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Von Fairteiler bis Foodsharing

Fünf Tipps zum Sparen: So kommen Karlsruher an nachhaltige und günstige Lebensmittel

Lebensmittel im Supermarkt werden immer teurer und nun haben auch die Karlsruher Tafeln ihre Belastungsgrenze erreicht. Die BNN geben Tipps, wie Karlsruher sonst noch an günstige Lebensmittel kommen können.

Fair teilen: Dieser Fairteiler macht es möglich. Jeder kann dort nicht mehr benötigte Lebensmittel wegbringen.
Fair teilen: Dieser Fairteiler macht es möglich. Jeder kann dort nicht mehr benötigte Lebensmittel wegbringen. Foto: Sidney-Marie Schiefer

Beim Blick in die Supermarktregale erreichen immer mehr Karlsruher ihre Schmerzgrenze. Speiseöl, Brot und selbst Salat – bei Lebensmitteln müssen die Städter nun tiefer in die Tasche greifen.

Vor allem Menschen, die ohnehin auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind, trifft die aktuelle Situation hart. Die Karlsruher Tafeln haben ihre Belastungsgrenze erreicht und einen Neukundenstopp verhängt.

Aber welche anderen Wege gibt es in Karlsruhe günstig an Lebensmittel zu kommen? Und finden sich eventuell sogar nachhaltige Alternativen zum Gang in den Supermarkt? Die BNN geben fünf Tipps.

Mit App „Too Good to go“ Reste von Restaurants kaufen

Eine Frau sitzt vor dem Intro Cafe
Über „To Good to go“ können Karlsruher abends beim Intro Cafe übriggebliebene Lebensmittel kaufen. Foto: Sidney-Marie Schiefer

Im Intro Café am Karlsruher Kronenplatz können sich Kurzentschlossene abends eine Überraschungstüte holen. Das Café verkauft – wie viele andere Restaurants in Karlsruhe auch – übrig gebliebene Gerichte über die App „Too Good to go“, was auf Deutsch so viel bedeutet wie „Zu gut zum Wegwerfen“.

Die App ist für die Nutzer kostenlos. Lediglich die Restaurants zahlen eine kleine Gebühr. Die Karlsruher können online nach passenden Angeboten suchen und diese abends oder mittags abholen – und dieser Deal lohnt sich meist finanziell. Die Produkte in der Wundertüte sollen dreimal günstiger sein als der Warenwert, so die Vorschrift.

Ob die Restaurants wirklich gute Deals anbieten, können die Nutzer in der App bewerten. Einziger Haken: Für die wirklich guten Angebote muss man schnell sein. „Wir sind manchmal innerhalb von Minuten ausverkauft“, sagt Romy Schubert vom Intro. Auch Bäckereien, Streetfood-Läden und andere Cafés bieten Überraschungstüten an.

Alle Infos gibt es unter: www.toogoodtogo.de

Online in Foodsharing-Gruppen Gleichgesinnte suchen

Der Student Tom Baldorf nutzt keine App, um an günstige und nachhaltige Lebensmittel zu kommen. Er bevorzugt einen etwas direkteren Weg. Der 24-Jährige ist Mitglied einer WhatsApp- und einer Telegramm-Gruppe, in denen sich Karlsruher über Foodsharing austauschen.

Foodsharing bedeutet, dass Lebensmittel geteilt werden. Beispielsweise unter Privatpersonen. In den Gruppen verschenken Karlsruher Lebensmittel, bevor diese schlecht werden. Außerdem bekommen die Gruppenmitglieder Tipps, an welchen Orten Lebensmittel abgeholt werden können.

Auch auch Facebook gibt es Foodsharing-Gruppen. Dort finden Interessierte weitere Infos über die WhatsApp-Gruppen: www.facebook.com/groups/158407244311319

Fairteiler in Karlsruhe besuchen

„Ich habe gerade viele frische Brötchen vorbei gebracht“, schreibt Julia auf der Internetseite foodsharing.de. Sie hat Backwaren in einen von zwölf Fairteilern im Stadtgebiet gelegt. Fairteiler sind beispielsweise Schränke, in denen sich ein Kühlschrank und ein Regal befinden. Dort können Karlsruher nicht mehr benötigte Lebensmittel abholen.

Fair teilen: Dieser Fairteiler macht es möglich. Jeder kann dort nicht mehr benötigte Lebensmittel wegbringen.
In diesen Fairteiler kann jeder Lebensmittel hineinlegen. Foto: Sidney-Marie Schiefer

Viele Fairteiler sind öffentlich zugänglich, nicht abgeschlossen und können kostenlos genutzt werden. Einer der Schränke befindet sich auf dem KIT-Gelände. Wer Geld sparen und etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun möchte, kann regelmäßig schauen, ob dort brauchbare Lebensmittel liegen.

Außerdem kann dort theoretisch jeder Karlsruher Lebensmittel abgeben. Meist werden die Schränke jedoch von professionellen Foodsharern, also Essensteilern, befüllt. Diese holen beispielsweise Lebensmittel von Supermärkten ab.

Alle Regeln für die Essensabgabe stehen auch auf einem Zettel im Fairteiler. An der Tür hängt außerdem eine Liste, die dokumentiert, wann der Schrank zuletzt auf seine Hygiene untersucht wurde.

Alle Infos zu den Fairteilern, sowie alle Standorte gibt es unter: www.foodsharing.de/?page=fairteiler&bid=433

Mit dem Nachbarn teilen

Vor allem in der Stadt kennen viele Mieter und Hausbesitzer ihre Nachbarn nicht. Doch nebenan zu klopfen lohnt sich. Spätestens seit dem Beginn der Corona-Krise hat sich gezeigt, wie hilfsbereit die Karlsruher sind. Viele haben für ihre Nachbarn eingekauft.

Wer zu schüchtern ist, um einfach bei seinen Nachbarn zu klingeln, kann sich auch hier über das Internet Hilfe holen. Karlsruher können entweder einfach über Google nach einer Nachbarschaftsinitiative in ihrem Stadtteil suchen oder das Portal nebenan.de nutzen. Dort teilen registrierte Nutzer Beiträge.

Durch das Teilen mit Nachbarn lassen sich mitunter viele Lebensmittel retten. Beispielsweise Obst und Gemüse. Oft werden diese Lebensmittel nicht einzeln verkauft – viel bleibt übrig und wird schlecht. Oder man kann dem Nachbarn damit eine Freunde machen.

Obstbäume, Kräuter und Sträucher rund um Karlsruhe nutzen

Apfelbäume, Hagebutten und unterschiedliche Kräuter – wer mit offenen Augen durch das Karlsruher Stadtgebiet läuft, kann viele essbare Pflanzen finden. Dabei gilt es jedoch immer zu beachten, wem die Pflanze gehört und ob Obst gepflückt werden darf. An der ein oder anderen Stelle wird jedoch sicher ein kostenloser gesunder Snack möglich sein.

Auf der Webseite mundraub.org können Karlsruher melden, wo sie beispielsweise einen Apfelbaum gesichtet haben. Ein Nutzer berichtet zum Beispiel von Hagebutten-Büschen am Alten Flugplatz.

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