Skip to main content

17 Jahre im Feuerwehr-Dienst

Löschfahrzeug für Winnyzja: Karlsruhe hilft seiner ukrainischen Partnerstadt

Karlsruhe hilft seiner Partnerstadt Winnyzja und schickt ein Löschfahrzeug in die Ukraine. Doch Oberbürgermeister Frank Mentrup will sich auch selbst einen Eindruck machen.

Feuerwehrauto
Das Löschfahrzeug, das jetzt in die Ukraine geht, hat unter anderem einen 2.000-Liter-Tank und einen eingebauten Stromerzeuger. Foto: Jörg Donecker

Seit 2006 war der Scania, Baujahr 2004, im Dienst der Karlsruher Berufsfeuerwehr. Jetzt geht das Löschfahrzeug, mit dem einst eine Besatzung von sieben Mann zum Einsatz ausrückte, als Spende in die Ukraine.

Konkret in das rund 1.600 Kilometer entfernte Winnyzja, Karlsruhes jüngster Partnerstadt. Erst kürzlich hatten Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) und sein Amtskollege Serhii Morhunov im Karlsruher Rathaus den entsprechenden Vertrag unterzeichnet.

Fahrzeug war 17 Jahre im Einsatz für die Berufsfeuerwehr

Das Löschfahrzeug mit einem 2.000-Liter-Tank, eingebautem Stromerzeuger, Lichtmast und 2.400 Liter Pumpenförderstrom wurde nach rund 17 Dienstjahren bei der Karlsruher Feuerwehr turnusmäßig „ausgemustert“, ist aber weiter voll betriebsfähig und soll seinen Dienst zukünftig in Winnyzja verrichten, wo es dringend gebraucht wird.

„Wir haben das Fahrzeug nochmals gründlich überprüft. Es war nochmals in der Werkstatt, Öl gecheckt und Wasserstand, es wurde betankt und geputzt, damit alles funktioniert“, so Michaela Hofmann, die Pressesprecherin der Branddirektion.

Mit dieser Fahrzeugspende setzt sich das fort, was wir letztes Jahr schon begonnen haben.
Frank Mentrup, Oberbürgermeister

Oberbürgermeister Mentrup übergab vor der Halle der Hauptfeuerwache in der Zimmerstraße das Fahrzeug an eine Speditionsfirma, die den Transport von Karlsruhe in die Ukraine bis nach Winnyzja übernimmt. „Mit dieser Fahrzeugspende setzt sich das fort, was wir letztes Jahr schon begonnen haben“, so Mentrup.

Winnyzja sei ja nicht nur die Partnerstadt, mit der Karlsruhe jetzt am schnellsten eine Partnerschaft beginne, sondern der auch ganz konkret geholfen werde.

„Im vergangenen Jahr haben wir schon zehn Wärmeinseln geliefert, als nach einem Bombenangriff die Stromversorgung teilweise ausfiel. Dass wir jetzt auch noch Feuerwehrfahrzeuge zur Verfügung stellen können, macht mich ganz stolz. Denn damit beweisen wir immer wieder, dass es uns Ernst ist. Dass wir vor allem konkret helfen können und nicht nur davon erzählen“, zählt der Oberbürgermeister auf.

Delegation aus Karlsruhe will in die Ukraine reisen

Eine Hilfe, die dringend notwendig ist, war doch die 370.000-Einwohner-Stadt am Ufer des Südlichen Bug mehrfach das Ziel russischer Bombardierungen, was nicht nur zu massiven Schäden an der Infrastruktur führte, sondern auch Menschenleben in der Zivilbevölkerung forderte.

Eine auch für Karlsruhes Oberbürgermeister bedrückende Situation. „Wir haben ja vor, in dieser Woche noch selbst mit einer Delegation dort hinzufahren und wir diskutieren täglich, ob wir das riskieren können oder nicht.“

„Das würde bedeuten, kurzfristig abzusagen und das Gefühl, dass wir dadurch die Leute dort im Stich lassen würden, ist eine sehr bedrückende Situation. Und diese Situation erlebt man noch bedrückender, wenn man dann selbst vor eine solche Entscheidung gestellt wird“, konnte sich Mentrup aber zumindest darüber freuen, dass sich der frisch herausgeputzte Scania pünktlich auf den Weg in die Ukraine machte, wo er am Mittwoch in Winnyzja eintreffen sollte.

nach oben Zurück zum Seitenanfang