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Liqui Moly Open

WTA-Turnier in Karlsruhe: Titelverteidigerin Sherif meidet bei ihrer Rückkehr nach Rüppurr forsche Töne

Ägyptens beste Tennisspielerin Mayar Sherif tritt bei den Liqui Moly Open in Karlsruhe ab Dienstag als Titelverteidigerin an. Die 26-Jährige bekommt es zum Auftakt mit einer Ukrainerin zu tun. Laura Siegemund bestreitet das erste Match of the Day in der Turnierwoche.

Platzgewöhnung: Mayar Sherif, die Titelverteidigerin bei den Liqui Moly Open auf der Anlage des TC Rüppurr, trainierte am Montag auf dem Center Court.
Platzgewöhnung: Mayar Sherif, die Titelverteidigerin bei den Liqui Moly Open auf der Anlage des TC Rüppurr, trainierte am Montag auf dem Center Court. Foto: Helge Prang/GES

Hinter der Zaunplane des Center Courts legen Fleißarbeiter letzte Hände an. Für die Turnierwoche auf der Tennisanlage des TC Rüppurr soll ab Dienstag alles passen.

In etwa so millimetergenau wie das auf dem Court nach einem Stopp gerade eben bei Mayar Sherif der Fall war. „Das war der Ball schlechthin in dieser Trainingseinheit“, raunt der spanischer Trainer Francisco Martinez seinem Schützling zu.

Die Titelverteidigerin der Liqui Moly Open hatte im Sparring mit Panna Udvardy eine gefühlvolle Rückhand mit so viel Schnitt versehen, dass der Ball auf der Platzseite von Sherifs Gegenüber nur kurz auftropfte und ohne Zutun der vorstürmenden Trainingspartnerin von dort wieder auf Sherifs Netzseite zurücksprang.

„Es wird sicher hart für mich werden“

Als sie nach den letzten Vorbereitungen den Court verließ, verzichtete die Ägypterin auf vollmundige Absichtserklärungen für das Turnier, dessen Feld sie im vergangenen September dominiert hatte.

Bei der Rückkehr zum mit 125.000 Dollar dotierten WTA-Event in Karlsruhe wolle sie sich nicht zusätzlich unter Druck setzen, gab Sherif zu verstehen „Es wird sicher hart für mich werden. Aber ich werde versuchen, mental stark zu sein. Das ist speziell für den Einstieg in das Turnier mein Ziel.“

Hintergrund ihrer Zurückhaltung: Nach einer bei ihr im April aufgetretenen Covid-Infektion musste sie erst wieder Körner sammeln. Und nicht in jeder Woche kann es so gut laufen für sie wie Anfang vergangenen Monats beim WTA-Turnier in Marbella.

Dort schnappte sich die 62. der Weltrangliste ihren ersten Turniertitel seit dem Triumph in Karlsruhe. Am Dienstag wird Sherif in ihrem Erstrundenmatch von der Ukrainerin Kateryna Baindl herausgefordert werden. Diese Paarung ergab sich bei der Auslosung am Montagnachmittag.

Siegemund probiert es

Vor Sherif hatte am Montag noch Laura Siegemund auf dem Hauptplatz mit ihrem Freund und Trainer Antonio Zucca ein paar Bälle geschlagen. Auch die zweimalige Olympiateilnehmerin, die nach einer Knie-OP ein halbes Jahr lang an ihrem Comeback arbeitete und seit Februar wieder um Anschluss an die Weltklasse kämpft, formuliert keine hohen Erwartungen für diese Woche.

„Nachdem zwei Monate alles gut gelaufen war, hat sich das Knie nach dem Turnier in Stuttgart doch noch bemerkbar gemacht. Ich habe das zwar auskuriert. So ganz 100-prozentig ist die Sache aber noch nicht. Ich versuche dennoch, hier zu spielen - und auch gut zu spielen“, erklärte die Schwäbin, die am Dienstag im Top-Match gegen die Ungarin Udvardy starten wird.

Van Uytvanck führt die Setzliste an

Sherif und Siegemund, die eine Wildcard von Turnierdirektor Markus Schur annahm, erwartet schlagstarke Konkurrenz. Die als Weltranglisten-60. top gesetzte Alison van Uytvanck aus Belgien, unterlegene Finalistin bei der Karlsruher Turnierpremiere 2019, ist wieder da.

Ebenso ist es die neun Ränge hinter ihr notierte Anna Bondar aus Ungarn, die die Turnierwoche am Dienstag um 11 Uhr als klare Favoritin gegen die Französin Harmony Tan eröffnen wird. Zum Kreis der Mitfavoritinnen auf den Turniersieg zählen daneben auch van Uytvancks Lebensgefährtin Greet Minnen (WTA 81) und die Französin Clara Burel (WTA 83).

Schur hofft auf Glanztaten der deutschen Tennis-Jugend

Anna-Lena Friedsam schaffte es nach ihren guten Resultaten der jüngsten Zeit doch noch über ihr Ranking ins Hauptfeld. Deshalb reichte der Deutsche Tennisbund die ursprünglich ihr zugedachte Wildcard an Eva Lys weiter.

Die 20-Jährige zeigte sich bei den WTA-Turnieren in Stuttgart und Wiesbaden mit Viertelfinalteilnahmen in guter Form. „Überhaupt haben die jungen deutschen Spielerinnen bei dem 100.000er-Turnier in Wiesbaden ganz gut gespielt. Von ihnen verspreche ich mir auch bei uns einiges“, sagt Turnierdirektor Schur.

Nastassja Schunk beispielsweise, mit der zweiten DTB-Wildcard bedacht, stand im Endspiel des ITF-Turniers, in dem auch sie der montenegrinischen Lys-Bezwingerin Danka Kovinic unterlag.

Ein Augenmerk wird auch der Wiesbaden-Halbfinalistin Jule Niemeier gelten. Die Überraschungs-Halbfinalistin von Straßburg hatte Ende vergangenen Monats das ITF-Event in Zagreb und war dadurch erstmals in den Kreis der 100 besten Spielerinnen der Welt aufgerückt. Als weitere Deutsche schlagen Tamara Korpatsch und Tatjana Maria (WTA 109) im Märchenring auf.

Kurzentschlossene Top-50-Spielerinnen meldeten nicht mehr für Karlsruhe nach. Die für diesen exklusiven Kreis reservierten Wildcards des Veranstalters blieben damit ungenutzt. Davon profitierten Spielerinnen, die über ihre Weltranglistenplatzierung von der Warteliste nachrückten.

Ab 11 Uhr wird täglich aufgeschlagen

Die Spiele auf der Anlage am Märchenring beginnen in den kommenden Tagen um 11 Uhr. Das „Match of the day“ wird nie vor 17 Uhr auf dem Center Court angesetzt. Die Halbfinals werden am Samstag, das Endspiel am Sonntag ausgetragen. Dann wieder mit der spektakulären Sherif?

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