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Spurensuche

Hinter Smiley-Aufklebern steckt eine ganze Gruppierung

In Karlsruhe sind verschiedene Smileys an Briefkäste, Laternen, Ampeln und Co. aufgetaucht. Was steckt hinter der neuen Street-Art und welche Bedeutung haben die Gesichter? Was weiß die Szene über die Gruppierung hinter den Aufklebern?

Ein gelber Smiley-Sticker mit schwarzem Rand, Augen und Mund klebt an einer Ampel
Gute Laune im Straßenverkehr verbreitet dieser Sticker an einem Ampelpfosten. Foto: Sandbiller

Wenn man einmal darauf achtet, sind sie plötzlich überall. Große Smileys, kleine Smileys, mit zwei schwarzen Strichen als Augen und einem schwarzen Mund im gelben Gesicht. Sie kleben an Stromkästen, auf Briefkästen, an Ampeln, zieren in Karlsruhe mittlerweile ganze Straßenzüge.

So, als wollten sie die Vorbeikommenden aufheitern, trübe Tage ein bisschen heller machen, Spannungen im Verkehr entschärfen. Oder steckt da vielleicht doch mehr dahinter? Eine Spurensuche.

Die ersten ihrer Art tauchten bereits vor zwölf Jahren auf, doch in den letzten paar Wochen haben die gut gelaunten Gesellen sich wundersam vermehrt. Der offizielle Weg führt erst einmal: zur Stadt.

Ursprung der Smileys in Karlsruhe

Die dortige Pressestelle weiß um die freundlichen Gesichter, nicht aber, wo sie herkommen. Eine Recherche beim für den Straßenverkehr zuständigen Tiefbauamt verläuft ohne Ergebnis. Die Smileys sind zwar bekannt, wer sie aufgeklebt hat, kann aber auch hier niemand sagen.

Also weiter. Die Suche führt in die Südstadt. In der Kneipe „Electric Eel“ auf dem Werderplatz kennt man die lachenden Gesichter. Auf dem Rollladen prangt ein überdimensional großer, kleiner sind die Smileys auf Bierdeckeln zu finden.

Der Herr des Hauses ist Craig Judkins. Weiß er, wer dahinter steckt? „Ich kenne den Kopf der Aktion, aber ich weiß nichts über seine Intention“, sagt der US-Amerikaner. Er selbst mag die Smileys, „weil es keine offensichtliche Bedeutung gibt“. In jedem lösten die freundlichen Gesichter etwas anderes aus.

Gruppierung verrät Sinn der Smileys nicht

Wie die BNN aus der Streetart-Szene erfuhren, steckt wohl eine ganze Gruppierung hinter den Smileys. Sie verteilt die Sticker großflächig in der Stadt, kleben sie nicht nur auf, sondern legen sie auch in Geschäften aus: „Sie sollen den Betrachtern ganz einfach ein Lächeln ins Gesicht zaubern.“

Ein gelber Smiley-Sticker mit schwarzem Rand, Augen und Mund klebt auf dem Schild eines Restaurants
Auch ein italienisches Restaurant beim Gutenbergplatz schmückt der Smiley. Foto: Sandbiller

Das scheint in vielen Fällen zu gelingen. Bei einer nicht repräsentativen Umfrage fällt kein schlechtes Wort über die Smileys. Und auch Ladenbesitzer, deren Geschäft über Nacht mit einem Aufkleber verziert wurde, sind dem Smiley nicht böse. „Wie könnten wir?“, sagt eine. „Der lacht doch!“

Jüngste Spekulationen lokaler Online-Medien über Sinn und Zweck der Aktion dementiert die Szene gegenüber den BNN – es stecke etwas ganz Anderes dahinter, wird geheimnisvoll angedeutet.

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