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Stammzellenspender gesucht

An Leukämie erkrankt: Gebürtiger Karlsruher hofft auf einen Lebensretter

Hilferuf aus Brandenburg: Axel Dietrich hofft, in seiner früheren Heimat einen Stammzellenspender zu finden. Die gleiche regionale Herkunft erhöhe die Chance auf einen Treffer.

Wattestäbchen zur Abnahme von Zellen aus der Wangenschleimhaut liegen auf einem Prospekt der DKMS.
Ein gebürtiger Karlsruhe sucht dringend nach einem Stammzellenspender. Foto: Robert Michael/dpa

Axel Dietrich schwinden langsam die Kräfte. Der 69-jährige ehemalige Karlsruher bekam vor fünf Jahren die Diagnose Leukämie und sucht seither nach einem passenden Stammzellenspender – bislang ohne Erfolg.

Dietrich besuchte als Schüler das Kant-Gymnasium und studierte anfangs in Karlsruhe und Heidelberg. 1981 zog es ihn nach Berlin. Dort beendete er sein Studium der Amerikanistik und Hispanistik und war schließlich als Dozent für Deutsch als Zweitsprache tätig.

Axel Dietrich (links) und sein Partner Lothar Treder-Schmidt
Kämpfen Seite an Seite: Axel Dietrich (links) und sein Partner Lothar Treder-Schmidt. Foto: Treder-Schmidt

Inzwischen ist der gebürtige Badener in Rente und lebt in einem kleinen Dorf in Brandenburg mit gerade einmal neun Häusern und 15 Einwohnern. So erzählt es sein Partner Lothar Treder-Schmidt. Die beiden bewohnen eine vor dem Verfall gerettete historische Hofanlage mit riesigem, parkähnlichem Garten und Hunden, Katzen und Pferden.

Als Kulturorganisator und Kreistagsmitglied engagierte sich Treder-Schmidt beruflich bereits für viele Menschen – nun kämpft er in privater Sache. Je mehr Bürger und Bürgerinnen sich bei der DKMS (früher: Deutsche Knochenmarkspendedatei) registrieren, desto höher ist die Chance, dass auch für Dietrich ein geeigneter Transplantationspartner gefunden wird.

Besonders aggressive Form der Leukämie

Die Form der Leukämie, an der der ehemalige Karlsruher erkrankt ist, ist besonders aggressiv, so Treder-Schmidt. Der erste Durchgang einer Chemotherapie konnte die Krankheit nur für ein Jahr eindämmen, dann kam sie mit bedrohlicher Heftigkeit zurück. Seitdem werde alle zwei bis drei Wochen mit einem anderen Mittel eine zwar schwer belastende, aber die Krankheit wenigstens in Schach haltende Chemotherapie durchgeführt.

Die Blutwerte verschlechtern sich zunehmend.
Lothar Treder-Schmidt, Partner des Leukämie-Patienten

„Aber auch dieses aggressive Vorgehen beginnt an Wirksamkeit zu verlieren, die Blutwerte verschlechtern sich zunehmend.“ Die beiden befürchten, dass Dietrich nun die Zeit davonläuft. Noch sei er stark genug, um die Belastungen solch einer schweren Behandlung gut ertragen zu können, je weiter die Leukämie jedoch seinen Körper schwächt, desto risikoreicher wird sie.

Familienmitglieder brachten keinen Stammzellen-Treffer

„Hilfe kann nur eine Stammzellentransplantation bringen“, weiß Treder-Schmidt. Seit Anbeginn der Erkrankung werde nach einem passenden Spender gesucht. „Das Problem ist, dass mindestens zehn ganz spezifische Kenndaten passen müssen, um überhaupt bei der Stammzellenbehandlung eine Chance zu haben“, sagt Treder-Schmidt.

Bei Familienmitgliedern sei die Chance einer Übereinstimmung höher, da habe es aber bislang nicht gepasst. Außerdem vergrößere sich die Chance bei Personen, welche aus der gleichen Region stammen. Deshalb richtet das Paar die Bitte um Hilfe an Dietrichs ehemalige Heimat.

Registrierung bei der DKMS ist kostenfrei

Eine Registrierung bei DKMS ist für potenzielle Spender und Spenderinnen unkompliziert und kostenfrei. Über die Homepage www.dkms.de können sich gesunde Menschen im Alter von 17 bis 55 Jahren ein Registrierungsset nach Hause bestellen.

Der Wangenabstrich, welcher Aufschluss über die Gewebemerkmale gibt, kann eigenständig durchgeführt und anschließend zurückgesendet werden. „Die Registrierung kann mit minimalem Aufwand durchgeführt werden und ist auch in Pandemie-Zeiten uneingeschränkt möglich“, betont Treder-Schmidt.

Im Falle einer Übereinstimmung könnten die Stammzellen beim Spender in den allermeisten Fällen ähnlich wie bei einer Blutspende entnommen werden - eine nebenwirkungsarme Maßnahme mit lebensrettender Wirkung.

Laut DKMS-Sprecherin Nina Louis verläuft die Suche bei neun von zehn Erkrankten in Deutschland erfolgreich. Die gemeinnützige Organisation feierte in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen und bittet zur Kostendeckelung und für Forschungsprojekte auch um finanzielle Unterstützung.

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