispielsweise an Tagen mit Müllabfuhr oder Belieferung der Geschäfte zu beobachten waren.“

Das häufig monierte Problem mit Falschparkern habe sich dank der Barrierefunktion der Bänke entspannt. „Die Freiflächen werden aber teils weiterhin, auch von den Anwohnenden, zum Parken (vornehmlich nachts) genutzt.“

Grundsätzlich ist das Thema von zu schnell fahrenden Fahrradfahrenden aus dem gesamten Stadtgebiet bekannt.
Pressestelle der Stadt Karlsruhe

Die nach der Entfernung der Parkplätze „befürchtete Beschwerdewelle“ von Autofahrern sei bislang ausgeblieben. Auch von Fußgängern habe die Stadt seit der Umgestaltung keine Beschwerden mehr bekommen. „Aktuell liegen uns keine Rückmeldungen zu kritischen Begegnungen zwischen dem Rad- und Fußverkehr vor, wobei nach eigener Beobachtung der hohe Radverkehrsanteil mitunter durchaus eine gewisse ,Dominanz’ ausstrahlt“, so die Pressestelle weiter.

Die momentanen Eindrücke seien aber „mit Vorbehalt zu werten“, weil die aktuelle Verkehrssituation in der Waldstraße wegen geschlossener Geschäfte, Schulen und Hochschulen keinen Normalzustand darstelle. Außerdem habe der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) wegen der Corona-Pandemie zurzeit andere Einsatzschwerpunkte.

Karlsruher Ordnungsdienst kann Geschwindigkeit von Radfahrern nicht messen

„Grundsätzlich ist das Thema von zu schnell fahrenden Fahrradfahrenden aus dem gesamten Stadtgebiet bekannt.“ Sobald es Einsatzlage und personelle Ressourcen wieder zulassen, wolle der KOD auch diesen Bereich „im Rahmen der Streifentätigkeit“ überprüfen. Es könnten sogenannte Anhaltekontrollen durchgeführt werden, eine technische Ausrüstung für Geschwindigkeitskontrollen des Radverkehrs sei aber nicht vorhanden.

Derzeit finden auch keine Schwerpunktkontrollen des ruhenden Verkehrs in der südlichen Waldstraße statt. Es handele sich aber um einen „ohnehin nahezu täglich (manchmal auch mehrfach) bestreiften Bereich“.

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