Mit einem Handtuch um den Hals schleppte sich Stanley Whittaker sichtlich erschöpft, aber bestens gelaunt über das Parkett und nahm die wohlverdienten Glückwünsche des Gegners entgegen.
Wieder einmal hatte der Schlüsselspieler der PSK Lions zuvor eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass die Auszeichnung zum besten Spieler der Pro A nur an den US-Amerikaner gehen kann.
„Er dominiert die Liga ja schon über die ganze Saison und ist unbestritten der MVP“, bringt es Danijel Ljubic, der Sportliche Leiter des badischen Basketball-Zweitligisten, auf den Punkt.
Whittaker überzeugt für Lions
Auch die SparkassenStars Bochum bekamen Whittaker nie in den Griff, der beim 102:82(46:45)-Auswärtserfolg der Lions nur die letzten 44 Sekunden nicht auf dem Feld stand.
Dessen Mammut-Pensum war vor allem dem Umstand geschuldet, dass sich am Freitag Ferdinand Zylka mit Rückenproblemen abgemeldet hatte. Doch auch Whittakers verbliebene acht Mitspieler sorgten mit vereinten Kräften dafür, dass der Ausfall des zweitbesten Punktesammlers nicht so schwer ins Gewicht fiel.
„Fast alle, die eingesetzt wurden, haben ordentlich gepunktet“, freut sich auch Ljubic und wünscht sich eine ähnlich ausgewogene Teamleistung möglichst schon an diesem Montag (19.30 Uhr). Dann wartet im engen Play-off-Kampf, in welchem die Lions aktuell weiter Platz sieben belegen, das Nachholspiel bei den Tigers Tübingen.
Karlsruher Basketballer trennen sich von TreVion Crews
Während bei Zylka zumindest Hoffnung besteht, wird der schon in Bochum fehlende TreVion Crews dann definitiv nicht mit dabei sein. Vom US-Aufbauspieler habe man sich „einvernehmlich getrennt“, so Ljubic und verweist auf „Vorkommnisse, welche eine weitere Zusammenarbeit nicht möglich gemacht haben“.
In der Rundsporthalle kamen die Lions nach holprigem Beginn erst nach der Auszeit von Coach Aleksandar Scepanovic besser ins Rollen, nachdem sie zuvor mit einfachen Ballverlusten und schlechter Wurfauswahl in Rückstand geraten waren (7:15). Durch Whittaker und zwei Dreier von Leo Behrend kamen die Gäste bis zum Viertelende dann wieder näher heran (24:27).
Lions ziehen im dritten Viertel davon
Bis zur nächsten Führung dauerte es dann allerdings bis zur Mitte des zweiten Viertels, als Matthew Moyer mit einem krachenden Dunking auf 32:31 stellte. Doch die Bochumer, die nach dem gesicherten Klassenverbleib befreit aufspielten, ließen sich nicht abschütteln, so dass das „Karlsrudel“ nur eine zarte 46:45-Führung mit in die Pause nahm.
Und auch danach änderte sich zunächst nichts am engen Spielverlauf, bis die Lions schließlich dank des binnen kürzester Zeit mit acht Punkten auftrumpfenden Matthew Freeman deutlicher enteilten, durch einen erfolgreichen Korbleger von Whittaker war der Vorsprung mit der Schlusssirene sogar erstmals zweistellig (59:69). Fortan ließen sich die Karlsruher mit einem viertelübergreifenden 15:0-Lauf nicht mehr aufhalten und knackten durch Nils Schmitz noch die 100-Punkte-Marke.
PSK Lions: Whittaker 28 Punkte, Freeman 16/2 Dreier, Behrend 13/3, Alte 13, Moyer 12, Pluskota 10, Schmitz 7/1, Marshall 3/1.