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Säule in Grötzinger Garage

Private Ladestationen für E-Autos sind in Karlsruhe sehr gefragt

E-Auto-Besitzer müssen immer überlegen, wo und wann sie ihr Fahrzeug laden können. In Grötzingen können einige Hausbewohner ihr Fahrzeug bald in der eigenen Garage laden. Die Karlsruher Stadtwerke erhalten derzeit viele Anfragen zu privaten Ladestationen.

Sven Häwel steht vor einer Garage in Grötzingen.
Bequem zu Hause Strom tanken: Zukünftig will Sven Häwel in seiner Garage in Grötzingen sein E-Auto laden. Private Ladestationen sind derzeit beliebt. Foto: Peter Sandbiller

Elektroautos sind nicht erst seit der Anfang Juni gültigen Kaufprämie der Bundesregierung im Trend. Das Aufladen der Fahrzeuge und insbesondere der Ort, an dem dies geschieht, ist für Fahrzeughalter und Kaufinteressierte noch immer ein wichtiges Thema. Der Grötzinger Sven Häwel bevorzugt für das Aufladen seines Fahrzeugs eine Schnellladestation, die innerhalb einer halben Stunde für einen Akkuladestand von rund 80 Prozent sorgt.

Die nächste Möglichkeit befindet sich in der Karlsruher Oststadt, nahe dem Alten Schlachthof. Per App kann Häwel zwar überprüfen, ob diese gerade frei ist, bevor er sich auf den Weg macht. Es besteht jedoch immer die Gefahr, dass ein anderer ihm zuvorkommt, bevor er an der Ladestation angelangt ist.

75 Anfragen gingen allein in diesem Jahr bei den Stadtwerken ein

Häwel ist einer von 75 Karlsruhern, die sich laut Maike Leopold von der Pressestelle bei den Stadtwerken zu privaten Ladestationen erkundigt haben. 21 Privatleute ließen überprüfen, ob die Netzkapazität genügt, um das Auto in der Nähe des Wohnorts laden zu können. „Oft ist das Problem, dass kein eigener Parkplatz oder eine Garage für eine Ladestation zur Verfügung steht. Ein entsprechender Antrag beim Tiefbauamt dauert meist lange”, so Leopold.

Nicht überall ist eine private Ladestation möglich

Häwel, der selbst Geschäftsführer eines Unternehmens ist, das sich mit der digitalen Vernetzung von Geräten im Haushalt beschäftigt, wohnt in einem von drei am Hang stehenden Reihenhäusern mit insgesamt 30 Parteien, die von einer Baden-Badener Hausverwaltung betreut werden. Wie er nachts sein Handy lädt, so würde er gerne sein Auto über Nacht in der eigenen Garage mit Strom betanken.

Vor rund einem Jahr trat Häwel mit seiner Idee an die Hausverwaltung heran. Nach einer Abstimmung der Wohnungseigentümerversammlung, die mit großer Mehrheit für eine Elektrifizierung der Garagen stimmte, testeten die Stadtwerke Karlsruhe mittels eines zweiwöchigen Belastungs-EKG im März diesen Jahres, ob dieses Projekt überhaupt umsetzbar ist.

Dabei überprüften die Stadtwerke, wie viel der Netzkapazität die Anwohner der Wohnanlage bei regulärem Strombetrieb in Anspruch nehmen und stellten fest, dass noch genügend Kontingent vorhanden ist.

In Grötzingen können bald sechs Autos gleichzeitig laden

Das EKG ergab, dass der Stromkasten bis zu 60 Kilowatt liefern kann – genug, um sechs Autos gleichzeitig laden zu können. In den nächsten Monaten soll ein zusätzlicher Stromkasten vor dem Haus angebracht werden, von dem aus die Stromanschlüsse in die Garagen gelegt werden. Für jeden Garagenbesitzer kostet dies zunächst 1.600 Euro, mit Ladestation kommen die E-Auto-Besitzer auf einen Betrag von rund 2.000 Euro.

Da von den 30 Parteien in der Wohnanlage aktuell nur zwei ein Elektroauto und zwei einen Hybrid besitzen, dürfte die Stromversorgung momentan noch nicht an ihre Kapazitätsgrenze kommen. „Wenn es mehr werden, könnten wir uns noch ein Lademanagement zulegen. Dieses verteilt den Strom intelligent, wenn mehrere Autos gleichzeitig geladen werden”, sagt Häwel.

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