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Verantwortungsvolle Familientreffen

Corona-Schnelltests sind in Karlsruhe an Weihnachten gefragt

An Karlsruhes zentral gelegenen Corona-Teststationen lassen sich am Tag nach Heiligabend viele Menschen testen. Oft ist der Anlass ein geplanter Besuch bei Eltern oder Großeltern. Aber es gibt auch andere Gründe.

Am 25.12.2021 ist vormittags viel Betrieb bei der Drive-in-Corona-Teststation auf dem Messplatz in Karlsruhe.
Warteschlange: Am Vormittag des ersten Weihnachtsfeiertags ist viel Betrieb bei der Drive-in-Corona-Teststation auf dem Messplatz in Karlsruhe. Foto: Jörg Donecker

Natascha Willimskys Augen leuchten mit ihrem pinkfarbenen, wattierten Mantel auf dem Messplatz um die Wette. Während sich nebenan schon besonders zeitige Gäste zur Weihnachtszirkus-Vorstellung am Nachmittag des ersten Weihnachtsfeiertags einfinden, ist die Show an der Drive-in-Corona-Teststation am Samstag vorbei.

Für Willimsky darf es nun endlich Feiertag werden. Allerdings ist ihre Erholungspause kurz. „Morgen um 10 Uhr geht’s hier wieder weiter“, sagt sie. Wie ist er denn gelaufen, der Einsatz am ersten Weihnachtsfeiertag?„Stressig, aber toll“, sagt die Leiterin des Testteams von der Zentral-Apotheke hochzufrieden.

Bis 13 Uhr sind zwei Container der Teststation in Betrieb. Zeitweise stehen Pkw Schlange. Um 12 Uhr warten in zwölf Autos gleichzeitig Insassen darauf, dass sie an die Reihe kommen. Parallel nutzen weitere Testwillige, die zu Fuß kommen, das Angebot.

Das ist ein tolles Zeichen von Verantwortung.
Natascha Willimsky, Testteamleiterin

Um 14 Uhr, eine Stunde ist der feiertägliche Halbtagseinsatz da vorbei, steht Willimskys Bilanz. Fast 350 Menschen ließen einen tagesaktuellen Test machen. Rund 45 davon orderten einen PCR-Test, nach einem positiv ausgefallenen Schnelltest zum Beispiel oder als Voraussetzung für einen Urlaub.

„Es sind sehr viele gekommen. Das ist ein tolles Zeichen von Verantwortung“, sagt die Teamchefin. Ob geimpft oder nicht, das spielt keine Rolle: „Jeder darf kommen.“

Testbedarf ist offensichtlich

Dass den ganzen ersten Weihnachtsfeiertag über Bedarf an Corona-Schnelltests besteht, ist offensichtlich. Auf dem Messplatz rollen immer wieder Autos an die Containerreihe, die sowohl von der Durlacher Allee aus als auch von der Straße Alter Schlachthof angefahren werden kann.

Eine vierköpfige Familie in weißer Limousine mit Elektromotor und Kennzeichen Südliche Weinstraße dreht dort nachmittags ebenso unverrichteter Dinge ab wie ein älteres Paar in einem alten roten Kleinwagen aus Karlsruhe.

Wer sich testen lassen muss oder will, kann das in Karlsruhe an anderen Teststationen auch später am Tag noch tun. Allerdings ist am 25. Dezember nur ein Teil der zahlreichen Container, Zelte und Räume besetzt, die derzeit diesem Zweck dienen.

Lolly-Test an zentraler Stelle

Unübertrefflich zentral platziert ist die Station, in der Marcel Görtz Lolly-Tests bereithält – direkt neben der Schlittschuhbahn zwischen Schloss und Platz der Grundrechte, der Eiszeit der Stadtwerke Karlsruhe.

Simon Wahlich aus der Weststadt kommt mit Fahrrad und kleinem Rucksack angerollt. Er kennt sich aus mit dem Testverfahren. Zwei Minuten auf dem Teststick lutschen ist Pflicht. Die Zeit reicht locker, um das Testformular auszufüllen. Der 36-Jährige zeigt noch seinen Personalausweis, das war es für ihn schon.

Es geht rasch und reibungslos

Das Testergebnis wird dem Karlsruher in einigen Minuten per Mail zugeschickt. „Ich will meinen Vater in der Pfalz besuchen, seine Frau ist Asthmatikerin“, erzählt Wahlich. Er selbst sei zwar geimpft, „die beiden aber nicht. Sie haben mich gebeten, mich testen zu lassen, bevor ich komme.“

Der rasche und reibungslose Ablauf sei typisch für das Lolly-Testverfahren, sagt Görtz. Die klassische Papierform gibt es, viele checken aber mit dem Smartphone ein.

Junge Leute nutzten gern die Möglichkeit, ihr Testzertifikat per Mail aufs Handy zu bekommen. „Die gehen dann schon mal los zur Bahn“, beobachtet der gelernte Kellner, der für seine aktuelle Aufgabe speziell geschult ist, „dafür brauchen es viele.“

Schülerausweis reicht nicht mehr

Zwei weißhaarige Spaziergängerinnen wenden sich ab, als sie erfahren, dass die Schnellteststation ausschließlich das Lolly-Verfahren anbietet. „Ältere Leute hatte ich heute gar nicht“, sagt Görtz. „Hier kommen aber oft ganze Familien, das geht so stoßweise.“

Mehr als 100 Tests am Tag absolviert Görtz mit Teamkollegen an manchen Tagen, zumal an Wochentagen, wenn die Teststation von 8 bis 20 Uhr geöffnet ist.

Der Pforzheimer genießt es, dass er von seinem derzeitigen Arbeitsplatz mit ein paar Schritten zum Schloss und in den Botanischen Garten kommt. „In den Ferien werden wir wahrscheinlich viel mehr angesteuert“, vermutet er, „weil die Schülerausweise nicht mehr als Testnachweis gelten.

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