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„Machen, was noch möglich ist“

Narrenpräsident Wehrle: Fastnacht wichtig für Menschen trotz Ukraine-Krieg

Angesichts des Krieges in der Ukraine kommt vielerorts die Frage auf: Fastnacht feiern oder nicht? Die Narrenverbände haben eine klare Meinung.

Roland Wehrle, Präsident des VSAN (Verband Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte e.V.).
Roland Wehrle, Präsident des VSAN (Verband Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte e.V.). Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Narrenpräsident Roland Wehrle ist angesichts des Kriegs in der Ukraine dafür, eine bescheidene Fastnacht zu feiern, aber nicht auf Bräuche und Traditionen zu verzichten.

„Wir sollten uns daran erinnern, dass die Fastnacht ein großes Miteinander ist, das Menschen zusammenführt“, sagte der Präsident der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) der „Schwäbischen Zeitung“ .

Die Fastnacht sei das älteste und größte generationenübergreifende Fest, und man sollte alles dafür tun, es zu erhalten und zu pflegen. „Das schließt nicht aus, in Gedanken bei denen zu sein, denen es aktuell nicht gut geht. Wenn diese Freude und Fröhlichkeit mithilft, den Frieden in der Welt zu bewahren, dann haben wir unglaublich viel erreicht“, sagte Wehrle.

Krieg in der Ukraine drückt auf die Stimmung

Der Ukraine-Krieg dämpfe die Stimmung der Narren im Südwesten. „Es ist sehr betrüblich, die letzte Fröhlichkeit ist weg. Denn wir alle empfinden für die Menschen, die von diesem Konflikt betroffen sind“, sagte Wehrle.

„Ich respektiere die Entscheidung von jedem Einzelnen und jeder einzelnen Zunft, würde aber meinen, dass wir alleine für unsere Kinder und unsere alten Menschen nach dieser schwierigen Corona-Phase, die wir jetzt überstanden haben, versuchen, das zu machen, was noch möglich ist“, sagte Wehrle.

Auch die Vereinigung der Badisch-Pfälzischen Karnevalsvereine in Speyer will der Eskalation in der Ukraine zum Trotz vorerst an Fastnachtsveranstaltungen festhalten. Das sagte Walter Egersdörfer, Schatzmeister des zweitgrößten Regionalverbands im Bund Deutscher Karneval, am Donnerstag auf BNN-Anfrage.

Fastnachts-Absage in Pfalz und Nordbaden ist keine Option

Aufgrund der Corona-Beschränkungen hätten die Mitgliedsvereine ohnehin nur ein sehr abgespecktes Programm geplant. Eine Absage wie zu Beginn des Zweiten Golfkriegs sei keine Option.

Gleichwohl verurteilt der Verband den russischen Einmarsch in der Ukraine: „Das bedauern wir sehr“, sagte Egersdörfer. Deshalb wolle man die Lage in der Ukraine und die möglichen Auswirkungen auf die Fastnachtsveranstaltungen genau beobachten und bei der Präsidiumssitzung in der kommenden Woche zum Thema machen. Die Vereinigung der Badisch-Pfälzischen Karnevalsvereine vertritt knapp 400 Karnevalsvereine, Gesellschaften, Gilden, Zünfte und Corps in der Pfalz und in Mittel- und Nordbaden.

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